HTV unterliegt im Nachbarschaftsduell

Handball-Oberligist Hemer verliert gegen die mit Zweitliga-Akteuren verstärkte Reserve von Eintracht Hagen

Nico Schwarze

HemerHandball-Oberligist HTV Hemer hat leidenschaftlich gekämpft, das Nachbarschaftsduell der Liga gegen die mit drei Akteuren aus dem Zweitliga-Kader angereisten Hagener aber verloren.

Handball, Oberliga: HTV Hemer – VfL Eintracht-Hagen II 20:28 (10:17).

Es sind etwa 15 Minuten in der ersten Halbzeit, die in dieser Partie den Unterschied machen: Nach ausgeglichener Anfangsphase mit solider Deckungsarbeit auf beiden Seiten (3:3/9.) können sich die favorisierten Gäste entscheidend absetzen – 8:13 (24.). „Da sind uns zu viele technische Fehler mit leichten Ballverlusten unterlaufen“, sagt HTV-Kapitän Bastian Frenzel. Zudem pariert Zweitliga-Torwart Mats Grzesinski überragend, entschärft „Hundertprozentige“ in den direkten Duellen gegen Niklas Voss, Philip Trattner und Jonas Brieden.

Hoffnung auf eine Aufholjagd währt kurz

Da der HTV gegen den starken Eintracht-Mittelblock mit Tim Knutzen und Igor Panisic zu selten Durchschlagskraft entwickelt, scheint die Partie zur Pause mit einem Rückstand von sieben Treffern gelaufen. „Wir haben dann noch einmal alles probiert“, schildert Frenzel das HTV-Aufbäumen –nach Wiederanpfiff lassen die Gastgeber fast zehn Minuten nur einen Eintracht-Treffer zu und kommen auf 14:18 (38.) heran.

Doch eigenes Wurfpech mit vier Aluminiumtreffern von Torben Voigt, Bastian Frenzel, Janis Schroth und Philip Trattner sowie erneut der im „Tête-à-Tête“ stark reagierende Eintracht-Torwart Grzesinski verhindern eine erfolgreiche HTV-Aufholjagd. „In dieser schon etwas kritischen Phase hat meine Mannschaft Ruhe bewahrt und gezielte Angriffskombinationen gesetzt“, stellt Hagens Trainer Pavel Prokopec in der Spielanalyse fest. Ein Hattrick des nicht nur in der Defensive starken Panisic sorgt für den alten Sieben-Tore-Abstand – 15:22 (47.).

Der HTV zeigt trotz dieses Rückschlags Moral, stemmt sich bis zur Schlusssirene gegen die Niederlage, kommt für ein Comeback aber nicht mehr infrage. Dafür sind die Hagener zu versiert: U19-Europameister Niko Bratzke setzt einen schicken Hüftwurf (50.) und der ebenfalls aus dem Zweitliga-Kader stammende Julian Athanassoglou trifft energisch (51.).
Wie erleichtert die Hagener über den konzentriert erarbeiteten Sieg sind, zeigt ihr ausgelassener Freudentanz am Samstagabend auf dem Parkett des Grohe-Forums nach dem Abpfiff.

HTV Hemer – Hagen II 20:28 (10:17) HTV: Jurakic, Bock; Brieden (7), Luzyna, Trattner (4), Brückner, Voß, Frenzel (1), Ostermann (1), Sahlmann, Schroth (1), Voigt (2), Lübbering (1), Ilicin (3/2), D. Wizy. 

VfL: Grzesinski, Vogt; Schlotmann, Funke, Bratzke (2), Pallasch (2), Knutzen (2), Kosakowski (3), Bednar, Meier (2), Athanassoglou (5), Queckenstedt (6/1), Panisic (6/2). 

Spielverlauf: 3:3 (9.), 8:13 (23.), 14:18 (37.), 15:21 (45.), 18:24 (52.) – Schiedsrichter: Phil Hartmann/Julian Kockskämper (Borussia Höchsten) – Strafzeiten: 1 – 3 – Zuschauer: 250. 

Pedro Alvarez (Trainer HTV):„Wir können mit der Leistung zufrieden sein, auch wenn wir verloren haben. Der Gegner ist besser gewesen und hat verdient gewonnen. Wir haben zu Beginn der zweiten Halbzeit unsere Chancen nicht konsequent genug genutzt. Uns hat in den wichtigen Situationen die Qualität in der Offensive gefehlt.“ 

Pavel Prokopec (Trainer Hagen): „Wir haben sehr gut verteidigt und einen Klasse-Torhüter dahinter gehabt. Das war eine gute Basis für eine erfolgreiche Partie. Im Angriff war unser Spiel in Ordnung, wobei wir einige Ungenauigkeiten zu Beginn der zweiten Halbzeit hatten.“

Text: IKZ, Nico Schwarze
Foto: Lothar Gudat

Jonas Brieden setzte sich immer wieder energisch gegen die starke Eintracht-Abwehr durch und war mit sieben Toren stärkster Werfer beim HTV Hemer – doch letztlich waren die Hagener überlegen.  Lothar Gudat