Die nächste Hemeraner Machtdemonstration

In der ersten Halbzeit überrennen die HTV-Frauen die DJK Oespel-Kley

Auch die Gegenwehr von zwei Dortmunderinnen hindert Nele Schaefer in dieser Szene nicht am Torabschluss. Generell hatte die DJK dem HTV Hemer wenig entgegenzusetzen.                                               <b>Lothar Gudat</b>
Auch die Gegenwehr von zwei Dortmunderinnen hindert Nele Schaefer in dieser Szene nicht am Torabschluss. Generell hatte die DJK dem HTV Hemer wenig entgegenzusetzen. Lothar Gudat

Oliver Bergmann

Hemer Das Etikett „Spitzenspiel“ haftete der Partie in der Handball-Verbandsliga der Frauen zwischen Tabellenführer HTV Hemer und der DJK Oespel-Kley ursprünglich an. Bis zum direkten Duell hatten die Dortmunderinnen nämlich nur zwei Verlustpunkte. Auf dem Spielfeld wurde dann aber gefühlt ein Klassenunterschied deutlich, die Hemeranerinnen behalten ihre blütenweiße Weste. 

Handball, Frauen-Verbandsliga: HTV Hemer – DJK Oespel-Kley. 38:20 (23:7). 

5:0, 9:1, 16:3, 21:6 – die Zuschauer im Grohe-Forum rieben sich in der ersten Halbzeit angesichts solcher Zwischenstände verwundert die Augen. Eine derartige Dominanz der Gastgeberinnen hatten sie im Duell des Ersten gegen den Dritten nicht erwartet.

Marie Remer bringt ihre Gegnerinnen zur Verzweiflung

Den Akteurinnen erging es nicht anders. Als DJK-Trainer Philipp Gallinowski noch vor Ablauf der achten Minute beim Stand von 1:8 aus seiner Sicht eine Auszeit nahm, stand seinen Spielerinnen das Entsetzen förmlich ins Gesicht geschrieben. Nur wenige ernstzunehmende Abschlüsse hatten sie bis dahin zustande gebracht. Schon zuvor kritisierte er diese „Rückgaben“. Leichte Beute also für HTV-Torfrau Marie Remer, die ihren Kasten aber auch geschickt verteidigte. Viele Abschlüsse kamen aus sehr spitzen Winkel, also machte sie das kurze Eck zu.

Nach vorne lief es beim HTV wie am Schnürchen. Vor allem ihre sechsmal erfolgreiche Schwester Sarah holte sich hinten viele Bälle, die sie dann selbst verwertete oder an Mitspielerinnen verteilte. So war das Spiel schon frühzeitig entschieden. Dadurch ließ allerdings die Konzentration in den Reihen des HTV nach der Pause nach. Fünf Minuten nach Wiederbeginn führte die DJK 5:1, wenn nur auf den Verlauf der zweiten Halbzeit geblickt wird. „So ein Spiel hat eben Höhen und Tiefen, sagte Sarah Remer nach der Partie.

Dabei hatten sie und ihre Mitspielerinnen noch nicht mal enttäuscht. „Die Konzentration war nicht mehr so hoch, wir haben durchgewechselt und der Gegner ist besser aufgetreten“, begründete sie. Die 16-Tore-Führung, mit der in die Pause ging, war in der 43. Minute wieder hergestellt und zwischendurch immer wieder auf 19 Tore Differenz ausgebaut worden.

„In der ersten Hälfte waren wir tatsächlich überragend, ich hatte Oespel-Kley stärker erwartet. Nach der Pause haben wir nachgelassen, aber das ist verständlich. Wir konnten ja gar nicht mehr in Gefahr geraten.

HTV-Trainer Dirk Niedergriese

HTV: M. Remer, Kriehn; Kleinkes (2), Schaefer, Schroth (7/3), Becker (9), Silva Marques Pais, Schmöle (1), Hausherr (4), Stein (3), Hötger (3), Pokroppa (3), S. Remer (6).

Text: IKZ, Oliver Bergmann
Foto: Lothar Gudat