HTV meistert Drucksituation und atmet nach Sieg auf

Alvarez-Team gewinnt Auftaktspiel der Oberliga-Abstiegsrunde gegen TuS Brake. Kompakte Mannschaftsleistung ist Basis

Kaum zu stoppen: HTV-Spieler Jonas Brieden erzielte neun Treffer gegen den TuS Brake.                                              <b>Lothar Gudat</b>
KAUM ZU STOPPEN: HTV-Spieler Jonas Brieden erzielte neun Treffer gegen den TuS Brake.  Lothar Gudat

Nico Schwarze

Hemer Fast vier Monate ohne Sieg sind vorbei: Der HTV Hemer hat nach acht Niederlagen in Folge am Samstagabend im Grohe-Forum zwei erforderliche Zähler im Kampf gegen den Oberliga-Abstieg eingesammelt. Basis für den Erfolg war eine kompakte Teamleistung.

Handball-Oberliga, Abstiegsrunde: HTV Hemer – TuS Brake 31:28 (16:14).

Die Mannschaft von Trainer Pedro Alvarez kam hoch motiviert und mit einer starken Einstellung aufs Parkett des Grohe-Forums. Mit einer überraschend offensiven Abwehrvariante, wobei die HTV-Spieler immer wieder geschickt aus dem Verbund stießen und die Bälle stibitzten, kamen die Gastgeber zu schnellen Vorteilen, weil es auch offensiv passte: Jonas Brieden – mit neun Treffern stärkster Akteur – spielte aus dem Rückraum seine Wurfstärke aus, Elias Lübbering traf sicher von der Außenposition. Bereits nach acht Minuten hatte sich das Alvarez-Team eine Fünf-Tore-Führung erarbeitet – 7:2 (9.).

Dann schien das Pendel allerdings gegen den HTV auszuschlagen: Niklas Voß, der im Defensivverbund die Rolle des verletzt fehlenden Philip Trattner ausfüllte, kassierte nach zehn Minuten bereits seine zweite Zeitstrafe. „Da wollten wir keine Rote Karte riskieren und mussten umstellen. Unser im Training erarbeitetes Abwehrkonzept war damit erledigt“, schilderte HTV-Coach Alvarez, dessen Team nun merklich schwächelte: Die Hemeraner Abwehr wies eklatante Lücken auf und so war die komfortable Führung binnen drei Minuten geschmolzen – 7:6 (12.). Gepusht von Torwart Mirko Seliger, dem zwei „Empty-Net-Goals“ gelangen, witterten die Ostwestfalen nun Morgenluft.

Aber in dieser kritischen Phase raufte sich der HTV zusammen: Kapitän Bastian Frenzel behielt die Nerven von der Siebenmetermarke, Tim Ostermann und Szrgyan Ilicin erzielten unter artistischem Kurzflugeinsatz gar nicht mal so einfache Treffer von den Außenpositionen. Da sich auch Brieden noch einmal energisch durchtankte, nahm der HTV eine Zwei-Tore-Führung mit in die Halbzeitpause.

Nach dem Seitenwechsel waren beide Teams in den ersten Minuten gleichauf (19:18/36.), ehe die Gastgeber den vorentscheidenden Zwischenspurt mit einer 5:0-Serie setzten und 24:18 (44.) führten. So wie Marko Jurakic im ersten Abschnitt ein ums andere Mal stark pariert hatte, war in dieser Phase Dominik Bock mit tollen Reflexen verlässlicher Rückhalt im HTV-Team.

Auch wenn die Sechs-Tore-Führung bis zum Spielende noch einmal schmolz, geriet das Alvarez-Team nicht mehr in Gefahr. Vielmehr zeigte das in der Schlussphase sichtlich befreiter aufspielende Team auch wieder Spielwitz mit schön herausgespielten Treffern zum erforderlichen Sieg in der Oberliga-Abstiegsrunde. Mit gestärktem Selbstbewusstsein geht´s für den HTV nach Mennighüffen.

Text: IKZ, Nico Schwarze
Foto: Lothar Gudat