Nachgefragt

„Schritt weiter als im Vorjahr“

Für Erfolgsmeldungen im Lager der HTV-Handballer sorgt in dieser Saison das weibliche Geschlecht. Die A-Jugendlichen sind sehr gut in ihren Gruppenspielen in der Bundesliga unterwegs, die Frauen in der Landesliga ganz vorn. Wir sprachen mit Trainer Ivan Kavran über die sich ergebenden Perspektiven.

  1. A-Jugend wie Frauen haben bisher ihre Pflichtspiele gewonnen. Ist das für Sie eigentlich überraschend?
    Bei den Mädchen hatte ich mit den Siegen gegen Zwickau und Berlin gerechnet, bei den Frauen kannte ich die Gegner nicht. Auswärts müssen wir da ohne Harz klar kommen, das ist dann gar kein richtiger Handball mehr.
  2. Aber bisher ist die Bilanz bei beiden Mannschaften makellos. Welche Ziele lassen sich daraus ableiten?
    Mit der A-Jugend wollen wir als Gruppensieger weiterkommen. Gegen Blomberg wird die Halle am 23. Oktober bestimmt voll, das wird ein tolles Spiel. Im letzten Jahr haben wir es bis ins Achtelfinale geschafft, vielleicht gelingt es uns ja, einen Schritt weiterzukommen. Bei den Frauen wird es nicht leicht, den Sprung in die Verbandsliga zu schaffen.
  3. Und das trotz der Qualität der A-Jugendlichen?
    Man muss bedenken, dass die fünf Staffelsieger noch eine Runde ausspielen und dann nur einer aufsteigt. Und man kann heute nicht absehen, welche Terminüberschneidungen es mit den A-Jugendspielen geben kann. Bis zum Jahresende ist alles in Ordnung, aber was dann kommt, weiß ich nicht. Zumal unsere Mädchen ja auch noch in der Oberliga spielen. Wir haben eben nur noch sechs Frauen, die regelmäßig trainieren.
  4. Sehen Sie auf Dauer kein Problem in der Doppelbelastung der Jugendlichen?
    Das letzte Wochenende war wegen der Fahrt nach Berlin natürlich extrem. Aber ansonsten kann man sicher mal samstags und sonntags spielen. Uns allen ist bewusst, dass wir an beiden Fronten Gas geben müssen, wenn wir wirklich etwas erreichen wollen.
  5. Beim HTV spielen große Talente. Wie ausgeprägt sind die Lockrufe der Konkurrenz?
    Die gibt es natürlich, und wir haben Spielerinnen dabei, die es in die 2. Bundesliga schaffen könnten. Wir werden dieses Jahr in dieser Form durchziehen und dann schauen, was machbar ist. Dass wir auch Leute verlieren können, ist klar. Das ist normal im Sport.
  6. Wie weit kann es für den Frauenhandball beim HTV überhaupt gehen?
    Schwer zu sagen. Wir haben viele Talente, aber ich weiß nicht, wer hier bleibt und wer möglicherweise neu dazu kommt. Klar ist, dass wir unseren Weg der absoluten Leistungsorientierung weitergehen wollen. Die Spielerinnen müssen eine gewisse Opferbereitschaft für den Sport mitbringen. wis
Ivan Kavran trainiert die Bundesliga-A-Jugendlichen und die Landesliga-Frauen des HTV Hemer

Text: IKZ, Willy Schweer
Foto: IKZ