TV Lössel zittert sich zum Sieg

Zwei völlig unterschiedliche Halbzeiten beim Bezirksliga-Derby in Hemer

André Günther

Hemer Nach einem turbulenten Spiel waren beide Trainer nicht zufrieden mit der Leistung ihrer Mannschaft. Schuld daran war eine Partie mit zwei völlig unterschiedlichen Halbzeiten, in der erst in der Schlussphase so etwas wie Derby-Atmosphäre entstand.

Handball-Bezirksliga: HTV Hemer II – TV Lössel 26:28 (8:16). 

Die Gäste starteten besser in die Begegnung. Mit schnellen, gradlinigen Angriffen gelang es den Lösselern früh, eine Führung herauszuspielen (1:4, 5.). Einige gute Paraden von Torhüter Gero Riedling sorgten dafür, dass die Führung weiter ausgebaut werden konnte. Hemer nahm immer wieder Würfe aus ungünstigen Positionen und dies gefiel Trainer Volker Isenberg überhaupt nicht. In seiner ersten Auszeit (4:9, 15.) versuchte der HTV-Coach einiges zu korrigieren, aber ohne Erfolg. „Da fehlen mir jegliche Worte. Wir haben die erste Halbzeit komplett verschlafen. Das spiegelt genau die Trainingswoche wider, in der wir nur mit fünf Mann trainiert haben.“

Acht-Tore-Führung zur Pause

Während sich die Gastgeber weiter an der gut gestaffelten Abwehr der Lösseler abarbeiteten, kam der TVL immer häufiger zu leichten Toren durch Tempogegenstöße. Dem schnellen Umschaltspiel hatte der HTV nichts entgegenzusetzen. Bereits zur Pause (8:16) sah der Tabellendritte schon wie der sichere Sieger aus. „Die erste Halbzeit war richtig gut. Wir waren aggressiv und kompakt in der Abwehr, hatten einen guten Torhüter und haben im Angriff die Tore gut herausgespielt“, war Jan-Martin Belgardt, im Gegensatz zu seinem Kollegen auf der Gegenseite, sehr zufrieden.

Dies änderte sich aber komplett im zweiten Abschnitt. Der HTV stellte um, zog Voigt an den Kreis und spielte nun die Angriffe zielstrebiger zu Ende – mit Erfolg. Tor um Tor holte der HTV auf (16:21, 42.). Auch Torhüter Finn Dauk brachte nun die Lösseler schier zur Verzweiflung. Immer wieder kam Hemer über das Anspiel an den Kreis durch Voigt zum Erfolg.

Fünf Minuten vor Schluss betrug der Rückstand nur noch ein Tor (23:24) und das Spiel drohte zu kippen. Jetzt wurde die Begegnung auch intensiver, und auf der Tribüne kam so etwas wie Derbystimmung auf. Zwei Treffer von Punshon sorgten aber für Klarheit und Lössel rettete den Sieg über die Zeit. „Ich kann mir das nicht erklären. Wir haben in der zweiten Hälfte komplett unser Konzept verloren. Danke an unseren Torhüter, dass wir die Punkte letztendlich doch mit nach Hause nehmen konnten“, meinte der Gästecoach nach dem Sieg.

HTV: Dauk; Rosier (8), Dittrich, Isenberg (4), Haberkamp (3), Angel, Süß, Voigt (9), Steiner (1/1), Hesse, Stegemann (1).

TVL: Riedling; Wagner (2), Kettendorf (3), Stein (4/2), Cameron (1), Brendel (1), Punshon (9), Schon (5), Strohhammer, Fischer, Siebert (3).

Text: IKZ, André Günther
Foto: IKZ, Dennis Echtermann