Nicol Bojda und Vivien Busse lassen Hemer hoffen
Mit zwei neuen und erfahrenen Spielerinnen plant der HTV Hemer die Aufholjagd in der Regionalliga
Hemer Groß waren die Hoffnungen bei den Handballerinnen des HTV Hemer, im Regionalliga-Duell der Sieglosen wenigstens den ersten Punkt zu ergattern. Doch das Auswärtsspiel in Petershagen ging am Samstag 29:34 verloren. Frustrierender hätte die Wiederaufnahme des Meisterschaftsbetriebs nach zweiwöchiger Herbstferienpause nicht laufen können. Und überhaupt: Was macht jetzt noch Hoffnung auf den Klassenerhalt, wo doch Leistungsträgerinnen langfristig ausfallen und vielleicht sogar ihre Laufbahn beenden müssen?
Was dem HTV noch Mut macht
Tatsächlich kommen ein paar Punkte zusammen, die für die Hemeranerinnen sprechen. Der Rückstand auf einen voraussichtlichen Nichtabstiegsplatz beträgt lediglich vier Zähler, zudem hat der HTV ein Spiel weniger (sieben) bestritten als alle anderen aktuellen Konkurrenten im Kampf um den Klassenerhalt. Und vielleicht wurde beim Spiel in Petershagen trotz der Niederlage ein erster Schritt in Richtung Rettung gemacht.
Es war nämlich die erste Partie, bei der Nicol Bojda und Vivien Busse das grüne HTV-Trikot getragen haben. Es handelt sich bei ihnen um zwei neue Spielerinnen, die in der Vergangenheit auch schon in der dritten Liga aktiv waren, und die laut Boris Schroth, dem sportlichen Berater der HTV-Frauen, in das umfangreiche Anforderungsprofil passten: Gesucht wurde eine Spielerin für Kreis und Mitte, die sofort einsatzberechtigt ist, das Niveau der Regionalliga kennt und beherrscht, die viel Erfahrung mitbringt und bereit ist, den Weg nach Hemer und in weiter entfernte Orte in Kauf zu nehmen. Nicol Bojda, die in der Rückraum-Mitte zu Hause ist, spielte schon für Borussia Dortmund, allerdings ist das eine Weile her. Nach zwei Kreuzbandrissen pausierte sie zuletzt vier Jahre. Auch Kreisläuferin Vivien Busse ließ sich für den HTV reaktivieren, ihr letzter Verein war Hemers Ligakonkurrent ASC Dortmund bis zur Saison 22/23, für den auch Nicol Bojda zuvor auflief.
Hilfe aus dem Hintergrund
„Zum Glück sind die Beiden bestens miteinander befreundet und haben auch schon seit geraumer Zeit den Wunsch gehegt, wieder einmal zusammen Handball zu spielen“, sagt Boris Schroth. Glück hatten die Hemeraner auch an anderer Stelle – dass nämlich ein Trainer, der mal eine relativ kurze, aber durchaus erfolgreiche Zeit im Grohe-Forum hatte, noch gute Kontakte zum Verein pflegt und sich in der Szene hervorragend auskennt: Henning Becker. Er führte die Frauen im Frühjahr zum Klassenerhalt und gab Boris Schroth zu Beginn der Herbstpause eine Liste mit Namen von Spielerinnen, die das Niveau des inzwischen von Vanessa Rohlf trainierten Teams sicher anheben würden. Auch ihr sind die beiden Neuen mehr als nur ein Begriff, man kennt sich. Es ist nicht auszuschließen, dass sie Rohlf, die in ihrer ersten Saison als Trainerin tätig ist, bei ihrer Arbeit unterstützen werden.
Boris Schroth und seine Frau Tatjana sind überzeugt davon, damit die Wende in eine sportlich erfolgreichere Zukunft eingeleitet zu haben. „Wir steigen nicht ab“, ist Boris Schroth überzeugt. „Spätestens zur Rückrunde werden wir die Anpassungen merken.“ Er sagt aber auch: „Wir haben nach unserem letzten Strohhalm gegriffen.“ obe/rd
Text: IKZ, Oliver Bergmann

Nicol Bojda will es beim HTV Hemer nach einer vierjährigen Pause als aktive Spielerin noch einmal wissen. Privat
