Wieder klare Verhältnisse beim HTV

IKZ vom 05.06.2019

Wieder im Amt: Die Führungsmannschaft des HTV Hemer mit (v. li.) Lars Rosier, Rüdiger Vorhoff, Lutz Tieck, Olaf Klein, Dietmar Tuschen und Gordon Brehl.

Wenn zur Stimmangabe aufgerufen wurde, gab es bei der Versammlung fast ausnahmslos gelbe Karten für ein „Ja“.
Fotos: Willy SCHWEER

Breite Zustimmung für bisherigen Vorstand, der nun zu seinem Wort stehen will

Hemer. Große Resonanz und ein eindeutiges Votum prägten die außerordentliche Jahreshauptversammlung der Handballer des HTV Hemer, der nach den durch den Vorstandsrücktritt vom 14. Mai ausgelösten Turbulenzen nun wieder in ruhiges Fahrwasser steuern will. Und das soll mit der bisherigen Führungscrew geschehen, der die 124 stimmberechtigten Mitglieder mit überwältigender Mehrheit das Vertrauen aussprachen. Keiner der angetretenen Kandidaten erhielt eine Gegenstimme.
Die längste Redezeit bei der nicht einmal eine Stunde dauernden Zusammenkunft beanspruchte der zum Versammlungsleiter auserkorene Rainer Duwenhögger. Und er war an diesem Abend eine gute Wahl, schließlich ist er unverdächtig, zu den Claqueuren des Vorstandes zu gehören. Er räumte auch unumwunden seine kritische Haltung gegenüber dem neuen HTV ein, rief die Anwesenden aber auf, jetzt die Sache in den Vordergrund zu rücken und wegen persönlicher Animositäten nicht alles in Frage zu stellen. Duwenhögger betonte, dass sich in den letzten Monaten einiges zum Positiven geändert habe. „Ich sehe den Verein auf einem guten Weg.“
Gleichzeitig mahnte er die Bereitschaft zur Mitarbeit an und empfahl den Verantwortlichen, mehr als bisher den breitensportlichen Bereich im Auge zu haben und Anstrengungen zu unternehmen, dem HTV wieder einen familiären Zuschnitt zu geben. Um unterschiedliche Meinungen künftig frühzeitig zu diskutieren, regte er einmal im Quartal einen „Meckerabend“ an und zudem eine Erweiterung der Führungsetage etwa durch einen Beirat. Duwenhögger fasste seine Gedanken mit den Worten zusammen: „Hakt die Vergangenheit ab und schaut nach vorn.“ Und in diesem Zusammenhang richtete er eine Bitte an die Verantwortlichen: „Es ist an der Zeit, sich bei früheren Vorstandsmitgliedern zu entschuldigen, die sich vom Verein abgewandt haben.“ Namentlich erwähnte er Klaus Hennecke und Jupp Kube.
Danach konnte gewählt werden, und als Olaf Klein, der einzige Kandidat für den Vereinsvorsitz, 120 Ja-Stimmen erhielt, war die Richtung vorgegeben. Es folgten einstimmige Wiederwahlen der 2. Vorsitzenden Rüdiger Vorhoff, Dietmar Tuschen und Lars Rosier, der mit 121 Ja-Stimmen das beste Ergebnis erhielt, sowie des Ressortleiters Organisation, Gordon Brehl. Er wurde ebenso wie Klein und Vorhoff für zwei Jahre gewählt, die übrigen Vorstandsmitglieder stehen bereits im nächsten Jahr wieder zur Wahl.
Zum Abschluss gab es sogar noch eine „Kampfabstimmung“ um das Amt des Kassenprüfers, hier setzte sich Lutz Tieck gegen Christopher Brehl durch. Jugendleiter Lars Heierhoff nimmt kommissarisch seinen Sitz im Vorstand ein, er muss noch in der Jugendversammlung bestätigt werden.

Passive Mitgliedschaft für ein Elternteil und für fünf Euro

Einen Antrag hatte die Nachwuchsabteilung eingebracht, und der hatte zum Ziel, engagierten Eltern ein Mitspracherecht im Verein einzuräumen. Für ein Elternteil pro Kind wurde ein passiver Mitgliedsbeitrag von fünf Euro pro Jahr vorgeschlagen, womit ein Stimmrecht verbunden wäre. Die Mitglieder folgten dem Antrag mehrheitlich bei 14 Nein-Stimmen und zwölf Enthaltungen.
Olaf Klein kündigte an, dass der Vorstand nun wieder Gas geben werde. Zum einen muss die Sponsorenakquise intensiviert, zum anderen die Kaderplanung für die erste Mannschaft abgeschlossen werden. „Wir brauchen noch zwei Spieler. Ein Kandidat hat leider abgesagt, aber ich denke, dass wir in zwei Wochen alles unter Dach und Fach haben“, sagte Klein. Auch die Co-Trainer-Position soll in Kürze besetzt sein, und als dringlich bezeichnet der Vorsitzende das Gespräch mit der Frauenmannschaft, die auf einen Trainer für die kommende Saison wartet. Olaf Klein: „Wir gehen das jetzt an und wollen allen Mitgliedern zeigen, dass wir zu unserem Wort stehen.“
(Text: Willy Schweer)
(Bild: Willy Schweer)