Zwickau wirbelt HTV durcheinander

Hemers Handballerinnen bleiben zum Auftakt der Pokalrunde weit unter ihren Möglichkeiten

Auch Johanna Becker (hier gegen Buxtehude) konnte sich nicht wie gewohnt in Szene setzen.                                               <b>Gudat</b>
Hemers Handballerinnen bleiben zum Auftakt der Pokalrunde weit unter ihren Möglichkeiten Foto: Lothar Gudat

Willy Schweer

Hemer So hatten sich Hemers Handballerinnen den Einstieg in die Pokalrunde als Anschlussprogramm zur Jugend-Bundesliga nicht vorgestellt. Gegen Zwickau blieben sie weit unter ihren Möglichkeiten und hatten nie eine realistische Chance. „Wir haben ohne Herz und Verstand gespielt“, fasste Trainer Dirk Niedergriese seine Enttäuschung zusammen.

Handball, weibliche A-Jugend-Pokalrunde: HTV Hemer – BSV Sachsen Zwickau 29:40 (15:22). 

Zur Einstimmung auf die Jahresabschlussfeier der Mannschaft taugte diese Partei gewiss nicht, in der schon in den ersten Minuten die Richtung vorgegeben wurde. Nach der HTV-Führung trafen die Gäste vor 250 Zuschauern viermal in knapp zwei Minuten, weil sie gleich hellwach waren, ihre Dynamik und spielerische Klasse konsequent einbrachten und gegnerische Fehler zu nutzen wussten. Davon gab es vor allem im ersten Durchgang reichlich, was zu zahlreichen vermeidbaren Gegentreffern führte.

Zwickau bestraft die vielen Fehler ganz konsequent

Die Abwehr der Hemeranerinnen war nicht auf der Höhe, und dem Angriff fehlte das Durchsetzungsvermögen. Erstmals deutlich wurde das nach einer Viertelstunde, als die Gastgeberinnen in doppelter Unterzahl agieren mussten und die Sachsen einen Sieben-Tore-Vorsprung herauswarfen (5:12). Dieser Abstand galt auch zur Pause, obwohl der HTV in der Endphase der ersten Hälfte entschlossener zupackte und dem Gegner nicht mehr so viele leichte Tore ermöglichte. Aber Zwickau dominierte unangefochten, so dass es im zweiten Durchgang eigentlich nur noch darum gehen konnte, zumindest ein achtbares Resultat zu erzielen.

Das schien auch zu gelingen, obwohl die Gastgeberinnen maximal bis auf sechs Tore herankamen (21:27, 41.). Nach dem 25:33 (50.) wurde es in den letzten zehn Minuten noch etwas deutlicher, was allerdings nicht daran lag, dass Niedergriese nun seinen Bankspielerinnen längere Einsatzzeiten gönnte. Schließlich hatte das Stammpersonal mit wenigen Ausnahmen absolut nicht überzeugen können.

Durch die Heimpleite ist der HTV in der Dreierrunde, aus der nur der Erstplatzierte weiterkommt, praktisch aus dem Rennen. Im zweiten Spiel gewann der Bergische HC mit 22:21 gegen GW Schwerin, das am 21. Januar die Hemeranerinnen empfängt.

HTV: Budde, Kriehn; Kleinkes (3), Schaefer (1), Schroth (8/3), Becker (4), Dlugos, Ihde, Marques Pais (5), Pfeil (1), Dorstmann, Lohoff (5), Grünebaum, Pokroppa (2).

Trainer Dirk Niedergriese: „Wir haben nichts von dem umgesetzt, was wir uns vorgenommen hatten. Das war keine geschlossene Mannschaftsleistung, wir waren nicht bei der Sache. Gegen diesen Gegner muss man nicht so klar verlieren. Jetzt müssen wir auftanken und uns zumindest ein gutes Gefühl aus den beiden letzten Spielen holen.“

Text: Willy Schweer
Foto: Lothar Gudat