Gordon Brehl neuer HTV-Vorsitzender

Olaf Klein hat sich auf der Jahreshauptversammlung des Handballklubs nicht zur Wiederwahl gestellt

Björn Rosier, Marco Fritzsche, Lars Heierhoff, Gordon Brehl, Tatjana Schroth und Michael Jochheim (v. li.) bilden den neuen Vorstand des HTV Hemer.                                              <b>Oliver Bergmann</b>
Björn Rosier, Marco Fritzsche, Lars Heierhoff, Gordon Brehl, Tatjana Schroth und Michael Jochheim (v. li.) bilden den neuen Vorstand des HTV Hemer. Oliver Bergmann

Oliver Bergmann

Hemer Der HTV Hemer hat einen neuen Vorsitzenden: Gordon Brehl ist am Mittwochabend auf der Jahreshauptversammlung im Foyer des Grohe-Forums zum Nachfolger von Olaf Klein gewählt worden, der bei seiner vor zwei Jahren getroffenen Entscheidung blieb und sich nicht zur Wiederwahl stellte. Gemeinsam mit Klein schied mit Rüdiger Vorhoff auch einer der drei stellvertretenden Vorsitzenden aus.

Die beiden weiteren, Tatjana Schroth und Björn Rosier, gehören weiterhin dem bei fünf Enthaltungen einstimmig neugewählten Vorstandsteam an, dasselbe gilt für Jugendleiter Lars Heierhoff. Neu dabei sind Michael Jochheim und Marco Fritzsche. Einstimmig in Abwesenheit wurde Melanie Kleinkes zur Kassenprüferin gewählt.

Ich denke, wir brauchen den HTV nicht neu erfinden, aber ich möchte, dass wir mehr
in Teams arbeiten. Und ich werde mich bemühen, dass wir mehr Ehrenamtliche aktivieren.

Gordon Brehl, neuer Vorsitzender des HTV Hemer

Nach der rund 75-minütigen Versammlung, zu der etwa 60 Mitglieder erschienen, darunter viele Spielerinnen und Spieler der Frauen- und Männerteams, skizzierte der 49-jährige Brehl kurz, in welche Richtung es im Klub unter seiner Regie gehen soll: „Ich denke, wir brauchen den HTV nicht neu erfinden, aber ich möchte, dass wir mehr in Teams arbeiten. Und ich werde mich bemühen, dass wir mehr Ehrenamtliche aktivieren.“

Brehl gehört dem HTV mit Unterbrechungen seit der Jugend an und arbeitet seit 2017 im Vorstand mit. Im Januar jenen Jahres wurde Olaf Klein zum Nachfolger von Lutz Tieck gewählt. Er kündigte an, nicht komplett von der Bildfläche zu verschwinden. „Ich bleibe ja Zuschauer und Mitglied im Förderverein“, sagte Klein, der noch einmal eine Rede zur Lage der HTV-Nation hielt, bevor er nach 23 Jahren aus dem Vorstand ausschied.

Verein wird inzwischen positiver wahrgenommen

Sportlich läuft es – Frauen und Männer führen ihre Verbandsligen an – und Klein äußerte den Wunsch, dass beide diese Position noch möglichst lange verteidigen, am besten bis zum Saisonende. Wie in der jüngeren Vergangenheit übernahm Rainer Duwenhögger den Versammlungsvorsitz, und auch er stellte dem Verein ein gutes Zeugnis aus. „Wir sind ein Familienverein, ohne dass der Leistungsgedanke aus den Augen verloren wird. Und auch die Außenwahrnehmung hat sich verbessert. Duwenhögger, der als Schiedsrichter aktiv ist, macht das an eigenen Erfahrungen fest: „Früher musste ich mir oft anhören, was der HTV für ein Kappesverein sei.“ Die neue Führung ließ als erste Amtshandlungen noch zweimal abstimmen: Zunächst über eine Satzungsänderung, dann über eine Anpassung der seit 2009 gültigen Beitragsstruktur. Bei der Satzungsänderung wurde beschlossen, dass An- und Abmeldungen nicht mehr zwingend als schriftlicher Antrag beim Vorstand eingereicht werden müssen. Eine App soll derartige Vorgänge deutlich vereinfachen.

Erster Gegenwind wehte dem neuen Vorstand ins Gesicht, als es um die Beiträge ging. Dass nach 13 Jahren eine Anpassung in Form einer Erhöhung angebracht ist, war nicht das Problem, zumal die Beiträge viele Ausgaben nicht mehr decken. Dass die Mitglieder aber rückwirkend für das laufende Jahr zur Kasse gebeten werden, sorgte in Teilen für Unmut. Und auf Skepsis stieß die Ankündigung, dass die Beitragsanpassung künftig alle zwei Jahre geprüft wird. Der HTV orientiert sich ab sofort am Verbraucherpreisindex für Deutschland. Meldet das statistische Bundesamt, dass dieser Index seit der letzten Beitragsanpassung um fünf oder mehr Prozentpunkte gestiegen ist, wird auch die Mitgliedschaft im Verein teurer. Eine separate Abstimmung segnete diese beiden Vorhaben dann doch noch ab.

Frauen sollen künftig als Schiedsrichterinnen tätig werden

Kritik kam gegen Ende der Veranstaltung auf, und zwar an den Verbandsliga-Frauen – das hatte es im Verein bislang noch nicht gegeben. Pro gemeldetem Team muss der HTV nämlich zwei Schiedsrichter abstellen, was bei den Frauen bislang nicht der Fall ist. Die Spielerinnen wurden einerseits in Schutz genommen, weil sie seit Jahren auf drei Hochzeiten tanzen: Zu den Einsätzen in der A-Jugend-Oberliga kamen die A-Jugend-Bundesliga und Spiele für die Frauen, fast schon nebenbei bauten und bauen sie an ihrem Abitur. Andererseits wurde Besserung gelobt.

Dass sich etwas tun muss, dürfte jetzt klar sein. Trainer Dirk Niedergriese missfiel allerdings der unvermittelte Frontalangriff auf seine Mädels. „Es wäre doch schön gewesen, wenn mal jemand zu uns gekommen wäre und mit uns darüber gesprochen hätte.“ In der vergangenen Saison hatte der HTV nach vielen Jahren erstmals wieder sein Schiedsrichter-Soll erfüllt. Das ist in dieser Spielzeit durch die zusätzliche Anmeldung einer zweiten Frauen- und einer dritten Männermannschaft allerdings schon wieder nicht mehr der Fall.

HTV-Nachwuchs

Mehrfach ist auf der Jahreshauptversammlung des HTV Hemer auch über die Nachwuchsabteilung gesprochen worden. Diese Themen wurden allerdings nur gestreift. Ausführlich wird es am Freitag, 20. Januar . Diesen Tag hat Jugendleiter Lars Heierhoff als Termin für die Jahreshauptversammlung des Nachwuchses bekanntgegeben. Getagt wird ab 19 Uhr ebenfalls im Grohe-Forum.

Text: IKZ, Oliver Bergmann
Foto: IKZ, Oliver Bergmann