HTV Hemer patzt beim Vorletzten Teutonia Riemke

Der Verbandsliga-Spitzenreiter verliert zum Hinrunden-Abschluss sein zweites Spiel. Zu viele und zu lange Phasen ohne eigenen Treffer

Hemer Überraschung in der Handball-Verbandsliga: Beim zuvor erst zweimal erfolgreichen Tabellenvorletzten Teutonia Riemke ist Spitzenreiter HTV Hemer ausgerutscht. Nicht nur, dass der erwartete Sieg verpasst wurde – es gab überhaupt keinen Punkte für den HTV. 

Handball-Verbandsliga: Teutonia Riemke – HTV Hemer 30:26 (17:14). 

Im Vorfeld der Partie hatte Hemers Trainer Bosko Bjelanovic mehrere Warnungen ausgesprochen, eine galt den großgewachsenen Kreisläufern der Bochumer. Und einen von ihnen, Ranga Boddenberg, bekam die HTV-Deckung tatsächlich nicht unter Kontrolle. Zwölf Tore gingen allein auf sein Konto. Schwierigkeiten mit dominanten und robusten Kreisläufern offenbarte die Mannschaft schon in den Partien bei Schalksmühle II und gegen Voerde.

Zunächst schien alles wie erwartet abzulaufen. Marcel Schumann, Elias Lübbering und Bastian Frentzel sorgten mit ihren Treffern für eine Hemeraner 3:1-Führung nach gut vier Minuten, doch dann begann sich das Blatt auch schon zu wenden. Bis zum Beginn der 16. Minute sah Bjelanovic nur noch einen Treffer seiner Mannschaft, dafür aber sieben der Hausherren.

HTV nicht variabel genug

Dafür hatte er eine Erklärung: „Wir haben zu viel durch die Mitte gespielt, wo Bochum sehr kompakt stand, und haben die Außenpositionen vernachlässigt.“ Mit dem an Leistenbeschwerden leidenden Wael Ben Youssef, der am vorangegangenen Wochenende gegen Voerdc früh ausschied, fehlte dem HTV erneut ein Unterschiedsspieler und zuverlässiger Torschütze. So war David Wizy mit sieben Treffern knapp vor Sebastian Frentzel (sechs) erfolgreichster Werfer im Team. Am fehlenden Willen, das Spiel noch einmal zu drehen, lag es nicht. Mehrfach verkürzte Hemer den Rückstand auf ein Tor, letztmals war der Anschluss kurz vor Ablauf der 55. Minute hergestellt. Doch auch danach gelang nur noch ein weiterer Treffer.

„Wir konnten diesmal mit dem Druck, unbedingt noch mindestens ein Tor machen zu müssen, nicht gut umgehen“, erklärte Bjelanovic, der im Laufe des Spiels auf eine 5-1-Deckung umstellte, doch auch diese Maßnahme fruchtete nicht.

Dass der HTV jetzt ebenso bei vier Verlustpunkten wie die Verfolger Hombruch und Dortmund steht, die beide bislang einmal weniger gespielt haben, beunruhigt Bosko Bjelanovic nicht. „Wir sind ja erst in der Halbzeit der Saison angekommen.“ obe

HTV: Bock, Jurakic; Luzyna, Brückner (1), Schumann (2), Ostermann, Sahlmann (2/1), Stracke (1), Lübbering (3), Spiekermann (2), Ilicin (2), Frentzel (6), Wizy (7). 

Spielverlauf: 1:3 (5.), 4:3 (7.), 8:4 (14.), 9:7 (19.), 13:12 (25.), 20:14 (34.), 22:18 (43.), 25:21 (49.), 26:25 (55.), 29:26 (59.) 

Zeitstrafen: 4 – 1 

„Es war ein schwieriges Spiel für uns. Wir hatten große Probleme in Abwehr und Angriff und haben nie wirklich in die Partie gefunden. Trotzdem haben meine Spieler alles gegeben. Dass die Punkte in Bochum geblieben sind, geht absolut in Ordnung.“ 

Bosko Bjelanovic (HTV-Trainer)

Nächstes Spiel: HTV – TuS Westfalia Hombruch, Sa., 21. Januar, 19 Uhr, Grohe-Forum

Text: IKZ, Oliver Bergmann