Jonas Brieden der Taktgeber beim Kantersieg
HTV-Coach Bosko Bjelanovic sieht gegen Ruhrtaler Rumpfteam nur zehn schwache Minuten seiner Mannschaft

Christoph Schulte
Hemer Der Ausgang dieser ungleichen Partie war vorhersehbar und Spannung zur Heimspielpremiere fehl am Platz. Gegen das Rumpfteam der SG Ruhrtal ließ der favorisierte Spitzenreiter HTV Hemer nichts anbrennen und feierte am Ende erneut einen Kantersieg.
Handball-Oberliga: HTV Hemer – SG Ruhrtal 46:17 (22:4).
Selbst in Bestbesetzung hätten die Arnsberger Gäste die Außenseiterrolle innegehabt. Doch aufgrund einer privaten Hochzeitsfeier musste SG-Coach Frank Moormann gleich auf fünf Akteure aus der Zweiten zurückgreifen und hatte auch nur zwei Spieler auf der Auswechselbank zur Verfügung. Damit war der Verlauf dieses ungleichen Duells bereits von Beginn an vorgegeben.
Allerdings fiel das erste Tor der Partie für die Gäste, als Yannick Mähl seine Farben in Führung brachte (1.). Dann allerdings nahm das Spiel den erwarteten Verlauf. Der HTV ging beim 3:2 durch Elias Lübberings erfolgreich abgeschlossenen Tempogegenstoß erstmalig in Führung und baute diese in der Folge konsequent Tor um Tor aus.
Zehn-Tore-Vorsprung nach nicht einmal 15 Minuten
Bereits in der 14. Minute war beim 12:2 eine Zehn-Tore-Führung gegen sichtlich überforderte Gäste perfekt. Immer wieder zeigte die Mannschaft von Bosko Bjelanovic im Angriffe schönen, schnellen Kombinationshandball. In der Abwehr standen die Hemeraner kompakt, und wenn doch mal ein Wurf auf das HTV-Gehäuse durchkam, stand da auch noch der starke Keeper Wesley Umejiego. So brauchte Ruhrtal bis zur 20. Minute, ehe ihr der nächste Treffer gelang. Direkt zuvor hatte Hemers Rechtsaußen Leon Schulte mit dem schönsten Tor der Partie per Kempa-Trick bereits auf 17:2 für de HTV gestellt. Bis zur Halbzeit hatten die Hemeraner den Gästen gerade einmal vier Tore gegönnt. Beim Stand von 22:4 waren die Fronten mehr als geklärt und die Entscheidung bereits gefallen.
In der Kabine dürfte Bosko Bjelanovic von seinen Spielern vor allem gefordert haben, trotz des klaren Spielstandes die Konzentration weiter aufrecht zu halten. Doch genau das Gegenteil passierte. Im Gefühl des sicheren Sieges schlichen sich plötzlich einige Nachlässigkeiten ein, die die weiter unverdrossen kämpfenden Gäste auch nutzten. Plötzlich entwickelte sich eine ausgeglichene Partie. Bis zur 41. Minute hatte sich der HTV-Vorsprung gegenüber der Halbzeitführung sogar um ein Tor verringert (29:12).
Erst nach einer Auszeit fand der HTV zurück zur souveränen Vorstellung der ersten Hälfte. Jetzt fielen die Tore fast wieder im Minutentakt, und mit Ausnahme des leicht angeschlagenen Moritz Frenzel und David Wizy hatten sich schließlich alle HTV-Spieler in die Torschützenliste eingetragen. Und selbst für die hoffnungslos unterlegenen Spieler der SG Ruhrtal gab es noch einen, wenn auch schwachen Trost: Am Ende fiel die Niederlage sogar einen Treffer niedriger aus als in der letzten Saison, als man im Grohe-Forum „mit voller Kapelle“ bereits mit 16:46 verlor.
Text: IKZ, Christoph Schulte
Foto: Lothar Gudat
