Frenzels später Treffer beruhigt die Nerven
Wie erwartet stieß der HTV Hemer im Topspiel gegen den TuS Volmetal auf seinen bislang stärksten Widersacher

Hemer Der HTV Hemer ist der Gewinner des fünften Spieltages in der Handball-Oberliga. Im heimischen Grohe-Forum wurde nicht nur das Spitzenspiel gegen den TuS Volmetal erfolgreich gestaltet, auch eine andere Partie ging ganz im Sinne der heimischen Handballfreunde aus.
Handball-Oberliga: HTV Hemer – TuS Volmetal 28:25 (16:12).
Westfalia Halingen, bis Samstagabend neben Hemer und Volmetal das dritte Team ohne Verlustpunkt, verlor nämlich in Haltern. Dass jetzt nur noch der HTV eine weiße Weste hat, ist aber nicht selbstverständlich. Wie eng es im Topspiel wirklich zuging, lassen weder Pausen- noch Endstand erahnen.
Dreimal führte Hemer im zweiten Durchgang mit vier Toren, zweimal schafften die Gäste den Anschluss – zuletzt in der 55. Minute (26:25). Danach scheiterten sie an Latte, Pfosten, oder an Schlussmann Wesley Umejiego, der nicht nur wegen seiner 16 abgewehrten Schüsse eine starke Leistung bot. Auch die Spieleröffnung und in diesem Zusammenhang das Gespür für Situationen, die einen Tempogegenstoß erlauben, zeichneten ihn aus.
Weil aber auch die Hemeraner in dieser hochspannenden Schlussphase vor dem Tor Nerven zeigten, blieb es fast bis zur vollendeten 59. Minute beim Ein-Tore-Vorsprung. Erst Moritz Frenzel und schließlich Florian Stracke mit dem Schlusspfiff sorgten für Erleichterung. Viele der 600 Zuschauer waren sich einig: In der vergangenen Saison hätte der HTV dieses dramatische Derby wahrscheinlich nicht für sich entschieden.
„Wir hatten wieder unsere berühmten zehn Minuten“, sagte Spieler Mati Sahlmann nachdem das Drama überstanden war. Mit vier Treffern gehörte er zu den besten Hemeraner Schützen. Erfolgreich war er gerade dann, als es nicht so rund lief.
Volmetals Pfaffenbach setzt dem HTV immer wieder zu
Doch selbst zu Zeitpunkten, als der HTV leicht davonzog, hatte man den Eindruck, dass jedes einzelne Tor noch ganz wichtig sein wird. Zuletzt beim 42:25-Sieg in Dortmund dienten die Treffer ab einem gewissen Zeitpunkt nur noch dem Ausbaut des Torverhältnisses. Der TuS biss sich aber an den Hemeranern fest. So stark Umejiego auch parierte – gegen die Abschlüsse von Noah Pfaffenbach war auch er machtlos. Erfolgreichster Gäste-Schütze war aber Tom Brüggemann, der achtmal traf und damit zweimal häufiger erfolgreicher als sein Teamkollege war. Allerdings verwandelte Brüggemann auch jeden seiner sechs Siebenmeter. Der HTV bekam in den kompletten 60 Minuten lediglich einen zugesprochen. Auch dieses Ungleichgewicht machte sich bemerkbar.
Auf Hemeraner Seite stachen diesmal auch die Außenspieler. Leon Schulte hatte in Dortmund noch viel Pech im Abschluss, diesmal überwand er Volmetals starken Torwart Max Müller zweimal vom rechten Flügel. Von der anderen Seite schlug Elias Lübbering dreimal zu.
Statistik zum Spiel
Hemer: Umejiego; Brieden (2), Ostermann (1), Sahlmann (4), Selle, Frenzel (3/1), Ben Youssef (4), Stracke (4), Lübbering (3), Spiekermann (5), Wizy, Schulte (2) Spielverlauf: 3:3 (5.), 6:6 (12.), 9:7 (17.), 12:9 (24.), 17:13 (33.), 19:18 (43.), 21:20 (48.), 25:21 (52.), 26:25 (56.) Zeitstrafen: 2 – 1 Zuschauer: 600
Bosko Bjelanovic (Trainer Hemer): „Es war ein sehr taktisch geprägtes Spiel. Angefangen haben wir auch sehr gut. Die Abwehr und unsere Gegenstöße waren stark. Dass wir zur Pause mit vier Toren geführt haben, war sehr wichtig. In der zweiten Halbzeit haben wir nicht mehr so häufig Lösungen gefunden.“
Text: IKZ, Oliver Bergmann
Foto: Annika Linke