Der Rahmenplan für die neue Saison steht

Handball-Nachwuchs soll am 1. November starten, aber wichtige Qualifikationen steigen schon im September

Willy Schweer

Iserlohn/Hemer Im Rahmenterminplan des Handball-Verbandes Westfalen für die Saison 2020/2021 ist der 1. November fett gedruckt. Dann nämlich soll der Meisterschaftsbetrieb beim Nachwuchs anlaufen – nach den Herbstferien und damit deutlich später als gewohnt. Nach der abgebrochenen Spielzeit 2019/2020 wird somit eine weitere Serie von der Norm abweichen, denn wegen des verspäteten Starts muss die Saison insgesamt kürzer ausfallen. Weil es in den einzelnen Spielklassen nicht mehr für einen Modus mit Hin- und kompletter Rückrunde reicht, wurden der Spielmodus (Einfachserie) und auch die Staffelstärken angepasst.

Außer in der Oberliga der männlichen B-Jugend sowie der weiblichen A- und B-Jugend, wo zehn Mannschaften vorgesehen sind, wird mit Zwölfer-Staffeln in Ober- und Verbandsligen geplant. Der Verband spricht bei seinem Konzept von „Planungen Corona-1“. Dabei wird davon ausgegangen, dass sich die Pandemielage weiter stabilisiert und die Lockerungen sukzessive erweitert werden, so dass nach den Sommerferien ein Wettkampfbetrieb unter den dann geltenden Regelungen aufgenommen werden kann. Den Mannschaften soll eine entsprechende Vorbereitungszeit ermöglicht werden und der eigentliche Saisonbetrieb dann nach den Herbstferien beginnen.

„Für uns ist das ein wichtiger Schritt zu mehr Klarheit, und ich finde das Konzept gut“, sagt Lars Heierhoff, der Jugendleiter des HTV Hemer. Seine Stimmungslage ist in diesen Tagen ohnehin gut, weil auch im Trainingsbetrieb weitere Schritte zur Normalität erfolgen können. Unter freiem Himmel dürfen bis zu 30 Personen Kontaktsport betreiben, und in der Halle ist in NRW ab sofort Handballtraining von bis zu zehn Personen möglich.

Seit Montag wird wieder im Grohe-Forum trainiert, und den Auftakt machte die besonders im Fokus stehende weibliche A-Jugend. Denn die bewirbt sich um einen Platz in der Bundesliga, und für sie wird es bereits am Wochenende 5./6. September ernst. Dann steigt das Qualifikationsturnier, der erste Spieltag ist für den 27. September angesetzt.

Noch früher ist die männliche A-Jugend gefordert, und damit auch der Letmather TV. Die Qualifikation ist am 25. und 27. August vorgesehen, die Saisonpremiere am 13. September. Auf Verbandsebene sollen Qualifikationen ab 19./20. September in allen Altersklassen in maximal zwei Runden erfolgen, um die Klassen möglichst leistungsgerecht aufzustellen.

Oberliga-Bonusplatz auch für weibliche B-Jugend des HTV

Während beim HTV die weibliche B-Jugend einen Bonusplatz in der Oberliga bekommt, müssen sich die übrigen Teams qualifizieren. Nicht dabei ist in der kommenden Saison die männliche A-Jugend. „Dass wir keine Mannschaft melden, gilt nur nur für das eine Jahr. Danach sind wir mit Jungjahrgängen wieder am Start, weil wir in der B-Jugend gut besetzt sind“, versichert Heierhoff.

Seit Wochen läuft wieder regulärer Trainingsbetrieb – zunächst ausschließlich im Felsenmeerstadion, jetzt auch in den Hallen. „Einige Mannschaften wollen lieber noch draußen trainieren, und das ist in Ordnung“, sagt Heierhoff. Er hat überdies festgestellt, dass mit großer Motivation trainiert wird, und die befürchteten Aussteiger während der Zwangspause ausgeblieben sind. Der Nachwuchschef sieht sogar die Chance, in diesem Sommer mehr Jugendliche für den Handball zu begeistern. „Viele werden in den Ferien nicht wegfahren, und wir wollen mit einem durchgängigen Angebot zur Stelle sein.“ Dabei muss allerdings improvisiert werden, weil in der Parkhalle und Pestalozzihalle Renovierungs- und Umbaumaßnahmen geplant sind.

Die jugendlichen Handballer kennen jedenfalls die Daten, auf die sie hinarbeiten müssen haben, aber vom Verband gibt es auch mahnende Worte. „Alles steht unter dem Vorbehalt der weiteren positiven Lageentwicklung.“ Der Jugendausschuss hat sich das Ende der Sommerferien als neuen Termin gesetzt, an dem die Lage neu zu bewerten und zu entscheiden ist, ob Plan A weiter verfolgt werden kann oder umdisponiert werden muss. Jetzt gilt jedoch, dass es für das Gros der Mannschaften ab November wieder um Punkte geht und die längste Spielpause aller Zeiten endet.

Was in diesem Zusammenhang zuversichtlich stimmt: In dem vom deutschen Handballbund vorgelegten Konzept zur Rückkehr in die Normalität nach dem Lockdown war Kontaktsport in der Halle und damit die sechste von acht Stufen erst ab 1. Juli vorgesehen. Ab 1. August soll Spielbetrieb ohne Publikum möglich sein, und bei den Handballern herrscht jetzt Zuversicht, dass auch diese Hürde genommen werden kann.

Text: IKZ, Willy Schweer
Fotos: IKZ, Dennis Echtermann