Jugendbundesliga: Hemers weibliche A-Jugend schafft Sprung unter Top 16

Oliver Bergmann

Handballerinnen machen schon am Samstag durch den souveränen 36:29-Sieg gegen Frisch Auf Göppingen alles klar

Hemer Die Reise der weiblichen A-Jugend des HTV Hemer geht weiter: Bereits am Samstag qualifizierte sich das Team von Trainer Ivan Kavran durch einen sicheren Sieg über Frisch Auf Göppingen für die Zwischenrunde zur Deutschen Meisterschaft, in der bundesweit 16 Mannschaften stehen. 

HTV Hemer – Frisch Auf Göppingen 36:29 (21:14). 

Souverän und intelligent gestaltete der HTV Hemer das Spiel am Samstag im mit 150 Zuschauern ausverkauften Grohe-Forum, denn in Gefahr geriet der Sieg zu keinem Zeitpunkt. Johanna Becker mit zwei Treffern und Sophia Bücker brachten den HTV nach nicht einmal drei Minuten mit 3:0 in Führung.

FA Göppingen verzweifelt an Torhüter-Duo Remmert/Remer

Neben der Kaltschnäuzigkeit am Kreis der Württembergerinnen war der perfekte Start aber auch Torhüterin Marie Remmert zu verdanken, die alle drei Gegenangriffe entschärfte. Sechs weitere Paraden im Verlauf der ersten Halbzeit folgten. Vor allem deswegen lief es wie am Schnürchen. Vorne glänzte, häufig nach Tempogegenstößen, neben den bereits genannten Torschützinnen auch Sophia Bücker, die achtmal traf, sowie ihre Mitspielerin, die viermal erfolgreiche Sidney Lupisella. „Das eine oder andere Tor hätte ich noch machen müssen“, sagte sie nach der Partie selbstkritisch, lobte aber das Torhüterduo, denn neben Marie Remmert hielt auch Marie Remer hervorragend.

Über weite Strecken des ersten Durchgangs lag Hemer mit sechs bis neun Toren vorne – gegen allerdings müde Gäste. Um 8.30 Uhr verließen sie ihre Heimat und erst gegen 15 Uhr, also eine Stunde vor Spielbeginn, trafen sie am Sauerlandpark ein. Doch gerade weil zu keinem Zeitpunkt zu befürchten war, dass das Spiel noch kippen könnte, schaltete Hemer ein paar Gänge zurück. Das war klug, denn dadurch sparten die Spielerinnen wichtige Kraftreserven. Da fiel es auch nicht großartig ins Gewicht, dass Göppingen einige Tore in Unterzahl erzielte. „Wir hatten eben Gelegenheit, einiges auszuprobieren, ergänzte Sidney Lupisella.

Trainer Ivan Kavran wirkte unmittelbar nach Spielende so, als müsste ihn noch jemand kneifen, damit er realisierte, dass das alles kein schöner Traum war. „Unser Ziel war die Bundesliga, und jetzt stehen wir als Jungjahrgang unter den besten 16.“ Auch er zweifelte schon nach kurzer Zeit nicht mehr am Spielausgang. „Von Anfang an war klar, wer das Spiel gewinnt.“

HTV: Remmert, M. Remer; Lupisella (4), Schroth (4), Becker (11/2), Basener (1), Brieden (2), Silva-Marques-Pais (1/1), Schmöle, Stein (2), Bücker (8), Prokoppa (2), S. Rehmer, Kleinkes (1). 

Die Abschlusstabelle 

1.Bayer Leverkusen4136:618:0
2.HTV Hemer4114:1106:2
3.TuS Kirn4102:1154:4
4.Rodgau-N.-Roden485:1122:6
5.FA Göppingen487:1260:8
Dass Johanna Becker höchstens mit unfairen Mitteln zu stoppen ist, hatte sich bis nach Göppingen herumgesprochen. Auch in diesem Spiel war sie Hemers erfolgreichste Torschützin.  Dennis Echtermann

17:34 – Bayer Leverkusen eine Nummer zu groß

HTV Hemer zieht als Zweitplatzierter in die Zwischenrunde ein

Iserlohn Viel hatten sich die Hemeranerinnen vom glücklicherweise wenig bedeutsamen Spiel bei Bayer Leverkusen ohnehin nicht versprochen. Die deutliche Niederlage zum Abschluss der Bundesliga-Vorrunde dürfte daher auch keinen großen Schaden angerichtet haben. 

Bayer Leverkusen – HTV Hemer 34:17 (18:7). „Es ist alles in Ordnung. Wir hatten ja unser Ziel bereits erreicht und wussten, dass Leverkusen sehr stark ist“, beruhigte die Hemeraner Linksaußenspielerin Natascha Schroth. Der Spielbeginn glich der eigenen Partie vom Vortag gegen Göppingen, die Gastgeberinnen zogen vorentscheidend davon. Natascha Schroth persönlich erzielte das erste HTV-Tor, sie verkürzte auf 1:5 (12.). Der Rückstand vergrößerte sich auf bis zu 17 Tore.

Ihr Vater Boris Schroth, der als Teambetreuer und eines von sieben HTV-Delegationsmitgliedern Augenzeuge des Spiel sein durfte, verdeutlichte den strukturellen Unterschied zwischen beiden Teams: „Bayer ist eine Internatsmannschaft. Die werden mit Sicherheit unter den letzten Vier zu finden sein.“ Gegner von diesem Kaliber drohen in der nun erreichten Zwischenrunde häufiger. Die 16 Teams verteilen sich gleichmäßig auf vier Gruppen, aus denen die zwei Bestplatzierten das Viertelfinale erreichen. Los geht es Anfang November mit einem kleinen Nachteil aus Hemeraner Sicht. Boris Schroth: „Weil wir es als Gruppenzweiter in die Zwischenrunde geschafft haben, werden wir zwei Auswärtsspiele bestreiten müssen.“

HTV: Remmert, S. Remer; Lupisella, Schäfer, Schroth (1), Becker (7/5), Basener (1), Brieden (2), Silva-Marques-Pais, Stein (3), Bücker (1), Prokoppa (1), M. Remer (1), Kleinkes. obe