Vanessa Rohlf lobt ihre neuen Spielerinnen

Engagement und Einsatz stimmen bei den Regionalliga-Handballerinnen des HTV Hemer während der Vorbereitung

Eine besondere Trainingseinheit absolvierten die Frauen des HTV Hemer am Donnerstag: Kampfsporttrainerin Lucia Schmermbeck war zu Gast und ließ die Fäuste fliegen. Nicht nur den beiden Torhüterinnen Marie Remer (li.) und Marie Remmert hat es sichtbar Spaß gemacht.  Oliver Bergmann

Oliver Bergmann


Hemer „Grundsätzlich bin ich sehr zufrieden“, sagt Vanessa Rohlf, die neue Trainerin der Handballerinnen des HTV Hemer. Mit ihrem Team steckt sie mitten in der Vorbereitung auf die bevorstehende Saison. Bereits Ende dieses Monats steht beim TuS Einigkeit Brockhagen das erste Punktspiel an. Die Zufriedenheit hat Gründe: „Die Mädels sind motiviert und haben Bock auf jedes Training.“ Und davon gibt es reichlich – pro Woche stehen drei normale Einheiten auf dem Plan, hinzu kommen Laufeinheiten und im Optimalfall mindestens ein Testspiel pro Woche.

Vier dieser Partien wurden bereits absolviert. Die Gegner, die 2024/25 allesamt in der eine Stufe niedriger angesiedelten Oberliga an den Start gehen, wurden ausnahmslos besiegt. Gegen die DJK Oespel-Kley gab es einen 29:18-Sieg, gegen die HSG Schwerte/Westhofen setzte sich der HTV 31:20 durch, ein 38:28 gab es gegen den TuS Bommern und gegen die HVE Villigst-Ergste hieß es am Ende 35:18. Gespielt wurde in allen bisherigen Partien über dreimal 20 Minuten – und das stets in fremder Halle.

Wir wollen erstmal gut aus den Startlöchern kommen und uns
ein eigenes Selbstverständnis aufbauen. Und natürlich wollen wir die Spielzeit entspannter gestalten.

Vanessa Rohlf, Trainerin HTV Hemer

Haftmittelverbot ist das geringere Übel

Weil das Grohe-Forum und die Parkhalle wegen der Erneuerungen der Böden wohl erst zu Beginn des neuen Schuljahres wieder zur Verfügung stehen, nutzt der HTV die Sporthalle der Pestalozzischule. „Leider dürfen wir dort keine Haftmittel benutzen. Aber das ist trotzdem besser als gar keine Halle zu haben“, sieht Vanessa Rohlf die Sache pragmatisch. Die bisherigen Einheiten nutze sie bislang vor allem dazu, um am Tempospiel zu arbeiten, nun wolle sie sich auch verstärkt der Taktik widmen. Früh angefangen haben die Frauen obendrein. „Ab Ende Mai wurde zunächst individuell trainiert, am 10. Juni sind wir ins Mannschaftstraining eingestiegen.“

Es ist also schon viel Zeit vergangen, in der sich die Trainerin einen guten Eindruck von ihrem neuen Team verschaffen konnte, auch wenn die Urlaubszeit bislang verhinderte, dass sie den kompletten Kader schon einmal beisammen hatte. Beim Test gegen Bommern standen nur sieben Feldspielerinnen und zwei Torhüterinnen zur Verfügung. Aber auch das sieht Vanessa Rohlf gelassen, es sei schließlich alles zu erwarten gewesen. Als eine ausgesprochene Kennerin der Liga hat sie schon eine Vorstellung davon, wohin die Reise des HTV in der neuen Saison gehen könnte. „Wir wollen erstmal gut aus den Startlöchern kommen und uns ein eigenes Selbstverständnis aufbauen. Und natürlich wollen wir die Spielzeit entspannter gestalten.“

Die vergangene Premierensaison in der vierten Liga, die 2023/24 statt Regionalliga letztmals Oberliga hieß, beinhaltete viele Höhen und Tiefen. Vanessa Rohlf, die diese Spielzeit noch als Leistungsträgerin des HC TuRa Bergkamen erlebte und die Vorgänge in Hemer zunächst nur aus der Ferne verfolgte, ist trotzdem überzeugt, zu wissen, woran das Auf und Ab gelegen hat: „In der Saison davor, in der Verbandsliga, haben Tempo und Spaß gereicht, um die Liga zu dominieren. In der Oberliga kam der körperliche Aspekt hinzu. Im Team steckte zwar unglaublich viel Talent, aber die Erfahrung auf diesem Niveau hat gefehlt.“ Die Hoffnung, dass die Defizite verringert werden, lässt die Hemeranerinnen optimistischer nach vorne blicken. Vier komplette Wochen Vorbereitung, in denen auch noch gegen Drittligisten getestet wird, haben sie noch vor sich.

Text/Foto: IKZ, Oliver Bergmann