Spielberichte Super-Freitag 

Herren-Regionalliga: HTV Hemer – TSV Hahlen 30:29 (14:15).

Riesenjubel im Grohe-Forum nach dem zweiten Heimsieg, und das „Sweet Caroline“ konnte nach dieser packenden Partie noch inbrünstiger geschmettert werden. Es wurde Spannung pur bis zur letzten Sekunde geliefert, denn Hahlen bekam noch einen Freiwurf nach der Sirene zugesprochen, den Topwerfer Reimler (11) jedoch über das Tor setzte. So erntete der HTV den verdienten Lohn für einen enormen Kraftakt und für eine tolle kämpferische Leistung. Ein Sonderlob gebührt Moritz Frenzel und Moritz Eigenbrodt, die sehenswerte Einzelaktionen zeigten, für zwei Drittel aller Treffer standen und die angesichts der Personalnot nur verschnaufen konnten, als sie sich eine Zeitstrafe einhandelten. 

Das Spiel begann für unsere Mannschaft aber gar nicht gut. Hahlen führte schnell mit 4:0, was eine frühe Auszeit erforderlich machte. Und der HTV fand ins Spiel, er nutzte seine Möglichkeiten effektiv und hatte beim 6:6 (10.) den Gleichstand geschafft. Aber Hahlen konterte und hatte bis zur Pause zumeist die Nase vorn. Wichtig war der Anschluss nach dem 12:15, den Frenzel und Eigenbrodt besorgten.  

Nach der Pause gelang die erste Führung in dieser Partie (16:15, 32.), und die Wende schien zu gelingen. Doch die Ostwestfalen ließen sich nicht abschütteln, auch ein Drei-Tore-Rückstand (21:18, 40.) brachte sie nicht aus dem Konzept. Weil sich der HTV sehr auf Einzelaktionen verließ, in der Abwehr nicht entschlossen genug zupackte und sich etliche technische Fehler erlaubte, kippte das Spiel erneut (24:27, 50.). Beim Gedanken an den dezimierten Kader verhieß das für die Schlussphase nichts Gutes, aber die Mannschaft raffte sich zu einer enormen Energieleistung auf. Beim 27:27 (Stracke, 53.) hatte sie wieder gleichgezogen, und danach kämpften beide Seiten mit offenem Visier. Bei eigenem Angriff wurde mit Sieben gegen Sechs gespielt, und dabei verfehlte der HTV nach Ballgewinnen zweimal das leere gegnerische Tor nur knapp. Auf der anderen Seite hatte Hahlen Pech mit Pfosten- und Lattentreffern oder scheiterte am starken Wesley Umejiego, so dass es bis zum Ende enorm spannend blieb. Moritz Frenzels 30:29 exakt 2:08 Minuten vor dem Ende war dann bereits der Schlusspunkt, doch bis zum erlösenden Jubel musste der HTV noch mächtig zittern. 

Kommentar von Trainer Bosko Bjelanovic: „Wir sind nicht gut ins Spiel gekommen, dass müssen wir künftig besser machen. Aber wir haben uns gesteigert. Das Spiel war sehr eng und hätte bis zum Ende in beide Richtungen gehen können. Ich muss meiner Mannschaft für diese Leistung ein dickes Kompliment machen.“ 

HTV:  Wesley Umejiego, Nils Rehmus, Timo Grothe; Nils Brückner, Luca Jünger (2), Moritz Eigenbrodt (11), Fynn Rosier, Benedikt Süß, Ruben Selle (3), Moritz Frenzel (9/3), Marc Marchlewitz (1), Florian Stracke (2), Yannis Spiekermann (2). 

Nächstes Spiel: HSG Gevelsberg – HTV, Freitag, 24. Oktober, 20.15 Uhr.  

Damen-Oberliga: HTV Hemer – PSV Recklinghausen II 21:11 (10:6).

Nach dem Krimi bei den Herren tat es richtig gut, ganz entspannt den Damen zuschauen zu können. Denn die Mannschaft von Vanessa Rohlf überzeugte auf der ganzen Linie und landete einen auch in der Höhe verdienten Start-Ziel-Sieg. Nach verlustreichen letzten Wochen merkte man dem Team von der ersten Minute an, dass es unbedingt die Wende wollte. Nach 16 Minuten hieß es bereits 6:1, weil die Mannschaft eine sehr engagierte und disziplinierte Abwehrarbeit zeigte und in Ruhe auf die Abschlusschance wartete. Recklinghausen hatte nicht viel entgegenzusetzen, denn der HTV befolgte überaus konzentriert seine Marschroute und gönnte dem Gegner keinen Raum. 

Nach der Pause ließ sich die Mannschaft allerdings etwas Zeit, bis alle Zweifel am Sieg beseitigt waren. Es dauerte über zehn Minuten, bis das zweite Hemeraner Tor nach dem Seitenwechsel perfekt war. Der Gast kam zwar nie näher als auf drei Tore heran, aber er ließ sich auch nicht so leicht auf Distanz halten, weil etliche gute Möglichkeiten ausgelassen wurden. Aber dann ging es Schlag auf Schlag. Aus dem 11:8 (37.) wurde ein 16:8 (46.), und damit war alles klar. Dank einer bärenstarken Abwehrleistung und einer hervorragenden Marie Remmert im Tor hatte der PSV keine Chance, noch einmal ernsthaft heranzukommen.  Und so durfte sich die Mannschaft von den Zuschauern für eine starke Leistung und den zweiten Saisonsieg feiern lassen. 

Kommentar von Trainerin Vanessa Rohlf: „Die Defensivleistung war heute wirklich sehr gut. Wenn man so spielt und auch die Rückwärtsbewegung so funktioniert, muss auch nicht jeder eigene Angriff zum Tor führen. Natürlich gibt es noch einige Mängel, die man der Unerfahrenheit zuschreiben muss, aber unter dem Strich bin ich absolut zufrieden. Das war von allen eine tolle Leistung.“ 

HTV: Marie Remmert; Angelina Stein, Laura Hausherr (2), Lisa Ebel, Lucie Hötger, Dorkas Becker (5), Mia Ihde (1), Beeke Scholz (1), Laura Ebel (2/1), Frederike Evers (2), Tarja Spettmann (2), Esma Recber (4), Klaudia Kaminska, Anna Ebel. 

Nächstes Spiel: HVE Villigst/Ergste – HTV, Sonntag, 26. Oktober, 16.15 Uhr  

 

Text: Willy Schweer
Fotos: Lothar Gudat, Annika Linke, HTV