HTV-Frauen stoppen gleich zwei schwarze Serien

In der Handball-Oberliga der Frauen ringt Hemer dem starken ASC Dortmund ein Unentschieden ab

Oliver Bergmann


Hemer Nach vier Niederlagen in Folge hat der HTV Hemer in der Frauen-Oberliga wieder einen Punkt geholt. Und das vor heimischem Publikum, wo zuletzt sogar sechsmal hintereinander nur die Gäste jubeln durften. 

Handball, Frauen-Oberliga: HTV Hemer – ASC Dortmund 31:31 (14:18). 

Auf den letzten Metern war sogar noch mehr drin: Kurz vor Ablauf der 58. Spielminute erzielte Natascha Schroth das 31:29 – das war nach der Anfangsphase die einzige Zwei-Tore-Führung für die Gastgeberinnen. Hätte das Team von Henning Becker nicht so schwierige Wochen und Monate hinter sich, hätte es diesen Vorsprung wahrscheinlich irgendwie verteidigt.

ASC hat zunächst alles im Griff

Trotzdem: Zwischendurch sah es nicht danach aus, als käme der HTV überhaupt für einen Punktgewinn in Frage. Mit zwei 4:0-Serien zog der ASC, immerhin Vierter der Tabelle, schnell auf 3:8 davon, Richtung Halbzeitpause betrug der Vorsprung der Dortmunderinnen sogar zweimal sechs Tore. Das hatte mehrere Gründe: Die Bewachung von ASC-Torjägerin Jule Bachen, vor der Becker ausdrücklich warnte, klappte nicht gut. Mehrfach wurde sie punktgenau von ihrer eigenen Torfrau Jana Möllmann mit langen Zuspielen bedient und schloss solche Spielzüge eiskalt ab. Und die bereits erwähnte Möllmann entschärfte allein in der ersten Halbzeit acht Abschlüsse. Marie Remer, die im HTV-Kasten begann, konnte nicht mithalten. Besser lief es für Marie Remmert, die sie zur Mitte des ersten Durchgangs ablöste.

Anders als zuletzt kamen die Hemeranerinnen erhobenen Hauptes aus der Kabine. Am Fünf-Tore-Rückstand änderte sich zunächst trotzdem nicht viel. Dann gelang eine 4:0-Serie, und aus einem 16:21 (35.) wurde innerhalb von nur rund fünf Minuten ein 20:21. Kurios: In der gesamten Partie gab es nur drei Siebenmeter, und dazu kam es auch erst ab der 45. Minute.

In der Statistik tauchen zudem sechs Zeitstrafen auf, diese kamen aber erst ab der 53. Minute zustande. Seit dem Anschlusstreffer war es ein Spiel auf Augenhöhe. Ein Doppelpack von Nele Schaefer (45./49.) sorgte für die erste Führung seit der Anfangsphase. Sie, die eigentlich nicht als Torschützin vom Dienst bekannt ist, befindet sich generell in blendender Form. „Ich würde sagen, dass das an der Motivation und dem neuen Trainer liegt. Alle stehen zusammen und haben Selbstbewusstsein. Ich wusste, dass sowas in mir steckt. Und wenn das Umfeld stimmt, läuft‘s auch.“

Text: IKZ, Oliver Bergmann
Foto: IKZ, Dennis Echtermann


Beim HTV fehlten wieder die Top-Torjägerinnen. Nele Schaefer füllte erneut diese Lücke. Dennis Echtermann