Besondere Premiere für die Frenzel-Brüder

Die Geschwister Bastian und Moritz spielen beim Handball-Kreisderby erstmals gegeneinander

Nico Schwarze
Iserlohn Bisher haben die beiden immer für den identischen Verein gemeinsam jubeln dürfen, am Mittwochabend gab es für die Brüder Frenzel beim Kreisderby zwischen dem HTV Hemer und der SG Schalksmühle-Halver (17:28) eine Premiere: Erstmals standen sich die Geschwister direkt in zwei unterschiedlichen Vereinen gegenüber. Der jüngere Bruder Bastian (23) spielt beim Oberligisten HTV, der ältere Moritz (25) beim Drittligisten SG. „Dieses Spiel war schon ein bisschen was Besonderes“, sind sich die Brüder über ihre sportliche Begegnung auf dem „Parkett“ im Grohe-Forum natürlich einig.

Handball-Wurzeln beim VfK Iserlohn

Die gemeinsame Handball-Geschichte der beiden hat ihre Wurzeln beim VfK Iserlohn und in der Almelo-Halle. „Ich habe als kleiner Bruder natürlich immer das machen wollen, was Moritz schon machte und so bin ich früh beim Handball gelandet“, erinnert sich Bastian. Bereits mit vier Jahren machte er sich mit dem kleinen Spielball in der Halle vertraut, wobei die beiden Brüder sportlich vielseitig unterwegs waren: „Wir haben neben Handball auch viel Fußball und Basketball gespielt.“ Die größte Leidenschaft entwickelten die zwei Brüder als Jugendliche dann aber für den Handball-Sport, bei dem sie durch Talent und Trainingseifer den Sprung bis in die höchste deutsche Jugend-Spielklasse schafften. In der A-Jugend-Bundesliga belegten die Frenzel-Brüder in der Saison 2013/2014 mit dem HTV Sundwig/Westig den vierten Platz hinter der SG Flensburg/Handewitt, TuSEM Essen und dem THW Kiel. „Das war schon cool, ich durfte als B-Jugendlicher mit auf der Bank sitzen, habe sogar einige Minuten Spielpraxis bekommen. Moritz war in der Saison sehr stark“, erzählt Bastian, der in der Handball-Bundesliga dem THW Kiel die Daumen drückt. Moritz hat beim Handball keine Lieblingsmannschaft, ist aber seit jungen Jahren Fußball-Fan von Borussia Mönchengladbach. „Da bin ich ihm mal nicht gefolgt“, sagt der jüngere Bastian mit einem Lachen und ergänzt: „Ich schaue gerne Fußballspiele, aber eine feste Mannschaft habe ich nicht.“

Im Seniorenbereich spielte der ältere der beiden Brüder zunächst für den HTV Sundwig/Westig, avancierte zu einem Leistungsträger der Meistermannschaft in der Verbandsliga und spielte auch für den Nachfolgerclub HTV Hemer. „Es ist immer schön Handball zu spielen, besonders hier“, sagte Moritz Frenzel nach dem Abpfiff des Kreisderbys. „Am Anfang war es schon ein komisches Gefühl gegen den Verein zu spielen, für den man lange gespielt hat und an den man gute Erinnerungen hat. Aber das hat sich dann gelegt“, schildert der Linkshänder, dem von der Außenposition an alter Wirkungsstätte ein ums andere Mal schöne Treffer gelangen.

Schöne Treffer an alter Wirkungsstätte

Dem HTV Hemer traut er in der Oberliga zu, eine gute Rolle zu spielen, insbesondere dann, wenn die erfahrenen Spieler Philip Trattner und Bosko Bjelanovic wieder zum Team stoßen. Was das Potenzial der eigenen Mannschaft in der dritten Liga betrifft, will er keine Prognose wagen, dafür ist der jüngere Bruder zuständig: „Die SG Schalksmühle-Halver ist ja in der dritten Liga zuletzt immer vorne dabei gewesen. Ich glaube, dass die Mannschaft auch in dieser Saison oben mitmischen wird und zu den stärksten Teams gehören wird.“
Die Brüder sind in ihren Teams jedenfalls schon feste Stützen und haben in ihrem Alter noch Entwicklungspotenzial. Irgendwann in ihrer Handball-Laufbahn werden sie vielleicht beide wieder gemeinsam und im gleichen Trikot jubeln.

Text: IKZ, Nico Schwarze
Bild: IKZ

Bastian (li.) und Moritz Frenzel sind in ihrer Handballer-Laufbahn erstmals in einem direkten Spiel aufeinander getroffen.