HTV kommt auf den Geschmack

Handballer werten die Saisoneröffnung der Jugendabteilung als großen Erfolg

Oliver Bergmann

Hemer Das war ein Handball-Nachmittag, der ziemlich genauso verlief, wie es sich die Verantwortlichen des HTV Hemer gewünscht hatten. Die Jugendabteilung feierte ihre Saisoneröffnung, und als besondere Gäste kamen zwei Teams des BVB Dortmund ins Grohe-Forum: Zunächst die weibliche B-Jugend, die ein Freundschaftsspiel gegen ihre Altersgenossinnen des HTV austrug, am frühen Abend gab es dann Bundesliga-Handball zu sehen. Es standen sich die Damen des BVB und des Ligakonkurrenten Bad Wildungen Vipers gegenüber.

Sämtliche Nachwuchsspieler des HTV waren zumindest zeitweise vor Ort, da im Sauerlandpark die neuen Mannschaftsfotos geschossen wurden. Im Foyer des Grohe-Forums hatte der HTV einen kleinen Basar organisiert, wo sich die Spieler gegen eine Spende mit Vereinskleidung eindecken konnten, darunter auch mit Trikots der vergangenen Saison. In der Halle und draußen herrschte reges Treiben, und obwohl die für den Jugendhandball verantwortlichen Lars Heierhoff und Frank Tiemann immer beschäftigt waren, hatten sie offene Ohren für alle auftauchenden Probleme oder Fragen. Zum Fototermin stellte sich die weibliche B1 erst nach dem Spiel gegen Dortmund auf. Zuvor holte sie sich ihr Erfolgserlebnis ab. Mit 27:20 behielten sie im Duell der beiden Oberligisten die Oberhand, das ganze geschah anderthalb Wochen vor dem Saisonstart gegen die SGSH Dragons aus Schalksmühle-Halver. Die Hemeraner Trainerin Una Kavran war nicht nur aufgrund des Ergebnisses mit ihren Spielerinnen sehr zufrieden.

Weibliche B1 gewinnt erstmals gegen Dortmund

„Man muss bedenken, dass wir aufgrund der Ferien am Dienstag zum ersten Mal komplett trainieren konnten.“ Zu Spielbeginn machte sie bei ihrem Team eine leichte Nervosität aus, was zu technischen Fehlern führte, dann jedoch habe man das Spiel im Griff gehabt und einen deutlicheren Sieg verpasst. „Wir haben etwas zu häufig verworfen, aber unter dem Strich war es ein super Testspiel. “Das lässt sich von der Partie am Abend ebenfalls behaupten, denn beide Teams legten sich mächtig ins Zeug. Dass die Dortmunderinnen das bessere Ende für sich hatten, war ganz nach dem Geschmack der Zuschauer – dazu zählten auch die Jungs, die den BVB mit Trommeln und Sprechchören anfeuerten. Das erste und das letzte Tor erzielten zwar die Hessinnen, insgesamt langte Dortmund aber 29 mal zu, während Bad Wildungen 24 Tore erzielte.

Hallensprecher Ditze Tuschen gab jeden Treffer durch und lobte immer wieder die Torhüterinnen beider Teams, die ausnahmslos durch starke Reflexe auf der Linie auffielen und dadurch manche Großchance zunichte machten. Ganz anders die Dortmunder Schlussfrau Isabell Roch: Sie warf den Ball kurz nach der Halbzeit ins verwaiste Bad Wildunger Tor. Die meisten Treffer erzielten auf Dortmunder Seite die japanische Nationalspielerin Asuka Fujita und Alina Otto für Bad Wildungen, beide trafen jeweils achtmal. In der recht fair geführten Partie handelte sich der BVB außerdem mehr Zeitstrafen ein. Viermal gab es für Schwarz-Gelb zwei Minuten, zweimal zwei Minuten mussten die Vipers in Unterzahl spielen.

BVB-Mannschaftsbus sorgt für Aufsehen

Olaf Klein, der Vorsitzende des HTV, machte einen hochzufriedenen Eindruck, nicht nur angesichts der 700 Zuschauer, die zeitweilig im Grohe-Forum waren. „Ich habe mir sagen lassen, dass der BVB in der Bundesliga nicht vor so einer Kulisse spielt.“ Zumindest auf die Saison 2017/18 trifft das im Großen und Ganzen zu, denn da betrug der Zuschauerschnitt 572. Glücklich war Klein auch deshalb, weil die Organisation rund lief. „Das ist genau die Größenordnung, die man stemmen kann, es ist sehr imposant.“ Beeindruckt haben nicht nur ihn die BVB-Frauen, kamen sie doch im noblen Mannschaftsbus vorgefahren. Es war am Mittwoch das erste Mal, dass der HTV Hemer der Saisoneröffnung seines Nachwuchses diesen Rahmen gab. Eine Wiederholung hält Klein jedenfalls keineswegs für ausgeschlossen. 

HTV – BVB 27:20 (11:10).

HTV: M. Remer, Gregel, Lupisella, Schroth, Becker, Brieden, Silva-Marquez-Pais, Stein, Bücker, Hunstiger, Prokoppa, Kleinkes. 

BVB – Bad Wildungen Vipers 29:24 (15:12).

BVB: Duijndam, Roch, ten Holte; Grijseels, Weisheitel, Müller-Korn, Kockel, Smits, Stockschläder, Freriks, Dulfer, Fujita, Vollebregt, Bleckmann, Zych, Sobiech.

Vipers: Bocka, Brütsch; Ingenpaß, Heuisdens, Kallenberg, Mühlner, Da Silva-Pereira, Struijs, Scheib, Otto, Blase, Spielvogel, Rajnohova.

Text: IKZ, Oliver Bergmann
Foto: IKZ, Dennis Echtermann