Punktgewinn vor Augen gehabt

Der HTV Hemer leistet sich in der Handball-Regionalliga der Frauen zu viele Fehler

Vivien Busse zeigte bei ihrer Heimspielpremiere im Grohe-Forum, dass sie ein Gewinn für den HTV Hemer ist.  Lothar Gudat

Oliver Bergmann


Hemer Auch im achten Anlauf hat es für die Handballerinnen des HTV Hemer nicht zu einem Punktgewinn gereicht. Im Grohe-Forum setzte sich am Samstag der HC TuRa Bergkamen durch. Aber das ist auch bereits die einzige Parallele zu den vorangegangenen Partien.

Handball, Frauen-Regionalliga: HTV Hemer – HC TuRa Bergkamen 25:27 (11:14). 

Um die 40. Minute herum sah es so aus, als würde das Geschehen seinen üblichen Verlauf nehmen. Der HTV hatte soeben das 22. Gegentor kassiert und selbst erst 15 Mal getroffen – das war zu diesem Zeitpunkt fast fünf Minuten her. Nicht nur unter Trainerin Vanessa Rohlf, die ihre früheren HC-Mitspielerinnen wiedersah, blieben danach bislang die Köpfe unten. Aber dann: Eine 5:0-Serie brachte die Gastgeberinnen wieder zurück in die Partie, die sechs Minuten vor Spielende sogar ausgeglichen war (24:24).

Im Grohe-Forum lag etwas in der Luft, das war während der gesamten Partie zu spüren. Hallensprecher Dietmar „Ditze“ Tuschen sagte in der Halbzeitpause bei ausgeschaltetem Mikrofon nicht ohne Grund: „Das musst du hier heute nicht verlieren.“ Der HTV begann gut, gestattete den Gästen erst nach fast siebeneinhalb Minuten den ersten Torerfolg. Bergkamen fand daran aber dann doch Gefallen, ging nach einer knappen Viertelstunde erstmals in Führung und schien die Hemeranerinnen fünf Minuten vor der Pause zum ersten Mal erledigt zu haben. 7:13 hieß es zu diesem Zeitpunkt.

Aber die Zwischenstände spiegelten die Kräfteverhältnisse nicht wider. Und wenn sich der HTV nicht so viele Fehler in Form von Fehlwürfen und Fehlpässen erlaubt hätte, wäre das Spiel möglicherweise sogar frühzeitig zu eigenen Gunsten entschieden gewesen. So weit wollte Lina Dorstmann, mit sechs Treffern Hemers erfolgreichste Schützin aus dem Spiel heraus, aber dann doch nicht gehen. „Es war mehr drin. Die Moral war auch vorhanden, aber durch blöde Ballverluste haben wir uns das Leben selbst schwer gemacht.“ Im Kader standen auch die beiden jüngsten Verstärkungen Nicol Bojda und Vivien Busse, Letztere spielte auch und traf dreimal. Und Vanessa Rohlf? Die war zu Recht stolz auf ihr Team: „Natürlich hätten wir gerne die zwei Punkte mitgenommen. Wir haben wieder einen Schritt nach vorne gemacht. Zu Saisonbeginn hätten wir dieses Spiel noch mit 20 Toren Unterschied verloren.“

Hemer: Remmert, Remer; Hausherr (2/2), Schaefer (2), Schroth (6/4), Busse (3), Ihde, Pfeil (2), Grünebaum, Dorstmann (6), Hötger (4), Kaminska