Kampfgeist des HTV nicht belohnt

Beim TuS Möllbergen trotz personeller Schwächung bis zur Schlussminute gut im Rennen

Porta Westfalia Es war wieder eines dieser Spiele, in denen die Oberliga-Handballer des HTV lange mithielten und durchaus Erfolgschancen besaßen. Doch am Ende reichte es nicht, und die sechste Niederlage in Folge war besiegelt. Zumindest änderte die nichts an der Konstellation im Tabellenkeller, denn auch die Konkurrenz aus Bergkamen und Schalke verlor.
Handball-Oberliga: TuS Möllbergen – HTV Hemer 31:29 (15:16). Die personellen Voraussetzungen waren vor der Fahrt nach Ostwestfalen alles andere als günstig. Torben Voigt musste verletzungsbedingt passen, und die A-Jugendlichen Sahlmann und Lübbering bestritten mit ihrer Mannschaft das Heimspiel gegen Oespel. Somit hatte Trainer Tihomir Knez eigentlich nur einen Auswechselspieler zur Verfügung, Verschnaufpausen waren rar.
Erschwerend kam hinzu, dass Philip Trattner schon nach 20 Minuten die zweite Zeitstrafe erhielt, was Zurückhaltung im Innenblock, den er mit Bosko Bjelanovic bildete, unumgänglich machte. Dennoch machten es die Gäste gut und setzten sich in der ersten Hälfte zwischenzeitlich bis auf drei Tore ab (6:9, 19.). Dass Möllbergen sich nicht abschütteln ließ, lag nicht zuletzt an Topwerfer Frederik Altvater (15/7), der allein vor der Pause fünf Siebenmetertreffer erzielte. Im zweiten Durchgang schien sich das Blatt gegen die Hemeraner zu wenden, als der TuS nach dem 16:18 (34.) vier Treffer in Folge erzielte.

Knez lobt die tadellose Moral seiner Mannschaft

„Danach hat man gesehen, dass die Mannschaft intakt ist und alle mit dem Herzen dabei sind“, verwies Knez auf die tadellose Moral des HTV, der beim 21:21 wieder dran war und später auch noch einen Drei-Tore-Rückstand wettmachte. Im packenden Finish gaben die nachlassende Kraft des kleinen Kaders und die zahlreichen Zeitstrafen jedoch den Ausschlag, ansonsten hätte man Zählbares aus Möllbergen mitnehmen können.
Beim 29:29 war zwei Minuten vor Schluss noch alles drin, doch dann erhielt Trattner seine dritte Zeitstrafe, auch Paya musste runter, während sich die Hausherren nur eine Zeitstrafe einhandelten. In Überzahl traf Altvater zum 30:29, und Tihomir Knez reagierte mit einer Auszeit, um die letzte Chance zu nutzen. Max Müller räumte das Tor, doch der Angriff verpuffte, und Möllbergen setzte mit einem Wurf ins leere Tor den Schlusspunkt. wis
HTV: Spiller (45. Müller); Henkels (7), Trattner (1), Briatka (6/2), Bjelanovic (5/2), Paya (3), Brieden (3), Frenzel (4); Stracke, D. Wizy. Spielverlauf: 2:5 (7.), 4:5 (13.), 6:9 (19.), 9:9 (22.), 11:11 (26.), 14:14 (29.), 16:18 (34.), 20:18(36.), 21:21 (40.), 26:23 (46.), 27:26 (49.), 28:28 (56.).
Zeitstrafen: Möllbergen 2 – HTV 7. Disqualifikation
(3. Zeitstrafe): Trattner (59.)
Trainer Tihomir Knez (HTV): „Diese Niederlage ist ärgerlich und traurig. Der Mannschaft kann ich absolut keinen Vorwurf machen, alle Spieler haben sich 60 Minuten lang zerrissen. Es war ein enges Spiel, das wir auch hätten gewinnen können. Aber bei uns mussten einige Leute durchspielen, und wenn man auf die Verteilung von Zeitstrafen und Siebenmetern schaut, dann ist das schon etwas merkwürdig. Wir haben zehn Minuten mehr als der Gegner in Unterzahl gespielt.“

Text: IKZ