HTV bleibt Oberligist

Nach Beschlüssen des HV Westfalen: Hemeraner wollen es trotz schwieriger Situation noch einmal versuchen

Iserlohn Der HTV Hemer bleibt Oberligist, hat als Tabellenletzter das Saisonziel dennoch erreicht. Und der TV Lössel freut sich über den direkten Landesliga-Aufstieg. Das sind die wichtigsten Fakten der direkt betroffenen heimischen Vertreter nach dem am Sonntag gefassten Beschluss des erweiterten Präsidiums des Handballverbandes Westfalen, die Saison 2019/20 für beendet zu klären. „Eine Lösung im Interesse aller Vereine gibt es nicht, denn jedes Modell hat seine Vor- und Nachteile“, machte Andreas Tiemann, Vorsitzender der Technischen Kommission, noch einmal deutlich. Da wurden verschiedene Möglichkeiten für die Erstellung einer Abschlusstabelle ausgiebig erörtert und alle Eventualitäten gegeneinander abgewogen. Die Wertung nach der Quotienten-Regelung stellt wohl die beste Lösung dar, indem sie die bisherige Saison mit allen bereits erbrachten Leistungen sowie die unterschiedliche Spielanzahl der einzelnen Mannschaften berücksichtigt.

Es gibt keine Absteiger, nur freiwillige Rückzüge

Es wird keine Absteiger geben, mit Ausnahme der Teams, die bereits zurückgezogen haben oder freiwillig in eine tiefere Spielklasse wollen. Es standen noch zahlreiche Spiele aus, mit ungewissem Ausgang inklusive der Wahrscheinlichkeit, dass die derzeit abstiegsgefährdeten Mannschaften noch aus eigenen Kraft den Klassenerhalt hätten erreichen können.Von dieser Regelung profitiert Oberliga-Schlusslicht HTV Hemer. Der erste Vorsitzende Olaf Klein gibt sich keinen Illusionen hin. „Egal in welcher Spielklasse wir an den Start gehen, uns steht eine schwere Saison bevor. Wir wollen es aber noch einmal in der Oberliga versuchen“, ist er sich mit seinen Vorstandskollegen einig. Nicht nur die personellen Fragen sollen jetzt intensiviert werden. Den HTV verlassen bekanntlich die beiden Torhüter Patrick Spiller (FC Schalke 04) und Max Müller (Letmather TV). In sein Heimatland Slowakei hatte sich Juraj Briatka schon vor kurzem verabschiedet. „Die Zusagen für eine neue Oberliga-Runde überwiegen. Bosko Bjelanovic steht weiterhin unter Vertrag und Karol Zechmeister, der nach seinem Kreuzbandanriss wohl noch bis August ausfällt, hat ebenfalls grünes Licht gegeben. Vom aktuellen Kader haben Bastian Frenzel, Jonas Brieden, Philip Trattner und Torben Voigt zugesagt. Aus der Westfalenmeister-Jugend rücken die zuletzt schon im Seniorenlager eingesetzten Alexander Wizy (Torhüter), Elias Lübbering, Matthias Sahlmann und David Wizy auf. Ob Lars Henkels und Matias Paya (weilt derzeit in Chile) wieder das HTV-Trikot überstreifen, ist noch offen. Weitere klärende Gespräche stehen noch an.

Trainerfrage beim HTV soll kurzfristig geklärt werden

Die zentrale Frage, wer nach dem Ausscheiden von Tihomir Knez und Interimscoach Volker Isenberg die Oberliga-Handballer an der Seitenlinie betreut, soll kurzfristig geklärt werden. Olaf Klein ist zuversichtlich, was diese Personalie betrifft. „Da steht ein Name auf meinem Papier. Ich hoffe, dass wir Ende Woche Vollzug vermelden können.“Auch der finanzielle Rahmen wird in den nächsten Wochen abgesteckt. „Das wird nicht einfach, viel schwieriger als zu normalen Zeiten. Im Juli wissen wir mehr. Es kann sein, dass wir dann den Gürtel enger schnallen müssen.“ Die Gespräche mit den Sponsoren sollen zügig aufgenommen werden. Ob aus dem Förderprogramm des Landessportbundes NRW finanzielle Ausfälle kompensiert werden können, ist fraglich. Einen Antrag will der HTV Hemer auf jeden Fall stellen.

Text: IKZ, Jürgen Schmidt