Gegen Titelfavoriten war mehr drin

IKZ vom 29.10.2018

HTV startet überzeugend, verliert aber durch zu hohe Fehlerquote seine Linie

Hemer. „Da war mehr drin“, seufzte Alfred Klein, der sportliche Leiter. Denn Handball-Oberligist HTV Hemer war zwar als Außenseiter in das Heimduell gegen Titelfavorit TSG AH Bielefeld gegangen, doch mit mehr Entschlossenheit und einer niedrigeren Fehlerquote hätten die Hemeraner durchaus Zählbares gegen den Vizemeister verbuchen können. So aber kassierten sie ihre erste Heimniederlage. Handball-Oberliga: HTV Hemer – TSG AH Bielefeld 25:30 (11:12). Dabei kamen die Hausherren sehr gut ins Spiel. Keeper Spiller befand sich sofort im Match, offensiv lief es ebenfalls gut für den HTV, auch, weil die Gäste zunächst eine recht hohe Fehlerquote aufwiesen und sich etliche schlechte Abschlüsse erlaubten.

Das war beim Gastgeber zunächst anders, der – auch dank einer zunächst hundertprozentigen Trefferquote von Max Klein – eine 7:3-Führung herauswarf und die TSG schon frühzeitig zu einer Auszeit zwang (12.).

Tihomir Knez „faltet“ Spieler in der Auszeit zusammen

Die fruchtete zunächst (7:6), doch Hemer spielte weiter gut auf und Drei-Tore-Vorsprünge heraus. Allerdings: Auch der HTV leistete sich nun vermehrt Fehlwürfe, zudem steigerte sich Gästekeeper Hendrich und avancierte mit am Ende 20 Paraden und einer Siebenmeterabwehr in der Schlussphase gegen Christian Klein beim 23:27 zu einem Matchwinner. Zur Pause hatten die Hausherren ihr Polster verspielt und lagen knapp zurück.
Bielefeld legte nach dem Wechsel einen Blitzstart hin und profitierte auch vom Torwartwechsel im HTV-Kasten. Müller bekam viel zu selten die Hand an den Ball und wurde nach siebeneinhalb Minuten beim Stande von 15:18 wieder ausgewechselt.
Sprengers Unterzahltor ließ Hoffnung aufkeimen, doch zwei Gegenstöße in Überzahl verwandelte die TSG. Tihomir Knez nahm eine Auszeit und war stinksauer. So monierte er „die schlechten Bewegungen“.

Der Anschlusstreffer wird mehrfach verpasst

Nach dem 16:21 stach „Joker“ Rosenbaum. Seine drei Rückraumtreffer, zwei Unterzahltore von Moritz Frenzel und zwei Erfolge von Christian Klein hielten das Team im Spiel (23:25), allerdings packte der HTV in der Abwehr nicht entschlossen genug zu, so dass Bielefeld immer wieder zu leichten Treffern kam.
Ärgerlich zudem, dass Rosenbaums 23:24 abgepfiffen und das 23:26 (Schrittfehler) gegeben wurde. Hinzu kam Pech, denn Sideris Heber landete auf der Latte, im Gegenzug sorgte der starke, nur halbherzig attackierte Hinz (10 Tore) für die Entscheidung (23:27). Gegen die nun offene Deckung setzten sich die Gäste auf 30:24 ab und besiegelten die HTV-Niederlage. „Wir sind nicht dahin gegangen, wo es weh tut“, kritisierte Co-Trainer Walter Klein.

(Text: IKZ, Michael Topp)
(Bild: Rafflenbeul)