Auswärtssieg trotz widriger Umstände

Wieder erwischt es in Dortmund einen Spieler des HTV Hemer: Leon Schulte mit Verdacht auf Knieverletzung raus

Beim Torabschluss war Wael Ben Youssef der Beste. Treffsicher zeigte sich der Hemeraner vor allem in der engen und hitzigen zweiten Halbzeit. Annika Linke

Oliver Bergmann


Hombruch Die Weste des HTV Hemer ist weiterhin weiß, das Team von Bosko Bjelanovic setzte sich am Samstagabend in einem zunehmend chaotischen Spiel beim TuS Westfalia Hombruch durch. Doch unter Umständen hat der Spitzenreiter der Handball-Oberliga einen hohen Preis bezahlt. 

Handball-Oberliga: Westfalia Hombruch – HTV Hemer 27:28 (13:14). 

„Hoffentlich hat es ihn nicht so schlimm erwischt, wie es sein könnte. Wir müssen erstmal die Untersuchung beim Orthopäden und das MRT abwarten“, sagte Bjelanovic. Wieder hat es damit bei einem Auswärtsspiel in Dortmund einen seiner Spieler erwischt. Ende September zog sich Torwart Dominik Bock eine Knieverletzung während des Duells beim OSC zu, jetzt musste Außenspieler Leon Schulte nach 13 Minuten vom Feld getragen werden.

Schulte Hemers Bester bis zu seinem Ausscheiden

Auch er gab an, nach einem Sprung so unglücklich mit dem rechten Bein aufgekommen zu sein, dass Oberschenkel, Kniebereich und Unterschenkel in einer höchst unnatürlichen Haltung zueinander standen. Schulte hatte der Partie bis dahin seinen Stempel aufgedrückt. Der HTV führte 8:3 und er selbst war viermal erfolgreich. Bei seinem vierten Treffer geschah dann das Unglück von noch ungewissem Ausmaß.

Dass diese Situation zu einem Bruch im Spiel führte, sah nicht nur von Außen so aus. Nils Brückner bestätigte: „Tatsächlich waren wir anschließend kopfmäßig nicht mehr dabei. Erst die Halbzeitansprache unseres Trainers hat uns wieder zurückgeholt.“ Ins Spiel wurden die Spieler mit der Vorgabe geschickt, vor allem in den ersten 15 Minuten aufs Gaspedal zu treten. Der Plan ging auf: Die Präzision war genauso hoch wie das Tempo und beides war zu anspruchsvoll für die Gastgeber.

Allerdings: Der Vorsprung, der während des ersten Durchgangs dreimal fünf Tore betrug, schmolz bis zur Pause auf einen Treffer zusammen und war kurz nach Wiederbeginn komplett verspielt (15:15, 32. Minute). In der zweiten Hälfte hatte es der HTV nicht nur mit einem zunehmend selbstbewusster auftretenden Gegner zu tun, sondern auch mit einem Schiedsrichtergespann, dessen Entscheidungen nicht immer nachvollziehbar waren. Dass sieben Spieler, drei der Westfalia und vier auf Hemeraner Seite, nach der Pause Zeitstrafen erhielten, erhitzte die Gemüter zusätzlich. Negativer Höhepunkt war die rote Karte gegen HTV-Schlussmann Wesley Umejiego in der 41. Minute. Er wurde zunächst rüde angerempelt, als ein Hombrucher schnell den Ball aus dem Tor holen wollte. Umejiego, der ohnehin nicht seinen besten Tag erwischte, revanchierte sich mit einem Schubser, durch den sein Gegner natürlich zu Boden ging.

Dadurch stand Timo Grothe fortan dauerhaft zwischen den Pfosten. Mehrfach rettete er den Ein-Tore-Vorsprung und entschärfte auch einen Siebenmeter. Vorne war auf Wael Ben Youssef Verlass, der fünf seiner neun Treffer in der zweiten Halbzeit erzielte.

Text: IKZ, Oliver Bergmann
Foto: Annika Linke

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