HTV erst in der zweiten Hälfte überlegen

Nach torarmer Anfangsphase musste sich Hemer gegen eine aggressive SGSH in das Derby hineinkämpfen

Wael Ben Youssef (Mitte) war mit seinen zehn Treffern im Derby gegen die SG Schalksmühle/Halver maßgeblich am Heimerfolg des HTV Hemer beteiligt.                                              <b>Lothar Gudat</b>
Wael Ben Youssef (Mitte) war mit seinen zehn Treffern im Derby gegen die SG Schalksmühle/Halver maßgeblich am Heimerfolg des HTV Hemer beteiligt. Lothar Gudat

von André Günther

Hemer In einem intensiven Derby setzten sich am Ende die favorisierten Hemeraner gegen die Zweitvertretung der SG Schalksmühle/Halver durch. Dabei war die Begegnung über weite Strecken enger als es das deutliche Ergebnis vermuten lässt. Der HTV bleibt durch den Heimerfolg weiter ärgster Verfolger von Spitzenreiter TuS Westfalia Hombruch.

Handball-Verbandsliga: HTV Hemer – SGSH Dragons II 27:19 (12:10). 

Zu Beginn taten sich beide Mannschaften unheimlich schwer, Tore zu erzielen. Nach mehr als zwölf gespielten Minuten waren erst insgesamt fünf Treffer gefallen (1:4). Gerade die Hausherren bissen sich immer wieder an der aggressiven und stabilen Deckung der Schalksmühler die Zähne aus. Die Gäste wirkten in den Anfangsminuten wesentlich wacher und erarbeiten sich dadurch eine verdiente Führung.

Ben Youssef und Jurakic Garanten für knappe HTV-Pausenführung

Erst ein Doppelschlag von Wael Ben Youssef beendete die Durststrecke der Gastgeber, die sich fortan besser in die Begegnung hinein kämpften. Ohnehin konnten sich die Hemeraner im torarmen ersten Durchgang bei Schlussmann Marko Jurakic bedanken, dass er durch zahlreiche Paraden den Rückstand in Grenzen und damit sein Team im Spiel hielt.

Mitte der ersten Hälfte glich Ilicsin für den HTV aus (4:4, 15.). Nun war es ein Duell auf Augenhöhe, in dem sich die SGSH mit ihrer körperlich robusten Spielweise zu wehren wusste. Erst in der Schlussphase der ersten Hälfte gelang dem überragenden Wael Ben Youssef die erstmalige Führung für die Hausherren (9:8, 24.), die bis zur Pause auf zwei Treffer anwachsen sollte.

Durch einige Anpassungen von Trainer Bosko Bjelanovic kamen die Hemeraner besser aus der Kabine. Der Siebenmeter von Wizy und der Treffer von Spiekermann sorgten für einen schnellen Vier-Tore-Vorsprung, den der HTV nun kontinuierlich bis auf 20:14 ausbauen konnte. Einige unkonzentrierte Minuten sorgten zwar dafür, dass die Gäste noch einmal näher herankamen (20:17, 45.), doch durch mehrere Strafzeiten war die letzte Hoffnung der SGSH auch schnell wieder verflogen.

Hemer agierte im zweiten Durchgang wesentlich variantenreicher, was auch durch die Vielzahl an Torschützen zu erkennen war. Spätestens nach dem erneuten Doppelschlag von Wael Ben Youssef (24:18, 51.) stand fest, wer an diesem Abend als Sieger die Halle verlassen würde.

In Überzahl hatte der Tabellenzweite wenig Mühe, den Vorsprung auf acht Tore auszubauen. Da nun auch die Dragons immer häufiger am stark haltenden HTV-Keeper Marko Jurakic scheiterten, stand am Ende ein 27:19-Heimerfolg für das Team von Trainer Bosko Bjelanovic auf der Anzeigetafel im Grohe-Forum.

Statistik zum Spiel

HTV: Jurakic, Fritzsche; Luzyna, Brückner, Frenzel (1), Osermann (3), Sahlmann, Ben Youssef (10), Schroth (2), Stracke (1), Lübbering (1), Spiekermann (2), Ilicsin (1), D. Wizy (4/4), Schumann (2). Spielverlauf: 1:4 (13.), 5:5 (18.), 9:8 (24.), 14:10 (32.), 20:14 (43.), 20:17 (45.) 25:19 (55.)

Bosko Bjelanovic (Trainer HTV): „In der ersten Halbzeit haben wir uns im Angriff sehr schwer getan. Wir hatten zu wenig Geduld und haben es nicht geschafft, einfachere Lösungen im Torabschluss zu finden. In der Pause haben wir dann dieses Problem behoben und danach nicht mehr ausschließlich durch das Zentrum agiert. Mit der Anzahl der Gegentore bin ich durchaus zufrieden. Unsere Abwehr stand das ganze Spiel über sehr gut.“ 

Nächste Partie: So., 23. April, 17 Uhr, TG Voerde – HTV

Text: IKZ, André Günther
Foto: Lothar Gudat