HTV ärgert den Titelfavoriten phasenweise

Alvarez-Team erarbeitet sich einen klaren Vorsprung, leistet sich dann aber zu viele Fehler

Hagen/Hemer Die Herren des HTV Hemer schnuppern gegen den Aufstiegskandidaten aus der Nachbarschaft an einer Überraschung: Doch am Ende setzt sich der Titelfavorit aus Hagen noch recht deutlich durch, weil er in der Schlussphase noch eine Viererserie platzieren kann.

Handball-Oberliga: VfL Eintracht Hagen II – HTV Hemer 32:26 (16:14). 

Ohne den kurzfristig wegen einer Erkältung fehlenden Teamkapitän Bastian Frenzel musste der HTV am Samstagabend improvisieren: Youngster Yannis Spiekermann übernahm die Rolle des Spielmachers. „Natürlich können wir die Qualität von ,Basti’ nicht ersetzen, aber wir haben das im Team gelöst. Und auch Yannis hat das stark gemacht“, stellte HTV-Trainer Pedro Alvarez heraus.Mutiger und erfrischender Auftakt der Hemeraner

Die Hemeraner spielten mutig und erfrischend auf: Die vom ehemaligen tschechischen Nationalspieler Pavel Prokopec trainierte Eintracht-Reserve geriet in Not und Rückstand – 3:6 (7.). Der HTV konnte diesen Drei-Tore-Vorsprung zunächst noch halten (6:9/14.), erzielte in den folgenden zehn Minuten aber nur ein Tor. Und so drehten die Gastgeber die Partie und kamen zu einer klaren Vier-Tore-Führung – 14:10 (24.). „Wir sind noch nicht so weit, dass wir konstant ein Niveau halten können und ermöglichen dem Gegner in unseren Schwächephasen immer viel zu viele einfache Tore“, analysierte Trainer Alvarez, dessen Mannschaft diesen 1:8-Negativlauf von der 14. bis zur 24. Spielminute letztlich nicht mehr kompensieren konnte.HTV zeigt starke Moral und kämpft sich wieder heran

Angeführt von einem überragenden Philip Trattner, der mit zehn Treffern zum gefährlichsten HTV-Werfer avancierte und einem starken „Comebacker“ Jonas Brieden zeigten die Hemeraner aber eine starke Moral und kämpften sich noch einmal heran. Beim 26:24 (54.) durch Brieden schien bei zwei Tore Rückstand eine packende Schlussphase möglich – aber hier fehlte den HTV-Aktionen dann die nötige Besonnenheit. „Das war zu hektisch, wir haben da zu viele Ballverluste“, bemängelte HTV-Trainer Alvarez. Und diese Unzulänglichkeiten wussten die Gastgeber zu bestrafen und zogen binnen 120 Sekunden spielentscheidend auf 29:24 (56.) davon.

Eintracht II: Vogt, Umejiego; Schlotmann (1), Funke (2), Pallasch (4), Knutzen (3), Kosakowski, Meier (3), Beemsterboer (8), Athanassoglou, Queckenstedt (2), Ingwald (6), Panisic (3), Vogt

HTV: A. Wizy, Jurakic, D. Bock; Brieden (7/4), Luzyna (1), Trattner (10), Brückner, Bjelanovic (1), Voß, Ostermann (2), Beuse, Sahlmann (1), Lübbering (1), Spiekermann (1), Schroth (2)

Schiedsrichter: Brehm/Hooge (Rheine/Kattenvenne) Zeitstrafen: 5 – 4 Spielfilm: 3:6 (7.), 9:9 (17.), 14:10 (24.), 19:16 (35.), 22:20 (44.), 25:23 (51.), 29:24 (56.)

Pavel Prokopec (Trainer Eintracht Hagen): „Wir haben mit einer offensiven Abwehrvariante begonnen und Jonas Brieden zunächst überhaupt nicht in den Griff bekommen. Dann haben wir unser Tempospiel aufziehen können, haben besser verteidigt und das Spiel verdient gewonnen.“

Pedro Alvarez (Trainer HTV Hemer): „Wir haben ein gutes Spiel gemacht, wobei ich mit dem Ergebnis und der Schlussphase nicht zufrieden bin. Wir haben in den letzten fünf Minuten abgebaut und zu viele Fehler gemacht. Sehr positiv ist, dass wir einen starken Gegner richtig beschäftigen konnten.“