HTV entscheidet Derby am Ende klar für sich

Deutliche Steigerung in der Abwehr beschert Bosko Bjelanovics Team einen 33:25-Heimsieg gegen Halingen

Christoph Schulte

Der Hemeraner Wael Ben-Youssef (hier am Ball) war von der Halinger Abwehr häufig nur unfair zu stoppen.                                               <b>Lothar Gudat</b>
Der Hemeraner Wael Ben-Youssef (hier am Ball) war von der Halinger Abwehr häufig nur unfair zu stoppen.  Lothar Gudat

Hemer Die rund 500 Zuschauer im Hemeraner Grohe-Forum brauchten ihr Kommen zum ewig brisanten Duell zwischen dem HTV und Westfalia Halingen nicht zu bereuen. Sie sahen ein über weite Strecken umkämpftes Verbandsliga-Derby, in dem am Ende die Bjelanovic-Schützlinge dank einer deutlichen Steigerung in der zweiten Halbzeit souverän die Oberhand behielten. 

Handball-Verbandsliga: HTV Hemer – TV Westfalia Halingen 33:25 (18:16). 

Den ersten Treffer der Partie erzielte ausgerechnet der Ex-Hemeraner Lukas Rosenbaum, der bei seinen ersten Ballkontakten genauso wie Niklas Voss mit einigen Pfiffen der HTV-Fans an seiner ehemaligen Wirkungsstätte „begrüßt“ wurde. Rosenbaum verwandelte dabei eiskalt einen Siebenmeter gegen Hemers Keeper Jurakic. Auf der Gegenseite sorgte der oft nur per Foul zu stoppende Ben Youssef für die schnelle Antwort.

Vor der Partie hatte HTV-Trainer Bosko Bjelanovic vor allem vor dem starken Halinger Rückraum gewarnt, und er sollte zumindest in der ersten Halbzeit recht behalten. Immer wieder kamen hier die Mendener Gäste zum Erfolg. Insbesondere gegen den bärenstarken Alexander Bichmann fand die HTV-Abwehr zunächst kein Mittel. Bichmann allein war für fünf Treffer zum 4:7-Rückstand der Hemeraner nach zwölf Minuten verantwortlich. Erst als die Hausherren auf eine deutlich offensivere Deckungsvariante umstellten, fanden sie besser in die Partie und gingen ihrerseits durch sechs Treffer in Folge mit 10:7 in Führung, an der sich dann tatsächlich bis zum Abpfiff nichts mehr ändern sollte. Doch bis es soweit war, hatte der Oberliga-Absteiger noch jede Menge Arbeit zu verrichten. Als die HTV-Angreifer dreimal hintereinander an Nils Krause im Halinger Gehäuse scheiterten, waren die Gäste wieder dran (15:14, 26.).

Nach dem Wechsel standen dann zunächst die Abwehrreihen auf beiden Seiten im Mittelpunkt. Symbolisch dafür stand gleich in den Anfangsminuten eine Szene, als der ansonsten sichere Siebenmeter-Schütze Lukas Rosenbaum an Jurakic scheiterte und auch den Abpraller nicht am HTV-Torwart vorbei brachte. Hemer musste sogar über vier Minuten auf seinen ersten Treffer in der zweiten Halbzeit warten, für den dann Tim Ostermann zum 19:17 sorgte. Auf der Gegenseite bissen sich Halingens Angreifer jetzt zunehmend die Zähne an einer deutlich stabileren Deckung der Hausherren aus. Und als dann auch noch Rosenbaum seine dritte Zwei-Minuten-Strafe und damit die Rote Karte erhielt (42.), war mehr als die Vorentscheidung in der Partie gefallen, und die Jubelgesänge der HTV-Fans konnten beginnen.

HTV Hemer – TV Westfalia Halingen 33:25

HTV: Jurakic, Bock; Luzyna (1), Brückner (1), Frenzel (1), Ostermann (1), Sahlmann (7/4 Siebenmeter), Ben Youssef (5), Schroth (2), Stracke, Lübbering (1), Spiekermann (4), Ilicsin (7), D. Wizy, Schumann (3). 

Spielverlauf: 3:1 (5.), 4:4 (9.), 4:7 (12.), 10:7 (18.), 13:10 (21.), 15:14 (26.), 18:17 (34.), 23:19 (42.), 27:20 (48.), 30:23 (52.), 32:25 (58.). 

Zeitstrafen: HTV: 5 – TVH 7, Disqualifikation: Rosenbaum (42.). 

Zuschauer: 500. 

„Das war ein verdienter Sieg und eine richtig gute Vorstellung meiner Mannschaft. Mit den 33 erzielten Toren bin ich sehr zufrieden. Entscheidend für den Erfolg war aber die deutliche Steigerung unserer Abwehr in der zweiten Halbzeit, wobei ich in der Verteidigung bei uns durchaus noch Verbesserungspotenzial für die jetzt anstehenden Partien sehe.“ cs

HTV-Trainer Bosko Bjelanovic

Text: IKZ, Christoph Schulte
Foto: IKZ, Lothar Gudat