Oberligakader des HTV bleibt zusammen

Trainer Pedro Alvarez rechnet mit einem Abgang und freut sich auf die talentierten Neuzugänge

Hemer Wenn man der aktuellen Situation etwas Positives abgewinnen will, dann ist es die frühe Planungssicherheit. In normalen Zeiten wären die Oberliga-Handballer des HTV Hemer möglicherweise mit dem Thema Klassenerhalt befasst, während sie nach dem beschlossenen Saisonabbruch bereits wissen, dass sie auch in der Serie 2021/22 viertklassig spielen werden.

Weiterführende Ambitionen haben sie nicht, eine Aufstiegsbewerbung wird es nicht geben. Klubchef Olaf Klein kann dieser Regelung des Verbandes ohnehin wenig abgewinnen. „Theoretisch kann es viele Meldungen geben, weil man ja kein Risiko eingeht. Aber wie soll eine Runde dann organisiert werden? Ich halte das nicht für praktikabel, da wurde nicht nachgedacht.“
Beim HTV konzentriert man sich ganz auf die kommende Saison in der Oberliga, und dabei muss ein geänderter Finanzrahmen berücksichtigt werden. Die Ausgaben zu senken, ist nach Kleins Worten unerlässlich, und nachdem der Verein im ersten Lockdown Fördermittel beantragt hat, wird derzeit ausgelotet, welche Hilfen in Anspruch genommen werden können, um die finanziellen Einbußen zumindest teilweise auszugleichen.

Trotz der komplizierten Lage, die die seit November währende Spielpause hervorgerufen hat, können die Hemeraner wohl weiter auf ihren aktuellen Kader bauen. „Von einer Ausnahme abgesehen, werden alle Spieler bleiben“, versichert Trainer Pedro Alvarez, der in Hemer ab September auch seine erste echte Spielzeit erleben möchte.

Ob Torhüter Marko Jurakic, die Portugiesen André Lima und Valter Soares, die Routiniers Bosko Bjelanovic und Philip Trattner oder aber Bastian Frenzel und Jonas Brieden: Alvarez plant mit allen, und er freut sich auf die Talente Dominik Bock, Niklas Voß, Nils Brückner, Janis Schroth und Timo Schulte, die nach Hemer wechseln. Junge Spieler besser zu machen, ist schließlich ein zentrales Anliegen des portugiesischen Trainers. Neu hinzu kommen soll noch ein hoch gewachsener Rückraumspieler, der auch in der Abwehr eingesetzt werden kann.

Ein großer Rückraumspieler steht auf der Wunschliste

Im Moment gibt er sich große Mühe, seine Spieler bei Laune zu halten. Dreimal Online-Training daheim, dazu eine Laufeinheit: So sieht der Wochenplan des Oberligateams aus. Dem Trainer geht es um Abwechslung bei den Übungsinhalten, er produziert immer neue Videos und nimmt auch Elemente vom Basketball und Hockey und sogar Trockenübungen der Schwimmer auf. „Irgendwann hat man ein mentales Problem, wenn man nicht in die Halle darf. Aber wir müssen wohl noch etwas durchhalten“, sagt Pedro Alvarez.

Text: IKZ, Willy Schweer
Foto: IKZ, Michael May

Trainer Pedro Alvarez kann in der kommenden Saison fast komplett mit dem bisherigen Oberligakader planen. Foto: IKZ, Michael May