Bjelanovic-Sieben glänzt nach holprigem Start
Die Hemeraner benötigen zwar etwas Anlaufzeit, der siebte Sieg gerät aber zu keinem Zeitpunkt in Gefahr
Oliver Bergmann

Hemer Der HTV Hemer ist sich treu geblieben und hat am Samstagabend gegen die TG Voerde die nächsten zwei Punkte einstreichen dürfen. Mehr noch: Er ist sogar der Gewinner des siebten Spieltages der Handball-Oberliga.
Handball-Oberliga: HTV Hemer – TG Voerde 36:22 (19:12).
Fernab vom Geschehen im Grohe-Forum verlor der zuvor mit lediglich zwei Minuspunkten belastete HSC Haltern-Sythen beim Soester TV. Die Hemeraner haben also ihre Tabellenführung gefestigt. Höchstens während der ersten zehn Minuten waren kleinere Bedenken angebracht, ob das so einfach gelingen würde. Die Ennepetaler, trainiert von Kai Henning, der in den späten 90er Jahren in dieser Funktion auch mal beim HTV tätig war, versteckten sich nicht. Nach gut sechs Minuten stand es 5:5, dreimal lag Voerde vorne, und zweimal hatten mit Tobias Heidasch und Noah Bujak zwei Spieler getroffen, die im Frühsommer mit dem Letmather TV in die Verbandsliga aufgestiegen waren. Danach sorgte Jonas Brieden für die Hemeraner Führung, die anschließend kräftig ausgebaut wurde.
Dem Spiel drückten zunächst nicht Leistungsträger wie Moritz Frenzel oder Wael Ben Youssef, der sowieso erst ab der 20. Minute spielte, ihren Stempel auf, sondern vor allem Ruben Selle. Er traf innerhalb der ersten 20 Minuten fünfmal. Im Tor fand Wesley Umejiego zunehmend besser ins Spiel. Interessant ist auch immer wieder zu sehen, was passiert, wenn er doch mal überwunden wurde: Er bückt sich nach dem Ball und feuert ihn wie ein Strahl nach vorne. Das sieht immer ein bisschen nach Frustabbau aus. Aber diese Würfe sind extrem präzise, sie erreichen immer den eigenen Mitspieler, der im Mittelkreis steht. Spätestens der dritte angespielte Hemeraner kann bereits das Tor anvisieren. Und das führt gegen Gegner, die noch in der Rückwärtsbewegung sind, häufig zum Torerfolg. Der vielleicht sehenswerteste Treffer kam aber ganz anders zustande: Am Kreis ging es eng, aber keineswegs statisch zur Sache, als Yannis Spiekermann, erneut einer der besten Hemeraner, die Situation mit einem Pass in den freien Raum löste. In diesen stieß Matti Sahlmann vor und schloss zum 17:12 (28. Minute) ab.
Leistungsträger Luca Jünger freut sich über gelungenes Comeback
„Der HTV ist nicht unsere Kragenweite. Er hat für viel Tempo gesorgt, das wir nicht mitgehen konnten“, sagte Kai Henning, der aber die kämpferische Einstellung seines Teams lobte. Schon 20 Minuten vor Spielende kratzte Hemer an einem Zehn-Tore-Vorsprung, aber der kam erst zustande, nachdem ein lange Zeit verletzter potenzieller Leistungsträger aufs Parkett zurückkehrte: Luca Jünger. „Es fühlt sich einfach schön an, wieder Handball spielen zu können. Die Jungs haben es mir aber auch leicht gemacht. Es gab ja keinen Druck mehr als ich reingekommen bin.
Die Statistik
Hemer: Umejiego, Grothe; Brückner (2), Jünger (1), Brieden (3) Ostermann, Sahlmann (4), Selle (6), Frenzel (2/1), Ben Youssef (2), Stracke (3), Lübbering, Spiekermann (7), Wizy (4/2)
Spielverlauf: 2:3 (4.), 5:5 (7.), 9:5 (12.), 14:9 (19.), 14:12 (25.), 19:14 (33.), 23:14 (39.), 27:17 (45.), 33:20 (54.)
Zeitstrafen: 3 – 2
Zuschauer: 600
Bosko Bjelanovic (Trainer HTV Hemer): „Ich hoffe, das Spiel hat den Zuschauern gefallen. Wir hatten zunächst Probleme in der Abwehr, aber Voerde verfügt über den drittbesten Angriff der Liga. Das Endergebnis vermittelt sicherlich nicht das richtige Bild von den Kräfteverhältnissen zwischen beiden Mannschaften.“
Nächstes Spiel: Westfalia Halingen – HTV Hemer, Samstag, 9. November, 9.15 Uhr

