Buxtehude ist zu stark für den HTV

Handballerinnen verlieren letztes Bundesliga-Gruppenspiel, sichern sich aber die Pokalteilnahme

Johanna Becker war gegen Buxtehude mit neun Toren beste HTV-Werferin.                                                <b>Lothar Gudat</b>
Johanna Becker war gegen Buxtehude mit neun Toren beste HTV-Werferin.   Lothar Gudat

Willy Schweer

Hemer Nach der Niederlage, die man gegen Buxtehude im letzten Gruppenspiel der A-Jugend-Bundesliga ja durchaus einkalkuliert hatte, herrschte im Lager des HTV Hemer leichte Verunsicherung. „Vielleicht sind wir sogar ganz raus“, meinte Trainer Dirk Niedergriese angesichts der drei punktgleichen Mannschaften. Und auch Teammanagerin Tatjana Schroth wollte sich lieber erst beim Verband erkundigen, der aber ihre These schnell bestätigte. Hinter Gruppensieger Buxtehude werden die Spiele von Oldenburg, Handewitt und Hemer (alle 2:4 Punkte) untereinander gewertet, und dabei entschied bei erneuter Punktgleichheit das Torverhältnis. Handewitt schob sich durch das finale 33:26 gegen Oldenburg noch auf Platz zwei, und die Hemeranerinnen sind wegen des minimal besseren Torverhältnisses (Tordifferenz -1 gegenüber -2 bei Oldenburg) Dritter und damit Teilnehmer am DHB-Pokal, der am 17./18. Dezember beginnt. 

Handball, weibliche A-Jugend-Bundesliga, Vorrunde: HTV Hemer – Buxtehuder SV 28:36 (12:18). 

So unübersichtlich die Ermittlung des Abschlussklassement auch war: Das letzte Gruppenspiel verlief ziemlich eindeutig, was Dirk Niedergriese reichlich zerknirscht reagieren ließ. „Das ist ja keine Übermannschaft, gegen die man so hoch verlieren muss.“ Und danach sah es zunächst auch gar nicht aus. Nach neun Minuten führte der HTV mit 5:3, nachdem sich Johanna Becker, einmal mehr die beste Werferin, und Amrei Kleinkes gut in Szene gesetzt hatten. Zudem gab es drei Pfostentreffer in der Anfangsphase, es hätte also sogar noch deutlicher werden können.

Große individuelle Klasse des Gastes gibt den Ausschlag

Doch dann war Buxtehude voll auf der Höhe und spielte seine mannschaftliche Geschlossenheit und individuelle Klasse aus. Offenkundig war der Qualitätsunterschied in der Abwehrarbeit und bei den Torhüterleistungen. Die sehr konsequenten Gäste ließen wenig zu, auf der Gegenseite gab es dagegen zu viele Lücken und zu viele freie Würfe. Das 8:8 (15.) war der letzte Gleichstand, danach zogen die Norddeutschen davon. Zur größeren Aggressivität gesellte sich die Variabilität im Angriff. Es gab gut herausgespielte Treffer von Außen, die erfolgreich abgeschlossenen Anspiele an den Kreis und reichlich Rückraumtore.

Mit technischen Fehlern ebnete der HTV zudem den Weg zu Tempogegenstößen. Näher als auf fünf Tore kamen die Gastgeberinnen im zweiten Durchgang nicht heran, aber nachdem bereits eine derbe Abfuhr drohte (22:32, 51.) bewiesen sie Moral. Niedergriese nahm bei Ballbesitz wiederholt seine Torhüterin vom Feld, und das Risiko wurde belohnt (27:33, 55.). „Da haben wir Tempo gemacht, und dann kann man auch einen solchen Gegner in Bedrängnis bringen“, resümierte der Coach.

HTV: Budde, Kriehn; Kleinkes (5), Schaefer (1), Schroth (2/1), Becker (9), Dlugos, Ihde, Marques Pais (3), Pfeil, Lohoff (3), Grünebaum, Dorstmann (2), Pokroppa (3).

Text: IKZ, Willy Schweer
Foto: Lothar Gudat