Nuancen fehlen beim Oberliga-Debüt

Die Handballerinnen des HTV Hemer machen Vizemeister Ibbenbüren das Leben schwer


Iserlohn Eine starke Leistung haben die Handballerinnen des HTV Hemer bei ihrem Oberliga-Debüt in Ibbenbüren aufs Parkett gebracht. Dass am Samstagabend trotzdem mit leeren Händen die Heimreise angetreten werden musste, ist laut Trainer Florian Müller den noch leichten Abstimmungsproblemen in der Defensive geschuldet. 

Handball, Frauen-Oberliga: SG Handball Ibbenbüren – HTV Hemer 30:28 (14:15). 

„In den letzten fünf bis zehn Minuten fehlte das letzte Quentchen, aber wenn wir uns so weiterentwickeln, sind wir absolut auf dem richtigen Weg“, zeigte sich Müller optimistisch. Es ging immerhin gegen den amtierenden Vizemeister, und dem machte der HTV das Leben schwerer, als es die Gastgeberinnen möglicherweise erwarteten. Die gingen bis zur sechsten Spielminute zwar dreimal in Führung, doch immer war danach Sarah Remer zur Stelle. Sie drehte mit ihrem vierten Treffer dann sogar die Partie.

Mit Tempo und Zielstrebigkeit – das Angriffsspiel funktioniert gut

Insgesamt gelangen dem HTV in dieser Phase in 5:20 Minuten fünf Treffer am Stück. Lina Dorstmann war dreimal hintereinander zur Stelle, so dass nach 12:09 Minuten eine Hemeraner 7:3-Führung auf der Anzeigetafel stand. „Viele unserer Tore sind durch richtig gutes und schnörkelloses Tempospiel zustande gekommen“, freute sich Müller. Zweimal während des ersten Durchgangs zog der HTV sogar auf fünf Tore davon. Sarah Remer traf insgesamt elfmal – so häufig wie keine andere Spielerin am ersten Oberliga-Spieltag.

Bis zur Pause schmolz der Vorsprung allerdings wieder auf einen Treffer, nach dem Seitenwechsel gelang der SG zunächst der vorübergehende Einstand (15:15, 32.). Danach wechselten die Führungen, erst ab der 53. Minute gab Ibbenbüren den Vorsprung nicht mehr aus der Hand. Müllers Sorgen galten im Vorfeld des Spiels vor allem der Deckung, doch seine Spielerinnen lösten die Aufgaben besser als erwartet – und das mit fairen Mitteln. Lediglich zwei Verwarnungen und drei Hinausstellungen wurden ausgesprochen. „Wir waren ab Anpfiff zu hundert Prozent da und haben auch die Präsenz gezeigt, die man in dieser Liga braucht“, bilanzierte Müller, der zuversichtlich ist, mit dieser Leistung noch viele Gegner vor unlösbare Probleme zu stellen.

Hemer: M. Remer, M. Remmert; Kaminska, Kleinkes (1), Körling, Schaefer (2), Schroth (3/3), Pfeil (3), Hausherr, Grünebaum (1), Dorstmann (6), Hötger (1), Pokroppa, S. Remer (11).

Spielverlauf: 3:2 (6.), 3:7 (13.), 4:9 (15.), 5:10 (19.), 7:12 (21.), 13:15 (28.), 15:17 (33.), 18:17 (36.), 19:20 (40.), 24:23 (45.), 24:25 (48.), 28:26 (54.), 30:26 (58.).

Zeitstrafen: 4 – 3

Sarah Remer, hier in einem Heimspiel während der vergangenen Saison, wurde zum Schrecken der Ibbenbürener Deckung. Lothar Gudat