Bjelanovics Ausscheiden wiegt schwer

HTV kommt in Bielefeld auf vier Tore heran, aber dann sieht der Routinier die rote Karte

Pedro Alvarez glaubt an die Chance auf den Ligaerhalt.                                               <b>Echtermann</b>
Pedro Alvarez glaubt an die Chance auf den Ligaerhalt. Echtermann
Bielefeld/Hemer

Die Überraschung ist in Bielefeld ausgeblieben, und damit steht der HTV Hemer vor den beiden letzten Spielen der Abstiegsrunde unter Druck. Nur Siege können die Hoffnung auf das Oberligaticket für die kommende Saison aufrecht erhalten. 

Handball-Oberliga: TuS Bielefeld/Jöllenbeck – HTV Hemer 29:25 (14:9).

Es waren drei Faktoren, die den Spielverlauf maßgeblich beeinflussten. Die Gastgeber setzten im Angriff auch bei nummerischem Gleichstand sehr häufig auf sieben Feldspieler und ließen ihr Tor leer, und damit kam der HTV nicht gut zurecht. Und viele Angriffe der Jöllenbecker, die im Spiel Eins-gegen-Eins klare Vorteile besaßen, liefen über den zwei Meter großen Kreisläufer Borutta, den die Hemeraner nicht in den Griff bekamen.
Dennoch hielten sie energisch dagegen und schienen im zweiten Durchgang aufschließen zu können. Doch dann sah Bosko Bjelanovic beim 23:19-Zwischenstand (48.) die rote Karte. „Das war eine zu harte Entscheidung, die Hand war am Hals und nicht im Gesicht“, sagte der künftige Spielertrainer. Aber ohne eine wichtige Leitfigur sanken die Aussichten der Gäste, noch einmal für Spannung sorgen zu können, ganz erheblich.
Sie gestalteten die Anfangsphase recht ausgeglichen, leisteten sich dann aber viele Fehler im Angriff und mussten den Favoriten erstmals ziehen lassen. Der setzte sich bis auf fünf Tore ab und wirkte beflügelt, als die Hemeraner reihenweise gute Möglichkeiten ausließen. Aber die hatten eine Woche zuvor gegen Mennighüffen bewiesen, dass man sie nie abschrieben darf. Die Hausherren hatten allerdings auch nach dem Wechsel alles im Griff, bauten ihren Vorsprung sogar bis auf acht Tore aus, ehe der HTV sich noch einmal aufbäumte.
Innerhalb von fünf Minuten wurde der Rückstand überschaubar, aber nach Bjelanovics 23:19 sorgte dessen Disqualifikation für einen herben Rückschlag. Trainer Pedro Alvarez ließ an der Berechtigung des Sieges keinen Zweifel, aber er gab sich kämpferisch. „Es wäre ein großer Schritt gewesen, hier zu punkten. Aber wir werden uns optimal auf die nächsten Spiele vorbereiten und alles versuchen. wis

TuS Bielefeld/Jöllenbeck – HTV Hemer: Teams, Tore, Trainerstimme

Bielefeld/Jöllenbeck: Welge, Weinholz; Grothaus (2), Steppeler, Weigang, Clausing (6/5), Gehring (2), Küthe, Wehmeyer, Borutta (5), Zimmerling (1/1), Weischer (5), Heidemann (4), Eliasmöller (4). HTV Hemer: Jurakic (1), Bock; Brieden (4), Luzyna (1), Brückner (3), Bjelanovic (4/1), Voß, Frenzel (3), Ostermann (2), Sahlmann, Schroth, Lübbering, Spiekermann (2), Ilicsin (5/2), Wörtler. Spielverlauf: 3:2 (5.), 5:4 (15.), 9:5 (21.), 11:6 (23.), 13:7 (27.), 16:10 (36.), 22:14 (42.), 23:19 (48.), 28:22 (55.). – Strafzeiten: 1 – 1. – Disqualifikation: Bjelanovic (48.). –Zuschauer: 300 

HTV-Trainer Pedro Alvarez:„Wir haben ganz gut begonnen, hatten dann aber in der ersten Halbzeit für zehn Minuten eine schwache Phase. Da haben wir viele gute Möglichkeiten verpasst und den Gegner damit aufgebaut. Die Abwehrarbeit war diesmal nicht so gut, aber mit der kämpferischen Einstellung der Mannschaft bin ich zufrieden. Wir hatten nicht die Kompetenz, um Bielefeld zu schlagen, man hat einen Qualitätsunterschied gesehen. Wir haben noch zwei Spiele und werden alles daran setzen, die zu gewinnen.“

Nächstes Spiel: HTV – TV Isselhorst, 21. Mai, 19 Uhr.

Text: IKZ, Foto