Der HTV muss noch einige Baustellen beheben
Hallenproblematik erschwert erneut eine geregelte und optimale Vorbereitung der Hemeraner Handballer. Kader wurde gezielt verstärkt
André Günther
Hemer Gut gelaunt und sichtlich erholt nach seinem Urlaub erschien Bosko Bjelanovic in dieser Woche beim Training des HTV Hemer. Lange Zeit zur Eingewöhnung benötigte der Coach nicht. In der sogenannten Powerbox, dem Kraftraum der Hemeraner, starteten sofort die Übungen für die Spieler. Für den einen oder anderen Smalltalk, gerade mit den Neuzugängen, nahm sich Bjelanovic dennoch zwischendurch die Zeit.
Bjelanovic muss erneut in der Vorbereitung improvisieren
Nachdem der Übungsleiter in der Vorwoche von Co-Trainer Vincent Flügge und Personal Trainer Marwin Isenberg ersetzt wurde, hat nun der Chef selbst wieder das Kommando bei den Trainingseinheiten übernommen. „Wir trainieren zwischen drei und viermal in der Woche sowohl im Kraftraum als auch in der Halle. Dazu kommen noch die zahlreichen Testspiele, wodurch die Mannschaft ein ordentliches Pensum bestreitet.“ Über die erneut unbefriedigende Hallensituation in der Vorbereitung will Bjelanovic eigentlich gar nicht sprechen. Man merkt ihm jedoch an, wie sehr ihn die vielen improvisierten Trainingsmöglichkeiten nerven. „Für uns ist es ja fast schon Alltag, keine normale Vorbereitung in unserer eigenen Halle zu haben.“ Dass das Grohe-Forum derzeit einen neuen Hallenboden bekommt, freut den Trainer dennoch. „Darüber bin ich wirklich glücklich. So viele schwere Verletzungen sind doch nicht normal. Ich hoffe, dass dies mit dem neuen, professionellen Boden besser wird.“
Aber nicht nur im Grohe-Forum, auch im Spielsystem der Hemeraner gibt es einige Baustellen, an denen der Coach zusammen mit der Mannschaft in der Vorbereitung arbeiten muss. „Besonders unsere Abwehrarbeit muss sich verbessern, da lagen wir in der letzten Saison nur auf Platz sechs. Das ist ordentlich, aber nicht sehr gut.“ Bjelanovic weiß auch schon, wie er der Abwehr mehr Stabilität verleihen möchten. „Dazu gehört jede Menge Disziplin, sowie ein besseres Verhalten im Eins gegen Eins und bei Zwei- gegen-Zwei-Situationen.“ Dazu will der HTV-Coach zwei Abwehrsysteme einstudieren und im Laufe der Zeit automatisieren.
Im Angriff waren die Hemeraner bereit in der abgelaufenen Saison bärenstark. Dennoch gilt es, zusammen mit den Neuzugängen im Team, die offensiven Abläufe zu verinnerlichen und weiter zu perfektionieren. Die Grundlagen für jegliche Verbesserungen, egal ob im Angriff oder der Abwehr, seien aus Sicht des Trainers jedoch die entsprechende Physis und Kondition bei den Spielern. „Auch wenn wir uns im Detail jedes Jahr verbessern müssen, so haben wir bereits in den vergangenen Spielzeiten eine gute Entwicklung mit der Mannschaft vollzogen, die in dieser Saison fortgeführt werden soll“, meint Bjelanovic. Trainer und Mannschaft dürften nach Platz zwei und drei in den vergangenen Jahren in dieser Saison unter Druck stehen, zumal die ohnehin gute Mannschaft im Sommer noch einmal deutlich verstärkt wurde. „Ich bin mit dem Kader sehr zufrieden“, urteilt Bosko Bjelanovic, der selbst ebenfalls nur den Titel als Ziel im Auge haben dürfte.
Mindestens sechs Testspiele bestreitet der Handball-Oberligist
Um bestmöglich zu starten, hat der HTV-Coach einige Testspiele gegen Regional-, Ober- und Verbandsligisten ausgemacht. Die erste Begegnung findet an diesem Donnerstag bei Eintracht Hagen III statt. Es folgen Testspiele beim Letmather TV (30. Juli), in Bommern (6. August), gegen die TG Voerde (9. August), bei Ahlen II (16. August) und in Bösperde (20. August).
Text/Foto: IKZ André Günther