Bittere Niederlage nach emotionslosem Auftritt

Erste Niederlage für HTV-Handballerinnen. Niedergriese-Team unterliegt Bösperde im Spitzenspiel 24:29

Viel zu selten bekamen die HTV-Handballerinnen bei der 24:29-Niederlage in der Abwehr Zugriff auf die Angreiferinnen der SG DJK Bösperde.                                              <b>Thomas Nitsche</b>
Viel zu selten bekamen die HTV-Handballerinnen bei der 24:29-Niederlage in der Abwehr Zugriff auf die Angreiferinnen der SG DJK Bösperde. Thomas Nitsche

Christoph Schulte

Bösperde Jetzt hat es auch die bislang mit einer makellosen Bilanz von zwölf Siegen in zwölf Spielen aufwartenden Verbandsliga-Handballerinnen des HTV Hemer erwischt. Ersatzgeschwächt unterlagen sie beim Verfolger SG DJK Bösperde auch in der Höhe verdient. 

Handball, Damen-Verbandsliga: SG DJK Menden-Bösperde – HTV Hemer 29:24 (15:11).

Gleich ohne drei Leistungsträgerinnen musste der Spitzenreiter in dieses Top-Duell gegen den ärgsten Verfolger gehen. Neben der inzwischen erfolgreich am Kreuzband operierten Johanna Becker fehlten auch Kreisläuferin Amrei Kleinkes und Sarah Remer verletzungsbedingt, Natascha Schroth war erkältungsbedingt ebenfalls angeschlagen. Doch diese personellen Rückschläge ließ Coach Dirk Niedergriese nur bedingt als Entschuldigung gelten. „Dann müssen eben auch mal die anderen Mädels zeigen, was sie können.“ Die einzige, die dies in der ersten Halbzeit hin und wieder schaffte, war Rechtsaußen Valentina Stein, die am Ende mit acht Treffern auch Hemers erfolgreichste Torschützin war.

Hötgers Treffer zum 3:2 die einzige HTV-Führung in der Partie

Ansonsten präsentierte sich der bis dato ungeschlagene Spitzenreiter überraschend emotionslos. Bereits früh übernahmen die Gastgeberinnen das Kommando in der Partie. Bezeichnend war dafür, dass Lucie Hötgers Treffer zum 3:2 die einzige Führung der Hemeranerinnen in der gesamten Partie bleiben sollte. Der HTV fand im Angriff nur selten ein Mittel gegen die kompakte DJK-Deckung und lud stattdessen immer wieder durch ungenaue Anspiele, technische Unzulänglichkeiten und die damit verbundenen Ballverluste Bösperde zu Tempogegenstöße ein, die die DJK auch entschlossen nutzte. Zwar nahm Lucie Hötger Bösperdes überragende Luisa Köck über weite Strecken der Partie durch eine kurze Deckung aus der Partie, doch dafür sprangen aufseiten der Gastgeberinnen insbesondere Marie Harnischmacher (10) und Jeanette Körling (5) in die Bresche. So ging auch die Vier-Tore-Führung (15:11) der Mendenerinnen auch in der Höhe in Ordnung.

Nach dem Wechsel wuchs der Vorsprung der Gastgeberinnen sogar noch weiter an (19:14), ehe der HTV durch Stein, zweimal Hötger per Tempogegenstoß und einen verwandelten Siebenmeter von Natascha Schroth mit vier Toren in Folge nochmals kurz Hoffnung bei den HTV-Fans aufkommen ließ. Doch zur Wende sollte es nicht mehr reichen, da in der Folge den Hemeraner Angriffen einfach die Durchschlagskraft fehlte. Und wenn doch einmal ein Wurf in Richtung DJK-Gehäuse durchkam, war da auch noch Bösperdes starke Torfrau Maren Seeling zur Stelle.

Bösperde – HTV 29:24

HTV: Remmert, Remer – Schäfer (2), Schroth (5/4 Siebenmeter), Tolksdorf, Silva Marques Pais (4/1), Schmöle, Hausherr, Stein (8), Grünebaum, Dorstmann (1), Hötger (4), Pokroppa. Zuschauer: 150; Zeitstrafen: 3 – 0; Spielverlauf: 2:0 (4.), 2:3 (6.), 6:4 (14.), 10:6 (18.), 13:9 (25.), 15:10 (28.), 16:12 (31.), 19:14 (35.), 19:18 (39.), 22:20 (46.), 26:22 (53.), 28:24 (58.).

Dirk Niedergriese (Trainer HTV Hemer): „Das war heute eine völlig verdiente Niederlage für uns. Das Spiel war mir viel zu emotionslos. In der Abwehr haben wir zu selten Zugriff auf den Gegner bekommen. Ausschlaggebend waren aber die technischen Fehler im Angriff. Jetzt müssen wir in der nächsten Partie eine Reaktion zeigen.“

Nächste Partie:

Sa., 4. März, 16.30 Uhr

HTV – TuS Bommern

Text: IKZ, Christoph Schulte
Foto: IKZ, Thomas Nitsche