Teambuilding der besonderen Art

HTV-Handballer mussten sich als Sänger, Motivationskünstler und Verkäufer beweisen

Eine ganz besondere Teambuilding-Maßnahme bestritten die Oberliga-Handballer des HTV Hemer bei den von Pedro Alvarez vorgegebenen sieben Aufgaben

IKZ vom: 27.07.2021

Hemer Die intensive Phase der Saisonvorbereitung hat Pedro Alvarez, der Trainer der Oberliga-Handballer des HTV Hemer, am letzten Montag eingeläutet. Über sechs Wochen plant der Portugiese ein ziemlich strammes Programm, auf mehr als ein oder zwei wöchentliche Ruhetage kann sich die Mannschaft nicht einstellen. Und gleich die ersten Tage hatten es in sich, denn die Handballer pendelten regelmäßig zwischen Grohe-Forum und Beachvolleyballfeld im Sauerlandpark.

Bis zu zweieinhalb Stunden, inklusive einer 30-minütigen Pause, ließ Alvarez trainieren, und im Sand ging es natürlich um die Kraft. „Wir haben etwas für die Beine getan und Fußarbeit gemacht“, beschreibt der Coach die Inhalte. Danach ging es noch eine Stunde in die Halle zum sportartspezifischen Üben, und dass die Spieler am Freitag nach den ersten fünf Trainingstagen ziemlich erschöpft waren, versteht sich fast von selbst. „Aber sie haben sehr gut mitgezogen, ich bin zufrieden“, stellt Alvarez klar.

Das Wochenende diente einerseits der Regeneration, andererseits aber auch dem Teambuilding. Und darunter versteht der HTV-Coach keinesfalls einen gemeinsamen Grillabend der Handballer. Er hatte für seine Spieler sieben Aufgaben ersonnen, denen diese sich in Dreiergruppen widmen sollten. Und die jeweilige Bewältigung musste als Nachweis fotografiert oder gefilmt werden. Gleich die erste Hürde hatte es in sich: An der Felsenmeer-Aussichtsplattform mussten die Handballer für mindestens zwei Personen das Lied „Grün, grün, grün sind alle unsere Kleider“ singen. Und die Sangeskünste sollten von den Zuhörern möglichst auch für gut befunden werden.

Dazu kamen diverse Aktionen in der Innenstadt („findet drei Leute, die mit dem Schal des HTV einen aufmunternden Satz sagen“), etwas handballtypisches wie Siebenmeterwerfen an der Parkhalle und schließlich der Versuch, auf dem Wochenmarkt eine Flasche „Wunderwasser von Champions“ zu einem beliebigen Preis zu verkaufen. Gefüllt war die Flasche mit Wasser aus dem Bach.

Pedro Alvarez ging es bei dieser Gemeinschaftsaktion nicht nur darum, dass die Spieler Spaß hatten. „Gerade diejenigen, die neu bei uns sind, sollen die Stadt und die Menschen kennenlernen. Und sie müssen wissen, wie wichtig die Sponsoren für uns sind.“ Zu den Neuen gehört seit dem letzten Freitag auch Srdjan Ilicin, ein 22-jähriger serbischer Linkshänder, der zuletzt in Ungarn spielte und sich nun in Deutschland eine berufliche Existenz aufbauen will.Serbischer Rechtsaußen gehört ab sofort zum Kader

Nach dem Abgang von Andre Silva musste der HTV auf der Rechtsaußenposition aktiv werden. Auf der Wunschliste des Trainers steht weiter ein wurfstarker Rückraumspieler, doch zum aktuellen Zeitpunkt sind in Frage kommende Kandidaten unter Vertrag, was die Suche erschwert. Eine Verpflichtung steht nicht unmittelbar bevor.

Nach dem Ruhetag am Sonntag haben die Oberliga-Handballer ihr Intensivprogramm fortgesetzt. Dabei wird der Ball zur Hand genommen, aber es gibt auch weiterhin die Krafteinheiten, u. a. im vereinseigenen Kraftraum „Powerbox“. Das erste Testspiel in dieser zweiten Vorbereitungsphase soll an diesem Mittwoch über die Bühne gehen. Um 19.30 Uhr war eigentlich das Duell mit dem Verbandsligisten TG Voerde mit Ex-HTV-Trainer Hans-Peter Müller im Grohe-Forum geplant. Doch beim Gast gibt es einen Corona-Verdachtsfall, so dass die TG nicht nach Hemer kommt. Ob ein Ersatzgegner gefunden wird oder ein internes Testspiel stattfindet, ist noch offen. Bis Ende August sind in der Regel zwei wöchentliche Tests vorgesehen, der nächste steigt am kommenden Samstag gegen den Verbandsligisten OSC Dortmund.

Text: IKZ/Willy Schweer