Bjelanovic sieht noch Steigerungspotenzial
HTV Hemer ist stark in die Oberliga gestartet. Durch die Herbstferien pausieren Westfalens Handballer nun erstmal

Oliver Bergmann
Hemer Fünf Spiele, fünf Siege – der HTV Hemer ist hervorragend in die Saison gestartet, an deren Ende der Aufstieg in die Handball-Regionalliga stehen soll. Das Team von Trainer Bosko Bjelanovic glänzt mit weiteren Spitzenwerten: Es hat die meisten Tore aller Oberligisten aus Staffel 2 erzielt und die wenigsten kassiert. Und seit vergangenem Wochenende ist es das einzige Team, das noch keinen Punkt abgeben musste.
Auch wenn Bjelanovic beteuert, dass es für einen Blick auf die Tabelle viel zu früh sei und noch so viel passieren könne, sieht er den HTV allemal auf einem guten Weg. Die Chance auf die nächsten beiden Punkte bietet sich erst am letzten Wochenende dieses Monats. Die Gelegenheit, während der nun angebrochenen Herbstferien-Pause mithilfe des Trainers einmal einen genaueren Blick auf die Lage der Hemeraner Handballer zu werfen, ist also günstig.
Abwehrverhalten ist noch nicht komplett im Sinne des Trainers
Und auch wenn es auf den ersten Blick nicht danach aussehen mag: Bjelanovic hat einige Punkte auf seinem Zettel stehen, an denen er mit der Mannschaft während der Unterbrechung intensiv arbeiten möchte. „Ich denke da an das Abwehrverhalten. Die 4-2-Deckung funktioniert ganz gut, die 6-0-Variante aber noch nicht so. Und wir wollen im Angriff noch flüssiger und intensiver spielen.“ Verbessern könne man sich immer, betont Bjelanovic.
Deswegen wusste
Stefan Flügge, Berater des HTV Hemer zur problematischen Vorbereitung
doch niemand, wie wir
in die Saison reinkommen werden.
Grundsätzlich ist aber auch er mit den Auftritten sehr zufrieden. „Unser Umschaltspiel funktioniert viel besser als in der vergangenen Saison, da haben wir viel zu langsam gespielt.“ Fortschritte sieht er auch in der Rückwärtsbewegung und bei der Vermeidung technischer Fehler. Acht- bis neunmal pro Spiel sieht er sie zwar noch, „aber bei unserer Geschwindigkeit ist das normal“. Um sich derart entwickeln zu können, hat sich der HTV entsprechend verstärkt. Torwart Wesley Umejiego bringt die Gegner mit seinen Paraden reihenweise zur Verzweiflung und Moritz Frenzel bräuchte eigentlich einen Waffenschein, wenn er mit Links aufs Tor hält. Frenzel glänzt zudem als Taktgeber, der seine Mitspieler in Szene setzt. Für die rechte Außenposition wurde Leon Schulte geholt, auch er findet sich im Spiel immer besser zurecht und erzielt wichtige Tore. Bjelanovic schwärmt: „Mit ihnen haben wir an Qualität und Erfahrung dazugewonnen. Zuletzt gegen Volmetal hat man gesehen, dass sie wissen, wie man schwierige Spiele bestreitet.“
Die Integration in die gewachsene Mannschaft verlief reibungslos. Das beeindruckt auch Stefan Flügge, der den HTV und speziell die erste Herrenmannschaft seit einigen Jahren berät. Dass sich drei Neuen menschlich ins Team eingefügt haben, kommt für ihn nicht überraschend.
„Aber Bosko lässt kein 0815-System spielen. Das zu verinnerlichen, ist gar nicht so einfach.“ Flügge sprach zudem noch einen Punkt an, der längst vergessen scheint: die holprige Vorbereitung. Grohe-Forum und Parkhalle standen wochenlang nicht zur Verfügung, und in den weiteren Hallen, in die ausgewichen wurde, durften keine Haftmittel benutzt werden. „Deswegen wusste doch niemand, wie wir in die Saison reinkommen werden.“
Mit Luca Jüngers Rückkehr wird noch in diesem Jahr gerechnet
Noch kann niemand mit letzter Gewissheit sagen, wie die Saison enden wird. Dass bis dahin noch weitere Spieler mithelfen werden, Platz eins bis zur letzten Schlusssirene zu verteidigen, gilt als sicher. Noch keine Einsatzminuten hatten die Langzeitverletzten Luis Gran und Luca Jünger. Bosko Bjelanovic kennt den Stand der Dinge: „Luca befindet sich in seiner letzten Reha-Phase. Es dauert nicht mehr lange, bis er wieder dabei sein kann. Bei Luis wird es erst im neuen Kalenderjahr etwas werden.“
Text: IKZ, Oliver Bergmann
Foto: Lothar Gudat
