Starkes Testspiel krönt Saisoneröffnung
Handballer des HTV Hemer feiern Wiedersehen mit Ex-Trainer Pedro Alvarez und dessen OHV Aurich
Oliver Bergmann
Hemer„Das war ein sehr guter Test. Der Gegner hatte ein so hohes Niveau und trotzdem haben wir gezeigt, was wir können. Ich denke, wir sind auf dem richtigen Weg“, sagte Bosko Bjelanovic, Trainer der Verbandsliga-Handballer des HTV Hemer, nach dem Testspiel gegen den ambitionierten Drittligisten OHV Aurich.
Bjelanovics Gegenüber beim Ostfriesischen Handballverein ist sein Vorgänger beim HTV: Pedro Alvarez. Schweren Herzens verließ der 50-jährige Portugiese den HTV vor einem Jahr für den Wechsel nach Norddeutschland. Alvarez mag Hemer und die Hemeraner mögen ihn – die Wiedersehensfreude war groß und wurde ausgiebig ausgekostet. Alvarez kam mit seiner Mannschaft nicht nur auf einen Sprung vorbei. Fast den ganzen Samstag verbrachte sie im Grohe-Forum, legte am Vormittag eine Trainingseinheit ein und bekam anschließend Hähnchengeschnetzeltes mit Nudeln und Salat zum Mittagessen serviert. Der HTV-Vorsitzende Gordon Brehl persönlich hatte gekocht und für die Vegetarier auch noch eine Tomatensoße zubereitet.
Über weite Strecken auf Augenhöhe mit dem Drittligisten
Am Abend zuvor bestritt Aurich bereits einen Test bei der zweiten Mannschaft des VfL Gummersbach, die ebenfalls der dritten Liga angehört, und gewann 39:33. So viele Treffer gestattete der HTV den Gästen nicht. 28:33 (12:17) hieß es nach 60 Minuten, in denen nur selten ein Zwei-Klassen-Unterschied deutlich wurde. Das lag aber auch an HTV-Schlussmann Dominik Bock, der vor allem in der Anfangsphase des Spiels zahlreiche Bälle parierte. Aurichs internationale Truppe steigerte sich aber im Abschluss. In der 17. Minute trat mit Rostyvlas Polichuck ein Mann in Erscheinung, der dem Spiel schließlich seinen Stempel aufdrückte und insgesamt 13 Mal traf. Es war vor allem sein Verdienst, dass es zwischenzeitlich auf eine klare Angelegenheit hinauslief. 15:23 lautete der Stand in der 42. Minute, mit acht Treffern lag der HTV aber nur dieses eine Mal und ganz kurz zurück. Drei Minuten vor Schluss betrug der Rückstand nur noch drei Tore (27:30).
Der Vergleich mit Aurich sollte ursprünglich nur einer von mehreren sportlichen Höhepunkten der Saisoneröffnung werden und nicht der einzige sein. Zunächst platzte jedoch das Testspiel der Frauen. Der Königsborner SV II sagte immerhin frühzeitig ab, doch es gelang nicht, einen anderen Gegner zu finden. Dann aber sagte auch noch die SG TuRa Halden-Herbeck ab, die am Nachmittag gegen die HTV-Reserve spielen sollte. Die Mannschaft von Trainer Volker Isenberg stand aber nur kurzzeitig ohne Gegner da. Der Jungjahrgang der eigenen A-Jugend sprang ein, die Männer siegten 34:23 (17:11).
Ausgefallen ist auch die für 13 Uhr geplante Informationsveranstaltung „Der Vorstand lädt ein“, was Gordon Brehl aber als gutes Zeichen wertete: „Offenbar gibt’s keine Probleme, die dringend besprochen werden müssen, oder Dinge, die jemanden stören“, sagte er augenzwinkernd.
Ein ernüchternder Tag war es dennoch nicht. Bekanntlich versorgte die DKMS, die Organisation, die seit Anfang der 1990er Jahre alle potenziellen Stammzellenspender erfasst, die an Leukämie erkrankten Menschen das Leben retten können, den HTV mit Registrierungsmaterial und Unterlagen.
DKMS-Registrierung: Ergebnis übertrifft alle Erwartungen
Der stellvertretende Vorsitzende Michael Jochheim klemmte sich gemeinsam mit Petra Tuschen hinter diese Sache und war vom Ergebnis angetan. „Mitarbeiter der DKMS haben uns aus ihrer Erfahrung heraus gesagt, dass es ein gutes Ergebnis wäre, wenn sich 30 Personen als mögliche Stammzellenspender registrieren lassen.“ Diese Zahl wurde schon gegen 13.30 Uhr erreicht – also eine halbe Stunde vor der eigentlichen Öffnung des Standes. Etwa 80 neue Registrierungen waren es am Ende des langen Tages, an dessen Beginn Fotos sämtlicher Mannschaften gemacht wurden.
Der Saisonstart in den verschiedenen Ligen rückt schließlich mit Riesenschritten näher. Am 26. August starten die Frauen bei der SGH Ibbenbüren ins Abenteuer Oberliga, am 1. September wird es für die Männer in der Verbandsliga beim OSC Dortmund ernst, und am 9. September spielt die zweite Mannschaft in der Bezirksliga-Süd erstmals um Punkte. Gegner ist dann die Selbecker TS.
Text: IKZ, Oliver Bergmann
Fotos: Lothar Gudat



