Rückblick: Ein Abstieg trübt die Erfolgsbilanz des HTV

Die Aushängeschilder der Hemeraner Handballer dürfen jetzt vom doppelten Oberliga-Aufstieg 2023 träumen

Wieder im Kommen: Die Männer des HTV, hier mit Mati Sahlmann im Spiel gegen Voerde.                                              <b>Lothar Gudat</b>
WIEDER IM KOMMEN: Die Männer des HTV, hier mit Mati Sahlmann im Spiel gegen Voerde. Lothar Gudat

Willy Schweer und Oliver Bergmann

Iserlohn Drei Aufstiege und zwei Abstiege am Ende der letzten Saison und damit mehr höherklassige Präsenz der heimischen Handballer in der laufenden Serie, in der ligatechnisch durchweg Neuland betreten wird: Das klingt nach einer guten Jahresbilanz. Und sie wäre rundherum erfreulich ausgefallen, wenn nicht ausgerechnet der ranghöchste Vertreter sein Klassenziel verfehlt hätte.

Die Männer des HTV Hemer scheitern in der letzten Oberliga-Saison an ihrer miserablen Rückrunde. Da verpassen sie die so wichtigen Bonuspunkte für die Abstiegsrunde, in der sie sich achtbar schlagen, aber doch hauchdünn das Ziel verfehlen. Trainer Pedro Alvarez holt viel aus einer heterogen und mit zu wenigen routinierten Kräften besetzten Mannschaft heraus, die den Ausfall ihrer Leitfigur Philip Trattner (Kreuzbandriss im Februar) nicht verkraften kann. In den Coronajahren ist keine systematische Personalplanung gelungen, was sich erst ändert, als sich Stefan Flügge der sportlichen Leitung widmet. Ein zusätzlicher gestandener Rückraumspieler hätte in der letzten Oberligaserie wohl gereicht, um die Klasse zu halten.

Dominanz als Markenzeichen der Hemeraner Frauen

Stattdessen geht es in die Verbandsliga, und die Regie übernimmt mit Bosko Bjelanovic ein bisheriger Spieler. Der macht bislang einen guten Job, genießt offenkundig hohe Akzeptanz bei den Spielern und hat die Mannschaft auf Platz eins geführt. Verloren gegangen ist die Heimpremiere im September gegen den OSC Dortmund (23:24) und zum Jahresausklang die Partie bei Teutonia Riemke (26:30). Ob die Mission Wiederaufstieg gelingt, wird sich vielleicht schon in den ersten Spielen des neuen Jahres zeigen, wenn die Duelle gegen die direkten Verfolger Westfalia Hombruch und eben den OSC anstehen.

Darf man bei den Männern von einem spannenden Titelkampf ausgehen, so ist in der Verbandsliga der Frauen die Entscheidung vermutlich schon gefallen – zugunsten des HTV Hemer. Die Übermannschaft der letzten Saison, die die Konkurrenz in der Landesliga deklassiert, alle Spiele gewinnt, viermal mehr als 40 Tore wirft und viermal kampflos die Punkte zugesprochen bekommt, weil der Gegner „kneift“, marschiert auch eine Etage höher von Sieg zu Sieg. Zum Jahreswechsel ist die Bilanz des Spitzenreiters, der seine Gegner in aller Regel fast nach Belieben beherrscht, noch makellos. Trainer Dirk Niedergriese setzt die erfolgreiche Arbeit von Ivan Kavran fort, und er ist in Personalunion auch für die A-Jugend-Bundesligamannschaft zuständig.

Text: IKZ, Willy Schweer, Oliver Bergmann
Foto: Lothar Gudat