Furiose HTV-Handballerinnen werfen 50 Tore

Der Verbandsliga-Aufsteiger begeistert gegen Hohenlimburg mit viel Dynamik und enormer Spielfreude

Willy Schweer

Mit neun Treffern war Johanna Becker die beste HTV-Werferin beim Kantersieg gegen Hohenlimburg.                                               <b>Max Winkler</b>
Mit neun Treffern war Johanna Becker die beste HTV-Werferin beim Kantersieg gegen Hohenlimburg. Max Winkler

Hemer Das war eine echte Ansage des Aufsteigers. Die Mannschaft von Dirk Niedergriese deklassierte die Hohenlimburgerinnen, begeisterte mit Dynamik und Spielfreude und kann selbstbewusst am kommenden Samstag den Vorjahresmeister Bösperde herausfordern. 

Handball, Damen-Verbandsliga: HTV Hemer – HSG Hohenlimburg 50:17 (21:10). 

Man fühlt sich an die Dominanz in der letzten Landesligaserie erinnert, als die Hemeranerinnen die Konkurrenz nach Belieben beherrschten. Die Gäste konnten zwar im Grohe-Forum nicht ihre Bestbesetzung aufbieten, aber mit einer solche Abfuhr hatten sie gewiss nicht gerechnet. Der HTV war ihnen in allen Belangen haushoch überlegen, und er kannte keine Gnade. 50 Tore wollen erst einmal geworfen sein, aber sie belegen, dass Johanna Becker & Co. die Aufgabe bis zur letzten Minute ernst nahmen und ihren Spielrausch trotz der frühen Entscheidung nicht verebben ließen.

Viel Applaus von den Rängen für sehenswerte Spielzüge und Tore

Schon in der Anfangsphase wurde die Überforderung der HSG deutlich, der viele technische Fehler unterliefen, die der HTV entschlossen nutzte. Wiederholt kam es durch Konsequenz in der Defensive zu Ballgewinnen, die zu erfolgreichen Tempogegenstößen führten. Aber es gab auch eine Reihe sehenswert herausgespielter Treffer, die das Publikum wiederholt mit Szenenapplaus bedachte. Nach einer Viertelstunde war die Frage nach dem Sieger beantwortet, und dabei hatten die Gastgeberinnen noch etliche hochkarätige Möglichkeiten ausgelassen. „Auch wenn das bei 50 Toren blöd klingt, aber mit der Chancenverwertung bin ich nicht ganz zufrieden“, resümierte Dirk Niedergriese nach dem Abpfiff.

In der Pause mag sich Hohenlimburg einen Plan zur Schadensbegrenzung zurecht gelegt haben, doch der war in der zweiten Hälfte schnell Makulatur. Nach drei Minuten hatte der HTV schon wieder sechsmal getroffen. Bemerkenswert war die Selbstverständlichkeit, mit der eingewechselte Spielerinnen ihren Part erledigten und sich am munteren Torewerfen beteiligten. Dass sich die 50 Treffer auf elf Spielerinnen verteilten, war ganz gewiss ein gutes Zeichen.

HTV: Remmert (36. M. Remer); Thal, Kleinkes (3), Schäfer (2), Schroth (3), Becker (9), Marques Pais (6/3), Schmöle (4), Hausherr (3), Hötger (7), Pokroppa (3), S. Remer (7), Stein (3), Schulte.

„Man darf den Sieg jetzt nicht zu hoch hängen, aber die Mannschaft hat ihr Ding bis zuletzt durchgezogen. Wo wir stehen, wissen wir nach dem Spiel gegen Bösperde.“

Dirk Niedergriese (HTV-Trainer)

Text: IKZ, Willy Schweer
Foto: IKZ, Max Winkler