Die neue Oberliga-Saison bereits fest im Blick

HTV-Damen sind mit Trainer Florian Müller in intensive Vorbereitung gestartet. Ziel ist der möglichst schnelle Klassenerhalt

Christoph Schulte


Hemer Es liegen turbulente Wochen und Monate hinter den Handballerinnen des HTV Hemer. Zunächst das Zittern um die Tabellenführung im Saisonendspurt, dann das Happy End mit Meistertitel und dem Aufstieg in die Oberliga und schließlich die zumindest nach außen hin überraschende Trennung von Meistertrainer Dirk Niedergriese mit der anschließenden, längeren Nachfolgersuche.

Der ist inzwischen gefunden in Person des 32-jährigen Florian Müller, ausgestattet mit der B-Trainerlizenz und u.a. der Empfehlung des Westdeutschen Meistertitels mit der C-Jugend des ASV Hamm.

Spielerinnen sind bereits technisch gut ausgebildet

Inzwischen konnten sich „der Neue“ und Hemers Aufstiegsdamen schon in der einen oder anderen Trainingseinheit beschnuppern. „In der Tat ist es ja meine erste Damenmannschaft, die ich trainiere, doch das war bislang überhaupt keine Schwierigkeit“, freut sich Müller. „Was ich als Unterschied gemerkt habe, ist, dass bei den Frauen viel technischer als bei den Männern gespielt wird.“ Ansonsten sei es ihm an seiner neuen Wirkungsstätte aber auch von allen Seiten einfach gemacht worden. „Zum einen sind ja Co-Trainer Oliver Landsiedel und Torwarttrainer Marco Fritzsche geblieben und versorgen mich mit vielen wichtigen Infos..“ Zum anderen sei er hier ja auf ein bereits eingespieltes Team getroffen, in das nur wenige Neuzugänge integriert werden mussten. „Und durch die Teilnahme vieler Spielerinnen an der A-Jugend-Bundesliga ist das Team ja auch schon technisch gut ausgebildet.“ All das habe seine Eingewöhnung enorm erleichtert.

Der Aufstiegskader ist dabei weitgehend zusammengeblieben. Neu hinzugekommen sind aus der Verbandsliga Zora Pfeil, die bereits zum A-Jugend-Team des HTV gehörte und zuletzt bei der HSG Hohenlimburg gespielt hat, sowie Jeanette Körling von der DJK Bösperde. Verzichten muss Hemers Coach im Training zurzeit lediglich noch auf Johanna Becker, die sich nach ihrem Kreuzbandriss aktuell im individuellen Aufbautraining befindet. „Der Plan ist, dass Johanna frühestens Ende September wieder ins Mannschaftstraining einsteigt. Aber wenn sie noch etwas länger braucht, ist das auch völlig okay. Wir wollen bei ihr wirklich nichts riskieren.“

Für seine Mannschaft findet Florian Müller bereits viele lobende Worte: „Die Mädels bilden eine gute Gemeinschaft auf und neben dem Spielfeld, sind sehr offen und kommunikativ, trotzdem aber beim Training mit dem nötigen Ernst bei der Sache und zeigen sich vor allem sehr lernwillig.“

Lieber mit dem Ball in der Halle als auf der Laufbahn im Stadion

Nach dem Trainingsauftakt Anfang Juli stehen momentan vier Trainingseinheiten pro Woche auf dem Programm des Oberliga-Aufsteigers., dreimal Hallentraining und einmal Kraftraum. Auf die Frage nach dem sonst üblichen Ausdauertraining im benachbarten Felsenmeerstadion muss Müller schmunzeln. „Wir laufen das gleiche Pensum lieber mit Ball in der Halle, das macht deutlich mehr Spaß.“ Damit liege er auf der gleichen Wellenlänge wie seine Spielerinnen. Bei den Inhalten der einzelnen Einheiten unterscheidet der HTV-Trainer nach Taktik und Individualität. „Im taktischen Bereich versuchen wir die bereits vorhandenen Stärken des Teams durch Abstimmungs- und Timing-Übungen noch weiter zu verfeinern, individuell arbeiten wir mit den Spielerinnen natürlich vor allem an der Verbesserung ihrer Schwächen.“

Dem Saisonstart blickt Florian Müller durchaus gelassen entgegen. „Natürlich muss der Mannschaft und den Verantwortlichen im Verein klar sein, dass die Oberliga im Vergleich zur Verbandsliga ein ganz anderes Kaliber ist. Die Mannschaften dort sind technisch, aber vor allem auch körperlich wesentlich stärker.“ Nichtsdestotrotz sei er durchaus optimistisch, dass seinem Team die eine oder andere Überraschung gelingen werden. „Ich sehe uns mit vielen der 13 anderen Mannschaften auf Augenhöhe, auch wenn ich die Liga deutlich stärker als in den Vorjahren einschätze .“ Saisonziel bleibe es deshalb, möglichst frühzeitig den Klassenerhalt zu sichern.

Dieses Unterfangen startet am 26. August gleich mit der schweren Auswärtsaufgabe bei der SGH Ibbenbüren, in der Vorsaison immerhin der erste Nichtaufsteiger. Bis dahin stehen in den nächsten Wochen noch jede Menge Vorbereitungsspiele auf dem Programm. Das erste steigt bereits am Sonntag, 15 Uhr, wenn im Grohe-Forum Verbandsliga-Aufsteiger Soester TV gastiert. Dann folgen erst mal ein bis zwei Testspiele pro Woche — aufgrund anderweitiger Belegung des Grohe-Forums allesamt in der Ferne – ehe Hemers Handballerinnen zur offiziellen HTV-Saisoneröffnung am 12. August zuhause gegen die Reserve des Königsborner SV antreten.

Text/Foto: IKZ, Christoph Schulte

HTV-Trainer Florian Müller schaut genau hin, wenn Hemers Oberliga-Handballerinnen in der Saisonvorbereitung im Training erste Spielzüge einstudieren. Christoph Schulte