Nach einer Viertelstunde den Faden verloren
Mit leeren Händen kehren Hemers Regionalliga-Handballerinnen vom Auftaktspiel in Brockhagen zurück
Hemer Hemers neue Spielertrainerin Vanessa Rohlf hatte es geahnt: Die Aussichten, einen guten Start in die Saison hinzulegen, stufte sie aufgrund der holprig verlaufenden Vorbereitung als gering ein. Und genau so kam es beim Gastspiel im Kreis Gütersloh auch.
Handball, Frauen-Regionalliga: TuS Einigkeit Brockhagen – HTV Hemer 32:24 (17:11).
„Es ist genau das eingetreten, was ich befürchtet habe“, sagte Vanessa Rohlf am Samstagabend ohne jede Spur von einer Genugtuung, dass sie die Lage ihres Teams punktgenau eingeschätzt hat. Zunächst sah es jedoch so aus, als würde sie sich irren. Der HTV lag von der dritten Minuten an in Führung, teilweise sogar mit drei Treffern (8:5, 13.). Der Vorsprung schmolz von da an jedoch zusehends und war in der 17. Minute nicht mehr vorhanden. Eine 6:0-Serie der Gastgeberinnen hatte vielmehr zur Folge, dass die Hemeranerinnen nach 19 Minuten einem Drei-Tore-Rückstand hinterherliefen, zur Halbzeitpause waren es sogar sechs Treffer.
Nicht nur der Spielverlauf erinnert stark an manchen Auftritt der vergangenen Saison, sondern auch die Erklärung: Dass es einen Bruch im Spiel gab und infolge dessen die Köpfe hängen gelassen wurden, beobachteten auch schon Rohlfs Vorgänger Henning Becker und Florian Müller. Die Spielertrainerin ist aber zuversichtlich, dass sich das Team demnächst steigern wird. „Wir können ab dieser Woche wieder in der Parkhalle trainieren und dürfen dort auch Harz benutzen.“
Lichtblicke in zweiter Halbzeit
In Brockhagen stemmte sich die Vorjahresaufsteigerinnen immerhin erfolgreich gegen ein Debakel. Darauf schien es nämlich nach 40 Minuten hinauszulaufen, als der TuS mit elf Treffern führte (23:12). „Irgendwann haben wir wieder wiederentdeckt, wo das Tor steht. Die zweite Halbzeit war auch vom Ergebnis her die bessere“, befand Vanessa Rohlf. In der Schlussphase sah die bislang nicht verwarnte oder sonstwie unsportlich aufgefallene Amrei Kleinkes noch die rote Karte. Sie räumte ihre Gegenspielerin, die in hohem Tempo auf das Hemeraner Tor zu rannte, regelrecht ab – eine Aktion, die natürlich nicht regelgerecht war.
Hemer: Remmert, Remer; Hausherr, Kleinkes, Körling (2), Schroth (5/3), Ihde (2), Z. Pfeil (1), Rohlf (5), L. Pfeil, Grünebaum (2), Dorstmann (4), Hötger (3), Kaminska Zeitstrafen: 2 – 5 obe
Text: IKZ, Oliver Bergmann