HTV Hemer überrollt schwachen Aufsteiger

Bjelanovic-Team wird seiner Favoritenrolle gerecht und geht mit einem 46:16-Torspektakel in die Weihnachtspause

Christoph Schulte


Hemer Eine Szene war bezeichnend für das einseitige sportliche Spektakel, das die Handball-Fans am Samstagabend im Grohe-Forum erlebten: In den ersten zehn Minuten der Partie Aufstiegskandidat gegen Neuling versuchte Gästetrainer Frank Moormann an der Seitenlinie noch verzweifelt, Anweisungen an seine bereits in der Anfangsphase dem höheren Tempo des HTV ausgelieferten Spieler zu geben, dann ließ er die Demontage seiner SG Ruhrtal nur noch emotionslos über sich ergehen. 

Handball-Verbandsliga: HTV Hemer – SG Ruhrtal 46:16 (26:10). 

„Wir wussten ja vorher, dass es hier brutal schwer werden würde. Der HTV-Kader ist einfach deutlich besser als unserer, in dem sich Spieler befinden, die vor fünf Jahren noch in der Kreisliga spielten und für die die Verbandsliga jetzt das größte sportliche Abenteuer ihres Lebens ist“, so Moormann in der anschließenden Pressekonferenz mit Erklärungsversuchen.

Auf dem Parkett präsentierten sich seine Spieler von Beginn an wie das Kaninchen vor der Schlange. Die Ruhrtaler Angreifer wirkten gegen eine kompakte HTV-Abwehr, die den Gästen kaum Lücken präsentierte, völlig überfordert. Und wenn doch mal ein Wurf durchkam, konnten sich die Hemeraner auf ihr erneut starkes Torwart-Duo Bock/Wizy verlassen.

Im Angriff hatte Bosko Bjelanovic seine Jungs perfekt auf die unorthodoxe, offensive 4:2-Deckung eingestellt. Immer wieder konnte man sich in 1:1-Duellen durchsetzen und dann ungehindert ein Tor nach dem anderen werfen. Jonas Brieden, zweimal David Wizy und Yannick Spiekermann hatten das Torspektakel eröffnet und nach nur drei Minuten bereits auf 4:0 gestellt. Fast mühelos bauten die Hemeraner bis zur Pause den Vorsprung bereits auf 26:10 aus.

Nach der Pause geht das HTV-Torfestival weiter

Nach der Halbzeit ging das muntere HTV-Torfestival munter weiter. Zweimal Spiekermann, Elias Lübbering, David Wizy und Janis Schroth schraubten das Ergebnis ohne jegliche Gegenwehr binnen weniger Minuten auf 31:10. Immer wieder kamen die Gastgeber nach leichten Ballgewinnen zu Tempogegenstößen und damit einfachen Treffern. Schnell konnte es sich Bosko Bjelanovic leisten, seine Leistungsträger zu schonen und allen Spielern Einsatzzeiten zu geben. Besonders groß war der Jubel der HTV-Fans, als Nachwuchstalent Tom Hötger das Spielfeld betrat und sich schnell ebenfalls in die Torschützenliste eintrug.

Am Ende ließ es der HTV dann etwas gemächlicher angehen, sodass es nicht mehr ganz zu durchaus möglichen 50 Treffern reichte. Die Gäste, die es in dieser Verfassung sehr schwer haben dürften, die Klasse zu halten, wurden schließlich beim 46:16 von der Schlusssirene regelrecht erlöst.

HTV – Ruhrtal 46:16


HTV: Bock, A. Wizy; Gran, Brückner (6/3 Siebenmeter), Hötger (4), Brieden (4), Ostermann (1), Ben Youssef (4), Schroth (2), Stracke, Lübbering (6), Spiekermann (13), D. Wizy (6).

Spielverlauf: 4:0 (3.), 7:4 (8.), 15:6 (18.), 18:8 (22.), 22:8 (25.), 31:10 (37.), 36:11 (43.), 41:14 (50.), 45:15 (58.). Zeitstrafen: HTV 2 – SGR 3 – Zuschauer: 400.

Bosko Bjelanovic (Trainer Hemer): „Wir sind in die Partie mit viel Respekt vor der SG Ruhrtal gegangen und haben deshalb gleich mit hohem Tempo und entsprechender Intensität begonnen. Die SG Ruhrtal hat heute sicherlich unter ihren Möglichkeiten gespielt. Ich bin froh, dass ich allen Spielern mehr Einsatzzeit bieten konnte.“

Wie in dieser Szene David Wizy, waren Hemers spritzige Angreifer von der Ruhrtaler Deckung fast nie zu halten und kamen am Ende auf 46 Treffer.  Lothar Gudat

Text: IKZ, Christoph Schulte
Foto: Lothar Gudat