Alles wie gehabt in Loxten: HTV kassiert derbe Abfuhr

Gastgeber drehen nach einer Viertelstunde auf und sorgen früh für die Entscheidung. Hemers Probleme im Rückraum

IKZ vom 16.09.2019

Versmold Loxten und der HTV – das sind aus Hemeraner Sicht in aller Regel höchst unerfreuliche Zusammenkünfte, und dass die Abfuhr in Versmold diesmal nicht ganz so deutlich ausfiel wie noch in der letzten Saison, kann nicht ernsthaft als Erfolg gewertet werden. „Willkommen in der Realität“, meinte der enttäuschte Trainer Tihomir Knez nach dem Spiel sarkastisch. Handball-Oberliga: SF Loxten – HTV Hemer 36:25 (17:9). Nur zu Beginn verlief diese Partie einigermaßen ausgeglichen, aber nach einer Viertelstunde hatten die Sportfreunde die Richtung bereits vorgegeben. Die Hausherren nahmen Fahrt auf, sie kombinierten druckvoll und trafen ganz im Gegensatz zu den Gästen auch konsequent aus dem Rückraum. Jener der Hemeraner brachte vor der Pause nur zwei Treffer zustande, und es war nicht das einzige Manko, das die Mannschaft offenbarte. Sie leistete sich viele technische Fehler im Angriff, die Loxten konsequent bestrafte.

In der Abwehr (Philip Trattner blieb nach der langen Verletzungspause vorsorglich auf der Bank) hatte der HTV nie den nötigen Zugriff, so dass es den Hausherren nicht allzu schwer fiel, sich bis zum Seitenwechsel schon entscheidend abzusetzen. Bei den Hemeranern merkte man, dass die Abstimmung unter Wettkampfbedingungen noch arg zu wünschen übrig lässt. Zur Pause war damit praktisch schon die Entscheidung gefallen, und dass der Abstand nach dem Wechsel nicht nennenswert größer wurde, war immerhin ein kleiner Hoffnungsschimmer.

Der HTV steigerte sich, traf endlich auch aus dem Rückraum, profitierte aber auch davon, dass es Loxten etwas ruhiger angehen ließ und eifrig durchwechselte. Bosko Bjelanovic und Karol Zechmeister setzten sich beim Gast nun wiederholt recht gut in Szene und trugen dazu bei, dass man nicht wie in der Vorsaison mit 16 Toren Differenz geschlagen wurde. „Ich weiß nicht, ob die Jungs am Anfang zu nervös waren und wir deshalb so früh aussichtslos zurück lagen“, meinte Knez. „Jedenfalls war der erste Realitätscheck unter Wettkampfbedingungen sehr aufschlussreich.“

SF Loxten: Welge, Possehl; Schulz (7/3), Stockmann (1), Menger (5), J. Patzelt (4), N. Patzelt (1), M. Harnacke (6), Schröder (2), Ph. Harnacke (5), Schäper (2), Weigel(1), Meyer, Harting.

HTV Hemer: Spiller (31. Müller); Briatka (7/4), Bjelanovic (7), Voigt (3), Paya (1), Brieden (1), Henkels (1), Zechmeister (3), Frenzel (1), Hormann.

Spielverlauf: 2:2 (7.), 5:4 (12,), 9:4 (15.), 11:6 (20.), 15:8 (25.), 17:11 (33.), 21:13 (37.), 24:15 (41.), 29:20 (51.), 32:23 (57.) – Zeitstrafen: Loxten 0 – HTV 2. – Zuschauer: 450.

HTV-Trainer Tihomir Knez: „In Loxten kann man sicher verlieren, denn das ist schon eine sehr starke Mannschaft. Aber die Art und Weise hat mir nicht gefallen. Wir haben zu wenig dagegen gehalten. Dass wir nicht eine Zeitstrafe gezogen haben, sagt schon einiges aus. Ein Problem haben wir im Rückraum, es fehlt uns eben der echte Shooter. Mir ist klar, dass vor unserem ersten Heimspiel gegen Möllbergen der Druck gleich da ist.“

Text: IKZ, wis
Foto: IKZ, pögel.media