HTV-Duo kämpft sich nach langer Leidenszeit zurück

Elias Lübbering und Reece Beuse von Handball-Oberligist Hemer haben nach Kreuzbandrissen ihr Comeback gegeben

Hemer Die Leidenszeit ist für ein Duo des Handball-Oberligisten HTV Hemer vorüber: Elias Lübbering und Reece Beuse haben am vergangenen Samstag nach schweren Verletzungen und fast einem Jahr Wettkampfpause ihr Comeback im Testspiel gegen Drittligist ASV Hamm II (30:35) gegeben. Beide HTV-Spieler hatten im vergangenen Jahr Kreuzbandrisse erlitten und in der Reha-Maßnahme geduldig und hart arbeiten müssen, um überhaupt wieder Handball spielen zu können. „Ich bin richtig froh, wieder auf der Platte stehen zu können. Und es ist schön, dass mir direkt drei Treffer gelungen sind“, sagt Außenspieler Lübbering, dessen Qualitäten sein Leidensgenosse Beuse wie folgt kommentiert: „Er hat schon einige Tricks und schöne Würfe auf Lager.“

Während Lübbering als HTV-Eigengewächs gilt und Leistungsträger der A-Jugend-Oberligameistermannschaft war, ist Beuse zu dieser Saison aus der Handball-Akademie von Bundesligist VfL Gummersbach zum heimischen Oberligisten gewechselt. Für den Linkshänder, der seine Ursprünge bei der HSG Schwerte-Westhofen hat, platzte mit der schweren Verletzung auch der Traum vom Handball-Profi: „Ich bin in Gummersbach bis zum Schluss sehr fair behandelt worden und habe in der Reha alle Möglichkeiten nutzen können, auch physiotherapeutische Behandlungen. Aber da ich nicht spielen konnte, war ich nicht so im Blickfeld.“ Vor seiner Verletzung war Beuse vom VfL eine Wohnung vermittelt worden, außerdem gehörten acht Trainingseinheiten pro Woche und parallel auch noch die Schule zum strammen Programm.

In der B-Jugend gehörte er in Gummersbach zu den Leistungsträgern und war als Linkshänder im A-Jugend-Kader gesetzt – bis ihn das Verletzungspech ereilte. Wie Lübbering hat er sich immer wieder motivieren und zunächst mit kleinen Schritten begnügen müssen.
Mit seinem Comeback gegen Drittligist Hamm, bei dem er mit zwei ansatzlosen Würfen in die kurze Ecke sein Potenzial andeutete, war Beuse noch nicht zufrieden: „Es war mein allererstes Spiel. Nach so einer langen Pause denkst du noch viel nach: Gehe ich jetzt in die Aktion? Nehme ich den Wurf? Die Spielpraxis und die Selbstverständlichkeit fehlen noch.“
Dem Teamkollegen Lübbering, der im Oktober 2020 im Bochumer Bergmannsheil operiert wurde und anschließend das Aufbautraining im Physiozentrum Menden absolvierte, geht es ganz ähnlich: „Das Knie ist wieder stabil. Jetzt muss nur noch der Kopf mitmachen.“ Sechs Wochen nach der OP ist er auf dem Laufband mit bis zu 5 km/h gestartet, allmählich waren sanfte Steigerungen bis zu 8 km/h möglich. Im Teamtraining ist der angehende Lehramtsstudent seit Juni, hat aber zunächst individuelle Einheiten im Hütchen-Parcours absolviert, bis sein Physio das „Okay“ gab, wieder voll in die Zweikämpfe einsteigen zu können. „Ein schöner Moment“, sagt der 20-Jährige.

Comebacker fühlen sich im HTV-Team pudelwohl

Lübbering ist als C-Jugendlicher zum HTV gewechselt und hatte Rene Voigt, den Vater vom aktuellen HTV-Kreisläufer Torben, als Coach. Viele persönliche Verbindungen laufen wieder zusammen – auch bei Beuse, der in der Jugend kurzzeitig für den HTV spielte: „Mir gefällt’s hier super, Tim Luzyna und Jannis Spiekermann kenne ich aus der C-Jugend. Mit Niklas Voß habe ich in der Kreisauswahl gespielt.“ Beide Comebacker fühlen sich pudelwohl im jungen HTV-Team und wollen ihren Beitrag für eine erfolgreiche Oberliga-Saison leisten.

Elias Lübbering
Reece Beuse