Der Traum von der Bundesliga

Weibliche B-Jugend des HTV auch ohne Finale stolz auf den Westfalentitel

Hemer Die Handball-Mädchen des HTV Hemer waren geschockt. Zwei Tage vor dem ersten Endspiel um die Westfalenmeisterschaft wurde die Oberliga-Saison abgebrochen, der Traum von der Teilnahme an den Spielen um die Deutsche Meisterschaft war geplatzt. Westfalenmeister, dieser Titel war da nur ein kleiner Trost für das Team von Trainer Ivan Kavran.

Die von seiner Frau Una ins Rennen geschickte B-Jugend spielte eine überragende Saison, und die Erfolgsgeschichte fand auch nach deren schwangerschaftsbedingtem Ausstieg ihre Fortsetzung. Ehemann Ivan baute die Serie in der Oberliga-Vorrunde auf zehn Siege in zehn Spielen bei einer Tordifferenz von plus 165 aus. So landeten die Hemeranerinnen unangefochten auf dem ersten Platz. Auch in der Hauptrunde setzte sich der HTV durch und qualifizierte sich als Tabellenzweiter für das Halbfinale der Westfalenmeisterschaft.

In bleibender Erinnerung wird das Duell am 15. Februar gegen Borussia Dortmund bleiben. Im Grohe-Forum ging es um den Gruppensieg, der nach der 13:11-Pausenführung in greifbare Nähe gerückt war. Im zweiten Abschnitt entwickelte sich ein Krimi, den der BVB vier Sekunden vor der Schlusssirene für sich entschied.

Team rückt geschlossen in die A-Jugend auf

So zog man als Tabellenzweiter neben Bielefeld-Jöllenbeck, Dortmund und Blomberg-Lippe ins Halbfinale ein. Im ersten Duell bei der HSG Blomberg-Lippe legte der HTV den Grundstein zum Finaleinzug, der im Rückspiel vor 300 Zuschauer im Grohe-Forum nach 12:15-Rückstand mit einem 23:19-Erfolg perfekt gemacht wurde.Im Finale sollte es dann die Revanche gegen den BVB geben, aber daraus wurde nichts. Trainer Ivan Kavran tröstete sein Team: „Natürlich hätten wir uns gerne gegen Dortmund sportlich durchgesetzt, das wäre für alle ein unvergessliches Erlebnis gewesen. Auf den Gewinn der Westfalenmeisterschaft dürfen die Mädchen aber stolz sein.“

Die Mannschaft rückt nun geschlossen in die A-Jugend auf, und auch das Trainer- und Betreuerteam mit Una und Ivan Kavran, Marco Fritzsche, Tatjana Schroth und Maria Bücker setzt komplett die erfolgreiche Arbeit fort. „Wir haben noch viel vor. In der neuen Saison möchten wir gerne in der Bundesliga antreten“, betont Kavran. Aber im Moment ist man erst einmal froh, in kleinen Gruppen und mit gebührendem Abstand wieder gemeinsam trainieren zu können.

Zum Erfolg trugen folgende Spielerinnen bei: Marie Remer, Leonie Gregel, Lea Budde; Lea Basener, Johanna Becker, Nele Brieden, Sophia Bücker, Sophie Hunstiger, Mia Ihde, Amrei Kleinkes, Sidney Lupisella, Louisa Silva Marques Pais, Paulina Pawel, Lenia Pokroppa, Sarah Remer, Nele Schaefer, Frida Schmöle, Natascha Schroth, Valentina Stein und Carlotta Tolksdorf.

Text: IKZ, Jürgen Schmidt
Foto: privat

Unter der Regie von Ivan Kavran (m. r.) gelang der Einzug ins Finale der Westfalenmeisterschaft