Müller wird zum großen Rückhalt. Als Hemer wankt, hält der Keeper alles und ebnet den Weg zum Sieg gegen Hamm

(Foto: Frenzel)

IKZ vom 12.03.2018

Bester Hemeraner Werfer gegen den ASV Hamm II

Hemer. „Zwei schöne Siege hintereinander, besser hätte es nicht laufen können“, freute sich Alfred Klein, Hemers sportlicher Leiter. Erst feierte er als Coach der Damen den Triumph im Landesliga-Spitzenspiel gegen Bommern, dann sah er den hart erkämpften Erfolg der „Ersten“, die damit nach zwei Niederlagen wieder auf Kurs ist. Aber so deutlich, wie es das Ergebnis vermittelt, war es nicht, den diese Partie stand lange auf des Messers Schneide. Matchwinner wurde letztlich ein junger Mann, der damit eine neue Erfahrung machte: Torhüter Max Müller. Handball-Oberliga: HSV Hemer – ASV Hamm II 32:27 (16:15). Es lief nicht rund bei den Hausherren, die in der Abwehr lange Zeit keinen Zugriff bekamen und beim 19:20 (36.) erstmals zurück lagen. Danach räumte Stammkeeper Patrick Spiller seinen Platz für Max Müller. Der hielt zunächst keinen Ball, doch nach seiner ersten Parade wurde er für die Gäste schier unüberwindbar. Er hielt in der Endphase alles, was auf sein Tor kam, nicht einen Treffer brachte Hamms Zweitvertretung in den letzten zehn Minuten zustande, und das gab den Ausschlag für den HSV – trotz vieler technischer Fehler.

Schwächen in der Deckung halten Hamm im Spiel

Nach den beiden Auswärtsniederlagen war die Mannschaft in der Pflicht, vor heimischem Publikum wieder zu punkten. Sie begann gut, mit viel Elan und konsequenten Abschlüssen. Max und vor allem Christian Klein trafen zuverlässig, Spiller war auf der Hut, so dass die Hemeraner im ersten Abschnitt deutliche Vorteile besaßen. Aber es war nicht alles Gold, was glänzte.
Die Abwehrarbeit ließ zu wünschen übrig. Vor allem die Halbrechten des ASV kamen zu oft ungehindert zum Wurf, da fehlte der schnelle Schritt nach vorn ebenso wie die Konsequenz im Zweikampf. So blieb Hamm auf Schlagdistanz, zumal es auch gut gelang, Goalgetter Moritz Frenzel aus dem Spiel zu nehmen. Der nahm nach 26 Minute erstmals das Tor ins Visier – traf, und kam nach dem Wechsel noch auf eine standesgemäße Quote. Bis weit in die zweite Hälfte hinein war es eine hart umkämpfte und völlig offene Partie. An der Einsatzbereitschaft der Hemeraner, die sich immer wieder gegenseitig antrieben, gab es nichts auszusetzen. Wohl aber an ihrer Konzentration. Ballverluste und Fehlpässe zogen sich durch dieses Spiel, und sie verhinderten mehrfach ein komfortables Polster.

Mit dem zweitligaerprobten Voss-Fels sowie Wiencek hatten die Hemeraner durchweg Probleme, aber auch Hamms beste Werfer verzweifelten zunehmend am jungen Mann im HSV-Tor. Max Müller wurde mit jeder Parade selbstbewusster und gab seinen um Konstanz ringenden Vorderleuten Halt.
Lukas Rosenbaum, Moritz Frenzel (2) und Christian Klein machten aus dem 26:27 binnen fünf Minuten ein 30:27, doch der HSV war noch nicht durch. Es gab Fehlwürfe, die bei Trainer Tihomir Knez einen massiven Wutausbruch auslösten. Ein Harztopf musste dran glauben. Aber Hamm traf in dieser Phase ja gar nicht mehr, so dass die Hausherren recht entspannt ihren Sieg abrunden durften.

(Quelle IKZ, Text: Willy Schweer)