HTV behält kühlen Kopf und die weiße Weste

Bjelanovic-Team gewinnt brisantes Lokalderby verdient mit 28:24 und macht dem Trainer schönes Geburtstagsgeschenk

Christoph Schulte


Bösperde Die Siegesserie der Hemeraner Verbandsliga-Handballer konnte auch deren früherer Erfolgscoach Hendrik Ernst nicht stoppen. Stattdessen gab es für HTV-Trainer Bosko Bjelanovic am Samstagabend gleich doppelten Grund zu feiern. Durch den Erfolg im Lokalderby gegen den Aufsteiger DJK Bösperde machten ihm seine Spieler nicht nur ein schönes Geburtstagsgeschenk – HTV baute auch seine bislang makellose Saisonbilanz auf vier Spiele, vier Siege aus. 

Handball-Verbandsliga: DJK SG Bösperde – HTV Hemer 24:28 (13:14). 

Allerdings zeigte der Liganeuling gleich von Beginn an, dass er nicht vorhatte, sich kampflos zu ergeben. Ganz im Gegenteil: Lautstark unterstützt von seinen Fans und den Heimvorteil der kleinen, engen Bösperder Sporthalle im Rücken, erwies sich das Ernst-Team über weite Strecken der Partie als der erwartet schwere Gegner.

Zwar fand der HTV etwas besser in die Partie und lag gleich zu Beginn mit zwei bis drei Toren in Führung, doch die Gastgeber blieben dran. Daran änderte auch ein Traumtor des überragenden Linksaußen Elias Lübbering zunächst nichts, der Bösperdes Keeper Kampmeier per „Rückhandwurf“ aus eigentlich unmöglichem Winkel düpierte. Vielmehr erkämpfte sich Mitte der ersten Halbzeit der Aufsteiger vor allem durch seine gefährlichen Rückraumschützen Dame und Cabaca zunehmend Vorteile und lag beim Stand von 12:10 plötzlich sogar in Führung.

HTV kommt per Kempa-Trick durch Ben Youssef wieder heran

Doch die Antwort des HTV ließ nicht lange auf sich warten. Per Kempa-Trick brachte Wael Ben Youssef seine Farben wieder heran, und zur Halbzeit hatten sich die Hemeraner eine knappe Führung zurückerobert.

Nach dem Wechsel bekam das Bjelanovic-Team durch die Umstellung der Deckung auf die offensivere 4:2-Variante den DJK-Rückraum besser in den Griff, doch Bösperde stemmte sich weiter vehement gegen die drohende Niederlage. In der 37. Minute mussten die Gastgeber allerdings den nächsten Rückschlag hinnehmen, als ihr Abwehrrecke Max Wergen nach einem Schlag gegen den Kopf von Yannis Spiekermann von den Unparteiischen Rot sah.

In der 40. Minute sorgte Mati Sahlmann mit seinem Treffer erstmals für eine Drei-Tore-Führung des HTV. Als die langsam kräftemäßig nachlassenden Gastgeber in der Schlussphase gleich mehrfach an Hemers gutem Torwart Dominik Bock scheiterten, war die Entscheidung in dem brisanten Derby endgültig gefallen – und die mit einem kühlen Kopf agierenden Hemeraner hatten sich gegen einen starken, aufopferungsvoll kämpfenden Aufsteiger verdient durchgesetzt.

Statistik zum Spiel


Hemer: Bock, A. Wizy; Gran (7/5 Siebenmeter), Brückner (1), Brieden, Ostermann Sahlmann (3), Ben Youssef (4), Schroth (4), Stracke, Lübbering (9), Spiekermann, Selle.

Spielverlauf: 1:3 (4.), 6:7 (10.), 11:10 (17.), 12:13 (27.), 15:15 (32.), 18:18 (36.), 20:22 (43.), 21:25 (52.), 24:27 (58.). Zeitstrafen: Bösperde: 4 + Rot gegen Wergen (37.) – Hemer: 3. 

Bosko Bjelanovic (Trainer Hemer): „Wir haben heute gegen einen guten Gegner kämpferisch überzeugt und sind trotz der hitzigen Atmosphäre ruhig geblieben. Unsere 4:2-Deckung in der zweiten Halbzeit hat gut funktioniert. Unsere Außenspieler, die in den vergangenen Spielen ab und zu die nötige Effizienz vermissen ließen, haben heute eine überragende Leistung gebracht.“

Elias Lübbering hatte mit neun Treffern einen entscheidenden Anteil am verdienten 28:24-Auswärtserfolg des HTV Hemer gegen Aufsteiger DJK SG Bösperde. Christoph Schulte

Text/Foto: IKZ, Christoph Schulte