HTV Hemer erweist sich als guter Gastgeber
Weibliche A-Jugend zieht wie erwartet beim Bundesliga-Qualifikationsturnier im Grohe Forum gegen die Favoriten den Kürzeren
André Günther
Hemer Die weibliche A-Jugend des HTV Hemer hat am Wochenende die Qualifikation zur Handball-Bundesliga erwartungsgemäß verpasst. Das von Stefan Ebel und Sophia Bücker trainierte Team, welches zum Großteil aus Jungjahrgängen besteht, stand beim Turnier im heimischen Grohe Forum auf verlorenem Posten. Gerade gegen den Bundesliga-Nachwuchs vom TSV Bayer Leverkusen und Bergischer HC war ein deutlicher Unterschied zwischen Mädchen- und Frauenhandball zu erkennen.
Nervöser Start und zu viel Respekt sorgt für Auftaktpleite
Zum Auftakt ging es für die Hemeranerinnen am Samstag gegen die Lübeckerinnen der JSG LIT. „Die ersten sechs Minuten waren relativ ausgeglichen. Danach gab es bei uns ein Bruch im Spiel.“ Coach Stefan Ebel führt dies auf die Nervosität der jungen Spielerinnen zurück, die zudem auch noch die Erinnerung vom ersten Qualifikationsturnier im Hinterkopf hatten. „Da haben wir gegen diesen Gegner bereits eine deutliche Niederlage kassiert.“ Schon zur Pause war beim Stand von 18:6 die Partie für den Favoriten entschieden. In der zweiten Halbzeit setzte sich der körperlich stärkere Gegner weiter durch und siegte deutlich mit 34:11.
Auch in Spiel zwei war die Leistung des HTV zunächst ausbaufähig. Die Turnerschaft St. Tönis schaltete nach Ballgewinn schnell um und kam so zu vielen leichten Toren. Bis zur Pause baute der Gegner die Führung bis auf 14:7 aus. Ganz anders präsentierten sich die Hemeranerinnen dann in Halbzeit zwei. „Die zweite Hälfte war so, wie wir zukünftig mit dieser Mannschaft spielen wollen“, zeigte Stefan Ebel zufrieden mit der Leistungssteigerung seiner Mannschaft. In der Abwehr wurde nun aggressiver verteidigt und im Angriff die sich bietenden Chancen effizienter verwehrtet. Immerhin gewann man so die zweite Halbzeit und hielt die Niederlage mit 20:25 in Grenzen.
In der ersten Begegnung am Sonntag zeigte der Bergischer HC, was Bundesliga-Handall im A-Jugend-Bereich ausmacht. Mit körperlicher Robustheit und hohem Tempo ließ der Favorit den Hemeranerinnen schon im ersten Durchgang keine Chance. Folgerichtig ging es mit einem 16:5 in die Pause. „Wir waren nicht ganz zufrieden, aber immerhin haben wir eine Antwort gegeben und durch einige gute Aktionen im Angriff auch mehr Tore in der zweiten Hälfte erzielt“, meint der HTV-Coach, der aber auch die Stärken des Gegners lobte. „Deren Abläufe, die Passgenauigkeit und das hohe Tempo waren schon beeindruckend. Dennoch finde ich, dass wir es hinten raus, für unsere Verhältnisse gegen einen Bundesligisten ganz gut gemacht haben.“ Der Bergischer HC gewann die Partie letztendlich mit 30:14.
Im Rahmen der Möglichkeiten durchaus ordentlich geschlagen
Vor dem abschließenden Spiel gegen Bayer Leverkusen stand bereits fest, dass die Hemeranerinnen nicht über Platz fünf im Qualifikationsturnier herauskommen würden und somit auch keine Chance auf den Aufstieg in der Bundesliga haben werden. Dennoch zeigte das Team des HTV gerade im zweiten Abschnitt noch einmal eine ansprechende Leistung, nachdem Bayer bereits zur Pause mit 20:8 geführt hat. „Wir waren dort zu schüchtern in der Abwehr. Der Gegner hat den Großteil der Tore aus der ersten und zweiten Welle erzielt, weil sie körperlich und geistig einfach schneller waren“, fand Stefan Ebel. Dies änderte sich ein wenig nach der Pause, sodass Leverkusens Trainer schnell gegensteuerte und seine erste Garnitur zurück auf das Feld schickte. „Das war für uns Lob genug.“ Der HTV-Coach war auch nicht über den letzten Platz in der Endtabelle enttäuscht. „Das war gegen diese starken Gegner zu erwarten. Ich finde, dass meine Mannschaft sich achtbar geschlagen hat und deshalb erhobenen Hauptes aus diesem Turnier gehen kann.“
HTV Hemer: Dieckmann, Steinmetz; Stein, Böhm, L. M. Ebel, Scholz, Kruse, Dlugos, Bücker, Götter, A. Rastoder, L. S. Ebel, A. L. Ebel, Luzyna, S. Rastoder, Bleicher.
Text: IKZ, André Günther
Foto: IKZ, André Günther