32:32 gegen Hattingen eine gefühlte Niederlage

Der HTV Hemer muss im Aufstiegskampf zur Oberliga einen weiteren Rückschlag hinnehmen

Auf dem Boden der Tatsachen angekommen? Der HTV Hemer, hier mit Wael Ben Youssef, ließ gegen den TuS Hattingen seine Oberliga-Reife vermissen.                                              <b>Lothar Gudat</b>
Auf dem Boden der Tatsachen angekommen? Der HTV Hemer, hier mit Wael Ben Youssef, ließ gegen den TuS Hattingen seine Oberliga-Reife vermissen. Lothar Gudat

Oliver Bergmann

Hemer Auf den ersten Blick hätte im Grohe-Forum Zufriedenheit herrschen müssen. Im Handball-Verbandsligaspiel gegen den TuS Hattingen rannte der HTV Hemer am Samstagabend fast die gesamte zweite Halbzeit einem Rückstand hinterher, der phasenweise vier Tore betrug. Am Ende gab es eine Punkteteilung, doch die könnte dem HTV im Aufstiegsrennen noch teuer zu stehen kommen. 

Handball-Verbandsliga: HTV Hemer – TuS Hattingen 32:32 (12:12). 

Schon die erste Halbzeit hätten die von Bosko Bjelanovic trainierten Gastgeber als Warnung verstehen müssen. In diesem Durchgang waren sie es nämlich, die fast durchweg in Führung lagen. Doch das hatten sie dem glänzend aufgelegten Torwart Marko Jurakic zu verdanken, der zwei Siebenmeter parierte und acht weitere Hattinger Chancen aus dem Spiel heraus zunichte machte.

TuS Hattingen setzt Nadelstiche in Unterzahl

Aber: Dem TuS gelang es, in vier Unterzahlphasen drei Tore zu erzielen – noch so ein Zeichen dafür, dass beim HTV etwas nicht stimmte, zudem häuften sich Fehlwürfe. Dadurch wurde der Gegner im Spiel gehalten, die Führung betrug maximal drei Treffer.

Mit dem Schwung des maximal späten Ausgleichstreffers, der mit der Pausensirene fiel, kam der Tabellenfünfte aus der Kabine zurück. Bis auf zwei Ausnahmen, in denen Yannis Spiekermann (16:15, 32. Minute) und der mit neun Treffern beste HTV-Schütze Wael Ben Youssef (17:16, 34.) den HTV noch mal in Führung brachten, hatten die Hattinger eigentlich immer die Nase vorn.

Mitte der zweiten Halbzeit schied auch noch Jurakic verletzt aus, augenscheinlich verletzte er sich am linken Fuß, beim Verlassen des Spielfeldes konnte er kaum auftreten. Doch auch Dominik Bock war gut aufgelegt, seine Paraden hielten Hemer im Spiel – aber das war nicht der Anspruch des HTV und seines Anhangs, der die Mannschaft immer stärker unterstützte. Immerhin gelang es, die totale Bruchlandung zu verhindern.

Elias Lübbering gibt Hoffnung auf den Aufstieg noch nicht auf

Die Aussicht, nach diesem 13. Spieltag als Dritter drei Punkte hinter Spitzenreiter Westfalia Hombruch her zu hecheln, der erst am Sonntag im Einsatz war, sorgte für konsternierte Gesichter. Die Flinte ins Korn werfen wollte der zweimal erfolgreiche Elias Lübbering, der die hohe Fehlerquote im eigenen Spiel anprangerte, aber noch nicht. „Wir müssen jetzt alle Spiele gewinnen und hoffen, dass Hombruch patzt. Die spielen ja auch noch gegen den OSC.“ Der zweite Dortmunder Klub liegt nun einen Punkt vor dem HTV auf Rang zwei.

Statistik zum Spiel

Hemer: Jurakic, Bock; Luzyna (5), Brückner, Flügge, Frenzel (1), Ostermann, Sahlmann (4), Ben Youssef (9), Schroth (2), Stracke, Lübbering, Spiekermann (4), Ilicsin, Wizy (2/1), Schumann (3) 

Spielverlauf: 3:1 (6.), 6:3 (9.), 9:6 (19.), 10:9 (22.), 12:11 (27.), 13:14 (32.), 18:19 (36.), 21:24 (43.), 22:26 (46.), 27:30 (53.), 30:30 (57.). 

Bosko Bjelanovic (Trainer HTV): „Ich bin sauer, weil wir nicht alles gegeben haben. Aber am Ende haben meine Spieler gekämpft und einen Punkt gewonnen, weil Hattingen die bessere Mannschaft war, schließlich haben wir mit vier Toren zurückgelegen. Dass wir so viele Tore in Überzahl kassieren, ist seit Saisonbeginn ein Problem.“

Text: IKZ, Oliver Bergmann
Foto: Lothar Gudat