1. Damen: Vor dem Oberliga-Start gegen Witten 

Eine Woche nach der ersten Herrenmannschaft beginnt auch für unsere Damen der Meisterschaftsernstfall. Am Samstag (16.30 Uhr gegen ETSV Witten) geht es im Grohe-Forum um die ersten Oberligapunkte für das Team von Vanessa Rohlf, die in ihrer Arbeit von Torwarttrainer Marco Fritzsche sowie der derzeit verletzten Johanna Becker unterstützt wird. Vor dem Start führten wir das folgende Gespräch: 

Hallo Vanessa. Nach dem Abstieg hat sich in der Mannschaft einiges getan, es hat einen ziemlichen Umbruch gegeben. Wie bewertest du die aktuelle Situation? 

Der Kader hat ein anderes Gesicht bekommen, aber ich kann sagen, dass wir ein hervorragendes Mannschaftsgefüge haben, ein gutes Miteinander und ein super Klima. Allerdings haben wir eine sehr junge Mannschaft, etwas mehr Erfahrung wäre in einigen Situationen sicher gut. Aber alle sind total motiviert und haben richtig Bock auf die Saison. 

Zum Kader gehören ja auch etliche Spielerinnen, die noch der A-Jugend angehören. Wie sehen da deine Planungen aus? 

Acht Spielerinnen können noch A-Jugend spielen, und ich bin sicher, dass wir die Einsätze koordiniert bekommen. Derzeit habe ich einen erweiterten Kader mit 20 Spielerinnen, 14 von denen sind fix, und 16 kann ich am Spieltag nominieren. Wichtig ist auch, dass unsere zweite Mannschaft gut aufgestellt ist, so dass es sicher viele Wechsel untereinander geben wird.  

Was wird die neue Mannschaft auszeichnen und wo könnte es noch Probleme geben? 

Wir haben technisch sehr gut ausgebildete Spielerinnen, die schon in der Jugend-Bundesliga aktiv waren. Das hebt uns von anderen Oberligisten ab. Wir müssen über die Einstellung kommen, über den absoluten Willen, jedes Spiel gewinnen zu wollen. Bei unseren Gegnern liegt der Altersschnitt bei Mitte bis Ende 20, die haben mehr Erfahrung und sind körperlich robuster. Das muss durch Motivation und Ehrgeiz kompensiert werden. 

Wie bewertest du die Oberliga? 

Einige Gegner kenne ich, andere nicht, und von denen werde ich mir in den nächsten Wochen einige Videos anschauen. Volmetal ist jetzt zweimal aufgestiegen und hat eine sehr interessante Mannschaft, Oespel ist immer oben mit dabei, Schwerte/Westhofen hat sich gut verstärkt – es kommt also einiges auf uns zu. Es wird eine spannende Liga, in der wir unseren Platz erst finden müssen.  

Was erwartest du von deiner Mannschaft, wie lautet das Saisonziel? 

Wir brauchen sicher ein paar Spiele, um uns zu positionieren. Der Start wird wichtig sein, und natürlich müssen wir abwarten, wie etwaige Rückschläge verkraftet werden. Es kommt auf die mentale Stärke an. Ich glaube, dass wir eine gute Rolle spielen können, aber der Wiederaufstieg ist kein Thema. Mit dem Abstieg dürften wir aber nichts zu tun haben. 

Im weiblichen Bereich gab es beim HTV jahrelang nur Erfolgsmeldungen, aber jetzt steht da der Abstieg aus der Regionalliga. Wie siehst du vor diesem Hintergrund die Perspektiven für die nächsten Jahre? 

Sehr gut. Es gibt viele engagierte Leute , das Grundgerüst passt. Der Weg nach oben ist auf jeden Fall darstellbar, aber den Zeitraum kann man aktuell schwer abschätzen. 

Noch ein Wort zum Auftaktgegner am Samstag. Wie schätzt du Witten ein? 

Die spielen ohne Harz, haben zu Hause also einen Vorteil. Es gibt junge und erfahrene Spielerinnen, die viel Druck machen können. Das wird für uns schon ein Gradmesser, und ich hoffe natürlich auf ein Erfolgserlebnis. 

Text: Willy Schweer
Foto: Annika Linke